Beschreibung
Die Kinderarmutsquote ist seit drei Jahrzehnten kontinuierlich hoch und die Dauer der Armutserfahrung steigt. Die Folgen sind vielfältig und gefährden vor allem die gesellschaftliche Teilhabe der Kinder. In diesem Buch schildern Wissenschaftler*innen in Interviews, wie sie Kinderarmut analysieren. Sie verdeutlichen, was zur Prävention und Bekämpfung von Kinderarmut zu tun ist.
Gegenwärtig sind etwa 20 Prozent aller Kinder arm im Sinne der EU (60 Prozent des gewichteten Medianeinkommens der Familie); im Bezug von Sozialgeld als engerer Armutsgrenze (bei der eine Prüfung des Bedarfs des Haushaltes vorgenommen wurde) sind es etwa 15 Prozent. Diese Zahlen variieren nach Region und Stadtteilen erheblich, was unter anderem auf die sozialräumliche Segregation benachteiligter Gruppen verweist. Bei beiden Methoden der Armutsmessung sind Kleinkinder (unter 3 Jahre) und kleine Kinder (drei bis unter sechs Jahre) die Gruppen mit der höchsten Betroffenheit. Das Armutsrisiko für Kinder ist in Alleinerziehenden-Haushalten mit über 40 Prozent und in Paar-Haushalten mit drei und mehr Kindern mit circa 30 Prozent besonders groß.
Kinderarmut bedeutet keineswegs ausschließlich ökonomischen Mangel. Sie geht mit vielfältigen Benachteiligungen in unterschiedlichen Dimensionen der Lebenslage von Kindern; so können arme Kinder zum Beispiel unter Benachteiligungen in Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Wohnen, Freundschaftsnetzwerk leiden. Im Buch werden unterschiedliche Sichtweisen auf Kinderarmut deutlich. Im Mittelpunkt stehen dabei Interviews mit Wissenschaftler:innen, die sich in ihrer Arbeit mit Fragen von Kinderarmut, ihrer Prävention beziehungsweise Bekämpfung auseinandersetzen und die alle einen Beitrag zum Diskurs leisten. In den Interviewfragen spiegelt sich insbesondere ein spezifisches Interesse von Studierenden, die infolge ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderarmut, die Interviews entwickelt und geführt haben. Insofern finden sich hier neben fachlichen Einschätzungen und politischen Überlegungen auch persönliche Bezüge und Zugänge zum Themenkomplex. Gerahmt werden diese Beiträge durch einen in den Diskurs einführenden Artikel und einen, in dem die Überlegungen der Interviewten vergleichend in den Blick genommen werden.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Herausgeber*innen:
Prof. Dr. Peter Rahn, Co-Studiengangsleitung Bachelor Soziale Arbeit, Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen, Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen
Prof. Dr. Sabine Zimmermann, Studiengangsleitung Soziale Arbeit dual (B.A.), SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaften
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Fachbereiche:
Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaft
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