Beschreibung
Die Vermittlung von Medienkompetenz und Medienbildung gehört unter den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen eigentlich zu einer zentralen Aufgabe der Schule. Bisher allerdings scheitert die Schule hier über weite Strecken. Im ersten Teil seiner Studie zeigt der Autor, dass SchülerInnen der Haupt- und Realschule aufgrund ihrer Generationenlage keineswegs quasi automatisch ‚Medienkompetent’ sind. Vielmehr spielen die Kapitalausstattung (im Sinne Bourdieus) wie auch die Supportstrukturen im sozialen Nahfeld eine entscheidende Rolle. Fehlt es hier an Ressourcen, gelingt es der Schule nicht, die so entstehende und sich verfestigende Ungleichheit abzubauen, der schulische Umgang mit den neueren Medien verfehlt damit seine Zielstellung.
Das im Rahmen des Forschungsprojekts anhand der empirischen Befunde entwickelte, auf Bourdieu rekurrierende Konzept des ‚medialen Habitus’ erlaubt eine vertiefte Analyse der Frage, warum auch die Generation der angehenden LehrerInnen große Schwierigkeiten mit der Vermittlung von Medienkompetenz (wie auch Medienbildung) haben wird: Ihr ‚medialer Habitus’, der bei vielen von ihnen geprägt ist von Resten bildungsbürgerlicher Ressentiments gegenüber den neueren Medien, erschwert einen didaktisch sinnvollen, gar bildenden Umgang mit Fernsehen, Computer und Internet beträchtlich.
Im Zentrum dieser Untersuchung steht zum einen die ‚Medienkompetenz’ von Haupt- und RealschülerInnen, zum anderen der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden.
Der Autor:
Dr. Sven Kommer, Pädagogische Hochschule Freiburg, wissenschaftlicher Mitarbeiter
Den Anhang als kostenlosen Download, finden Sie hier (DOI 10.3224/94075539A).
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