Beschreibung
Open Access: Der Titel “Konstituierende Rahmung und professionelle Praxis” (DOI: 10.3224/84743008) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Die Praxeologische Wissenssoziologie sowie die Dokumentarische Methode zeichnen sich durch fortdauernde Reflexion, Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung ihrer Kategorien in der empirischen Auseinandersetzung aus. Im Zentrum stehen das Verhältnis zwischen propositionaler und performativer Logik sowie die Kategorie des konjunktiven Erfahrungsraums. Die Autor*innen bearbeiten dies für organisationale konjunktive Erfahrungsräume und fokussieren pädagogische Felder und solche der sozialen Arbeit.
Während sich die ersten empirischen und metatheoretischen Rekonstruktionen vor allem mit den gesellschaftlichen und interaktiven konjunktiven Erfahrungsräumen befassten (vgl. Bohnsack 1989), stehen in jüngerer Zeit die organisationalen konjunktiven Erfahrungsräume im Zentrum der empirischen und metatheoretischen Analyse, was sich u.a. in der Differenzierung der Begrifflichkeiten ausdrückt (vgl. u.a. Bohnsack 2017a, 2017b; Wagener 2020). Zugleich ist es ein Ziel der Mehrebenenanalyse der Praxeologischen Wissenssoziologie bzw. der Dokumentarischen Methode, die Erfahrungsräume auf den Ebenen der Interaktion, der Gesellschaft und der Organisation in ihrer Relation zueinander in den Blick zu nehmen. Dadurch und aufgrund ihrer Anwendung in unterschiedlichen Handlungsfeldern und Gegenstandsbereichen wird eine Annäherung an generelle Fragen wie etwa diejenige der Professionalisierung im Rahmen gesellschaftlicher Organisationen (vgl. Bohnsack 2020) möglich. Das Anliegen des geplanten Bandes ist es, diesen Felder und Organisationen übergreifenden Austausch zu differenzieren und weiterzuentwickeln. Im Zentrum sollen Aspekte einer mit der Praxeologischen Wissenssoziologie bzw. Dokumentarischen Methode verbundenen aktuellen Organisations- und Professionalisierungsforschung stehen.
Eine elementare metatheoretische und empirisch fundierte Kategorie ist diejenige der konstituierenden Rahmung als eine spezifische Ausprägung des organisationalen Erfahrungsraums sowie als konstitutive Bedingung für Professionalität bzw. Professionalisierung (vgl. Bohnsack 2017a, 2017b, 2020), z.B. im Kontext von Schule und Unterricht (vgl. Sturm/Wagener/Wagner-Willi 2020; Wagener 2020; Sturm i.V.). Sie ist Bestandteil bzw. Voraussetzung des konjunktiven Erfahrungsraums bzw. des Interaktionssystems von Professionellen und ihrer Klientel(-gruppen), insbesondere in people-processing-organizations, also solchen Organisationen, die über die Identität ihrer Klientel entscheiden (vgl. Luhmann 1978, S. 248). Damit verbunden sind (offene) Fragen u.a. zur Fachlichkeit, zur impliziten bzw. praktischen Reflexion des Spannungsverhältnisses von propositionaler und performativer Logik, zur (methodischen) Relation von proponierter und performativer Performanz sowie zur formalen Analyse der Interaktionsorganisation. Der wissenschaftliche Austausch zwischen verschiedenen Handlungsfeldern im Kontext unterschiedlicher People-Processing-Organizations, vor allem der Kindheitspädagogik, der Schulpädagogik, der Sozialpädagogik und der Sozialen Arbeit und der Universität, mit ihren diversen Gegenstandsbezügen soll sowohl die Bandbreite der praxeologischen Organisations- und Professionalisierungsforschung abbilden als auch Diskussionen über die genannten (offenen) Fragen – und darüber hinaus – anregen.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Herausgeber*innen:
Prof. Dr. Ralf Bohnsack, Professor a.D. für qualitative Methoden in den Sozialwissenschaften an der Freien Universität Berlin
Prof. Dr. Tanja Sturm, Professorin für Inklusive Bildung, Philosophische Fakultät III, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Dr. Benjamin Wagener, derzeit: Ausbildung an der Akademie für Psychotherapie und Interventionsforschung der Universität Potsdam
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Die Fachbereiche:
Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit
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