Beschreibung
Ausgehend von der Implementierung der Bildungspläne in Deutschland untersucht die Autorin am Beispiel Sachsen-Anhalts, wie neues Wissen generiert wird und wie sich die Etablierung dieses Wissens gestaltet. Die Analyse der durchgeführten Interviews zeigt, dass die Inhalte des Bildungsprogramms eine unterschiedliche Bedeutung für die Handlungsorientierungen von Pädagog_innen haben und dass die geforderte kindzentrierte Pädagogik noch nicht flächendeckend in allen Einrichtungen praktiziert wird.
Vor dem Hintergrund der Implementierung der Bildungspläne in Deutschland untersucht Anja Schwentesius, ausgehend von dem in Sachsen-Anhalt 2004 eingeführten Bildungsprogramm Bildung: elementar-Bildung von Anfang an, wie PädagogInnen das Programm und die damit verbundene Herausforderung wahrgenommen haben, ihr handlungsleitendes Wissen zu verändern. Grundlage bilden zwölf problemzentrierte Interviews mit ErzieherInnen aus Kindertagesstätten.
In der Analyse der Interviews arbeitet die Autorin auf Fallebene heraus, dass die Inhalte von Bildung: elementar ganz unterschiedlich von den Fachkräften aufgenommen wurden. Sie erstellt hierbei vier zentrale Muster für den Umgang mit dem Bildungsprogramm. Zentrale Charakteristika sind dabei eine persönliche Überzeugung, eine wahrgenommene Statuserhebung der eigenen Person oder der Berufsgruppe der ErzieherInnen allgemein bzw. eine Ablehnung der Inhalte des Programms sowie die Orientierung an Inhalten, bei einer gleichzeitig zuweilen vorliegenden Ausrichtung der Arbeit an den Vorgaben der ehemaligen DDR.
Die Analyse zeigt, wie schwierig sich der Prozess der Veränderung von Handlungsorientierungen gestaltet, und dass eine veränderte Sicht von PädagogInnen auf die eigene Arbeit weitaus mehr als die Einführung von Bildungsprogrammen erfordert. Eine kindzentrierte Pädagogik wird demnach noch lange nicht in allen Einrichtungen praktiziert.
Darüber hinaus zeigt die Analyse, dass PädagogInnen die Coaching-Maßnahmen als positiv wahrgenommen haben. Demzufolge können begleitende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen als ein wichtiges Element des Professionalisierungsprozesses verstanden werden. Dabei scheint insbesondere eine ko-konstruktiven Gestaltung wichtig zu sein, die Theorie und Praxis miteinander verbindet und kontinuierliche Reflexion erfordert.
Die Autorin:
Anja Schwentesius, Dipl. Päd.,
Wissenschaftliche Mitarbeiterin; Kompetenzzentrum Frühe Bildung; Hochschule Magdeburg-Stendal
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf-Infoblatt).
Zielgruppen: Lehrende und Forschende der Frühpädagogik, Erziehungswissenschaft, Bildungsforschung
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