Beschreibung
Der Sammelband bietet einen tiefen Einblick in theoriegeleitete und empirische Befunde der Sozialwissenschaften zur Konstruktion von Geschlecht und zum Geschlechterverhältnis in Rechtsextremismus, Antisemitismus und bei gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Praxisrelevante Beiträge aus Präventions- und Aussteigerprojekten ergänzen die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Gender.
In den vergangenen zwanzig Jahren hat die Rechtsextremismusforschung sich ausdifferenziert. Nun stehen nicht mehr allein rechtsextremistische Organisationen, sondern gleichfalls rechtsextremistische Einstellungen, jugendliche Subkulturen und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Fokus. Und: Das Thema Rechtsextremismus hat Eingang in die Geschlechterforschung gefunden. Die Auseinandersetzung mit der Kategorie Geschlecht im Rechtsextremismus hat einen Perspektivenwechsel in der Forschung eingeleitet. Der Sammelband soll einen Beitrag dazu leisten, verschiedene theoriegeleitete und empirische Befunde erstmals zusammenzuführen und ungeklärte Fragen nach dem Zusammenhang von Rechtsextremismus und Gender offenzulegen. Dies geschieht über drei Zugänge zum Thema. Mit dem ersten, theoriegeleiteten und ideologiekritischen Zugang setzen sich Autorinnen und Autoren mit Konstruktionen von Männlichkeit und von Weiblichkeit in rassistischen, rechtsextremistischen und allgemeinen Diskursen sowie in Antisemitismustheorien auseinander. Bei dem zweiten empirischen Zugang geht es um politische Einstellungen, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in geschlechtsspezifischer Perspektive sowie um Zugänge von jungen Frauen und Männern zu rechtsextremistischer Gewalt und Subkultur sowie um männerbündische Studentenverbindungen. Der Sammelband wird über den dritten und praxisbezogenen Zugang zum Phänomen Rechtsextremismus mit wissenschaftsbasierten Beiträgen aus der Arbeit gendersensibler Rechtsextremismusprävention sowie zu Aussteigerinnen und Aussteigern abgerundet.
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Die Herausgeberin:
Prof. Dr. Ursula Birsl,
Professur für Demokratieforschung, Institut für Politikwissenschaft, Philipps-Universität Marburg
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Rezensionen
Insgesamt ist der Herausgeberin Ursula Birsl ein verdienstvoller Sammelband gelungen, der relevante Dimensionen des Verhältnisses von Rechtsextremismus und Gender behandelt, Forschungslücken schließt und nachdrücklich auf weiteren Forschungsbedarf hinweist.
Portal für Politikwissenschaft, pw-portal.de, 06.09.2012
Als Stärke dieses Bandes erweist sich insgesamt die Heterogenität der Beiträge. Extremunterschiedlich in analytischem Anspruch und theoretischem Tiefgang zeigensie die Bandbreite der Fragestellungen und der Materialaufarbeitung im Bereichder Geschlechterforschung zum Rechtsextremismus und weisen auf weitere Forschungsdesideratehin.
Femina Politica 2-2012
Die Veröffentlichung gibt einen guten Überblick über verschiedene Studien zum Rechtsextremismus.
Socialnet.de, 19.12.2011
This book offers a deep insight of theory-led and empirical findings of the social sciences for the construction of gender and gender ratio in right-wing extremism, anti-Semitism and with group-related misanthropy.
Military Technology – MILTECH 7/2011
[…] ist der Band gut konzipiert und wird seinem Anspruch gerecht, die Vielgestaltigkeit der geschlechterpolitischen Rechtsextremismusforschung darzustellen.
Das Historisch-Politische Buch 4/2011
Von Einstellungspotentialen bis hin zu Einstiegswegen in die rechte Szene reicht die Spannweite. Positiv ist, dass an mehreren Stellen im Sammelband eine kritische Auseinandersetzung mit der Extremismustheorie zu finden ist. Ein lesenswertes Buch, das hoffentlich nicht der letzte Beitrag in der Debatte bleibt.
Zeitlupe 3/2011
Insgesamt ist der Band sicherlich auch für solche LeserInnen interessant, die sich mit dem Themenkomplex Rechtsextremismus und Gender (sei es in der Praxis oder Wissenschaft) außerhalb Deutschlands beschäftigen.
Testcard Papier 21/2011
Allgemein ein empfehlenswertes Buch, wenn man sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen betreffend der Thematik näher beschäftigen möchte.
kritisch-lesen.de, 06.03.2012
Indessen erfüllt der Band den von der Herausgeberin gesetzten Anspruch, sowohl bisher fragmentierte Ergebnisse produktiv zusammenzuführen als auch weiteren Forschungsbedarf abzustecken. Denn es ergibt sich eine Reihe von Forschungsperspektiven. […] Darüber hinaus bietet die Vielzahl der heterogenen Beiträge einen breiten sowie fundierten Überblick über den Forschungsstand. Zugleich wird der Forderung nach konsequenter Einbeziehung von Gender als Analysekategorie gesellschaftlicher Machtverhältnisse in die Rechtsextremismusforschung der notwendige Nachdruck verliehen.
querelles-net.de 1/2012
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