Beschreibung

Die schriftliche Korrektur von Schülerprodukten gehört zu den zentralen alltäglichen beruflichen Aufgaben jeder Grundschullehrkraft. In der Primarschulforschung blieb sie jedoch trotz ihrer Relevanz bislang unbeachtet. Diese Lücke schließt die Autorin mit dieser qualitativen Untersuchung. Sie analysiert, wie einzelne Lehrkräfte ihre alltäglichen schriftlichen Korrekturen beschreiben. Zudemzeigt sie Gemeinsamkeiten und Differenzen in der täglichen Korrekturarbeit der interviewten Grundschullehrkräfte auf.

Während die Korrektur klasseneinheitlicher Leistungskontrollen durch Grundschullehrkräfte in der grundschulpädagogischen Forschung – aber auch darüber hinaus – bereits intensiv untersucht wurde, trifft dies für das alltägliche Korrekturgeschäft der Grundschullehrkräfte nicht zu. In Form von Kommentierungen oder individuell festgesetzten symbolischen Zeichen korrigieren die Lehrpersonen alltäglich Produkte, die von Schülerinnen und Schülern zu Hause oder im Unterricht erstellt wurden.

Die qualitativ-empirische Studie untersucht anhand von leitfadengestützen Experteninterviews Alltagskorrekturen von Grundschullehrkräften. Falldarstellungen zeigen, wie einzelne Lehrkräfte ihre eigenen Alltagskorrekturen individuell beschreiben, sowie unterschiedliche Ausprägungen der alltäglichen schriftlichen Korrekturen, etwa hinsichtlich der verwendeten Kommentierungen und Symbole. Zudem wurden fallübergreifend Differenzen und Gemeinsamkeiten in den täglichen Korrekturarbeiten der interviewten Grundschullehrkräfte rekonstruiert.

Blickt man auf die Ergebnisse der Studie, so lässt sich ein Mangel an institutionalisierten Vermittlungsprozessen dieses bedeutsamen Aufgabenfeldes von Grundschullehrkräften erkennen. Zudem offenbart sich ein Spannungsfeld, das sich zwischen dem eigenen Anspruch der Lehrkräfte ausdrückt: Einerseits sind die Lehrpersonen bemüht, durch ihre Alltagskorrekturen dem einzelnen Schulkind gerecht zu werden, andererseits limitieren zeitliche wie ökonomische Faktoren das tägliche Korrekturhandeln.

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Die Autorin:
Dr. phil. Bettina König,
akademische Rätin am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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Zielgruppen:
Forschende und Lehrende der Erziehungswissenschaft sowie im Bereich der qualitativen Sozialforschung

Zusätzliche Information

Autor*innen

Bettina König

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Schlagwörter

Grundschule, Korrekturen, Professionsforschung