Beschreibung
Das Buch verbindet die Analyse des Handelns von Lehrer*innen mit Migrationshintergrund in Österreich mit Diskursen über Schule, Gesellschaft und Professionalisierung. Durch eine historisch-systematische Erörterung der kolonialen Vergangenheit der k.u.k.-Monarchie und eine post-koloniale Betrachtung von Migration nach dem Zerfall des Habsburgerreichs wird eine Perspektive auf die Kontinuität kolonialer Denkweisen entwickelt. Doreen Cerny legt mit ihrem Werk das Potential dekonstruktiver Zugänge für rekonstruktiv-empirische Vorgehensweisen offen und diskutiert die Rolle post-kolonialer Zugänge für die Erziehungswissenschaft.
Das Erfassen von Profession und den Diskursen über Professionalisierung und Professionalität als auch der Entwurf eines erweiterten – machttheoretischen – Verständnisrahmens von Professionalisierung stellt eine erste grundlagentheoretische Positionierung des Buches dar. Neben der Kontextualisierung der Migration nach dem Zerfall des Habsburgerreichs vor dem Hintergrund der kolonialen Vergangenheit der k.u.k.-Monarchie wird die Frage nach der maskierten koloniale Kontinuität in der Arbeitsmigration Österreich analysiert. In diesem Zuge wird deutlich gemacht, welche Rolle Migration im bildungspolitischen Diskurs Österreich spielt und inwiefern sich historisch-etablierte Muster der Arbeitsmigrationspolitik in der Sicht auf Lehrer*innen mit Migrationshintergrund im bildungspolitischen Diskurs wiederfinden lassen. Ein Leitmotiv des Buches ist also die Beschäftigung mit der Frage, welche Rolle die Dekonstruktion für das theoretische Erfassen zum Verständnis von Migration spielt. Neben der Darlegung des methodischen Vorgehens wird ein methodologischer Argumentationsstrang der Dekonstruktion entworfen: Dieser befasst sich mit dem Verständnis eines dekonstruktiven Zugangs und der Anschlussfähigkeit an eine rekonstruktive Logik. Auf empirischer Basis arbeitet Doreen Cerny das berufsbezogene Handeln von Lehrer*innen mit Migrationshintergrund in Österreich und den jeweiligen Erfahrungen, die diesem Handeln zugrunde liegen, heraus.Schließlich werden die rekonstruierten Zusammenhänge zum berufsbezogenen Handeln der Lehrer*innen in eine theoretische Diskussion überführt und eine post-koloniale Reflexion der Erfahrungen der Lehrer*innen in Gesellschaft vorgenommen. Die Autorin arbeitet eine Theorie des »Integrativen Lehrer*innenhandelns« heraus und zielt auf einen Diskurs über die Rolle dekonstruktiver, post-kolonialer Zugänge für die Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft ab.
Die Autorin:H.-Prof. Dr. habil. Doreen Cerny, Hochschulprofessorin für Angewandte Erziehungswissenschaft, Institutsleiterin des Instituts für Impulse im Bildungsbereich an der Pädagogischen Hochschule Salzburg.
Der Fachbereich:
Erziehungswissenschaft
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