Beschreibung
Wie sehen die Deutschen angesichts der Corona-Pandemie in die Zukunft? Basierend auf seiner repräsentativen Studie erzählt Zukunftsforscher Horst Opaschowki in 21 Kapiteln von dem neuen Leben der Deutschen in der Post-Corona-Zeit. Viele Menschen wurden ärmer, aber nicht unglücklicher. Ihr Wohlstandsdenken veränderte sich, und Gesundheit wurde so wertvoll wie Geld. Zeitwohlstand und Beziehungsreichtum kamen als neue Lebensqualitäten hinzu, und auch der Staat strahlte soziale Wärme aus. Die Zuversicht wächst also wieder – auch in unsicheren Zeiten. Die repräsentative Deutschlandstudie umfasst den Zeitraum von der Prä-Corona-Zeit im Januar 2020 über die Corona-Krise im März bis zu den Corona-Lockerungen ab Juli 2020.
Die Bürger haben Mut und Stärke für Gemeinsamkeiten in Familie, Nachbarschaft und Freundeskreis bewiesen. Ihre Erfahrung des Aufeinander-Angewiesen-Seins machte sie sozial sensibler und politisch selbstbewusster – von Familienkontakten über Freundschaftspflege und Nachbarschaftshilfen bis zu Bürgerinitiativen und sozialen Engagements. Die Krise erwies sich zugleich als Chance für eine neue Generationensolidarität, und der familiäre Zusammenhalt wurde zu einer verlässlichen Wagenburg. Solidarität entwickelte sich wieder zu dem, was sie ursprünglich in der europäischen Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts einmal war: Zu einer Erfahrung des Aufeinander-Angewiesenseins, bei der sich Eigen- und Gemeinnutz miteinander verbinden und weniger eine Frage von Moral, Fürsorge oder Nächstenliebe sind. Die Deutschen erobern nach der Krise ihr Leben und ihre Zukunft zurück: Sie bauen sich „ihr“ Haus der Zukunft neu. Alles, was sie für ein gutes Leben brauchen, findet sich in den „3G“ dieses Zukunftshauses wieder: Gesundheit. Geld. Geborgenheit. Und die stabilen Bausteine hierfür sind die „3V“: Vertrauen. Verantwortung. Verlässlichkeit. Um persönliche Krisenerfahrungen reicher sehen die Bundesbürger mit großer Hoffnung in ihre Zukunft. Das Leben nach der Krise wird wohl nicht frei von Sorgen sein, Existenzängste um Job- und Einkommensverluste sowie Befürchtungen vor weiteren Epidemiewellen und weltweiten Umwelt-, Wirtschafts- und Gesellschaftskrisen werden die Menschen nicht zur Ruhe kommen lassen. Groß aber ist ihre Hoffnung, gestärkt und verändert aus der Krise hervorzugehen. Auf dem Weg in die Post-Corona-Zeit sind Lebensgefühl und Stimmungslage der Deutschen ambivalent. „Wir sind semi-glücklich“: Es existiert Sorge über das, was an Ungewissem kommt, aber auch Freude über das, was besser wird.
Gewinnertitel der Publikumsabstimmung zum Budrich-Lieblingsbuch des Soziologiekongresses der DGS und ÖGS 2021
Der Autor:
Prof. Dr. Horst Opaschowski, Opaschowski Institut für Zukunftsforschung, Hamburg
Hier finden Sie den Waschzettel zum Hörbuch (pdf- Infoblatt)
Die Zielgruppe:
Forschende, Lehrende und Studierende in den Sozialwissenschaften; Entscheidungsträger*innen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik; Bildungssektor
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