Inhalt
Soziologiemagazin
1-2019 (Heft 19): Rausch und Ekstase – Erkundungen der Spaßgesellschaft
Editorial
Andreas Schulz / Tanja Strukelj: Rausch und Ekstase. Erkundungen der Spaßgesellschaft
Interviews
Anna-Sophie Tomancok: Initiation, Alltagsbewältigung, Vergänglichkeit – Rausch und seine unterschiedlichen Facetten. Ein Expertininterview mit Yvonne Niekrenz
Andreas Schulz: „Ohne Autonomieverlust sind Rausch und Ekstase nicht zu haben.“ Ein Experteninterview mit Markus Schroer
Schwerpunkt
Arthur Hoffmann: Der kostbarste Teil des Lebens. Selbstverlust als Utopie
Isis Mrgulla: Die Ekstase der Spielplätze. Über die Kulturschöpfung in körperlichen und kognitiven Gegenwelten
Andreas Schulz: Literatur zum Thema
Soziologischer Feuilleton
Leo Schwarz / Jan Wetzel: Feuilleton von unten. Warum die Soziologie mehr Podcasts braucht
Rezensionen
Stefan Schwinghammer: Jürgen Schwier und Veith Kilberth (Hrsg.) (2018): Skateboarding zwischen Subkultur und Olympia
Christoph Schiebel: Populist_innen (nicht) verstehen – Sozialwissenschaftliche Ursachenforschung im Vergleich. Eine Sammelrezension
Aus der Redaktion
Tagungen und Termine 2019
Redaktionsteam und Danksagung
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Abstracts
Der kostbarste Teil des Lebens. Selbstverlust als Utopie (Arthur Hoffmann)
Rausch und Exzess lassen sich mit den Theorien des Collège de Sociologie im Rahmen des Festes als eine anthropologische Konstante mit eminent gesellschaftlicher Relevanz begreifen. Obwohl sich auch heute noch strukturelle Analogien zu den idealtypischen Festen archaischer Gesellschaften finden, kann weiterführend aus einer kulturökonomischen Perspektive aufgezeigt werden, dass sich die Funktion des Festes in der Gegenwartsgesellschaft gewandelt hat. So erscheinen Rausch und Exzess heute nicht mehr als das Andere des profanen gesellschaftlichen Lebens, sondern werden im Sinne der Optimierung des unternehmerischen Selbst in die ökonomische Rationalität integriert. Die Funktion des Festes geht aber über die kulturkapitalistische Adaption archaischer Überbleibsel hinaus: Mit der Fiktion von Rausch und Ekstase verspricht sich eine emotional-efferveszente Erlebnisqualität der Feste, die in der Gegenwartsgesellschaft aber de facto nicht (mehr) existiert. Damit wird die durch das Paradigma der Nutzenmaximierung vorangetriebene Sinnentleerung kaschiert und der gesellschaftliche Zusammenbruch, so die These des Beitrags, vorerst verhindert. Schlagwörter: College de Sociologie; Theorie des Festes; Selbstverlust; Kulturindustrie; Techno
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Die Ekstase der Spielplätze. Über die Kulturschöpfung in körperlichen und kognitiven Gegenwelten (Isis Mrugalla)
Spielplätze haben die Doppelstruktur eines körperbezogenen und imaginativen Raumes. Es sind analoge Fantasy-Events, bei denen Organisation und Besucher_innen gemeinsam außeralltägliche Wirklichkeiten herstellen. Dieser Prozess wird unter hohem Aufwand durchgeführt und ist beispielhaft für die Logik der Singularitäten (vgl. Reckwitz 2017). Im Diskurs über Spielplätze prognostizieren manche Realitätsflucht und andere Kulturschöpfung. Spielen, so scheint es, ist wirksam. Aber wie, warum und wofür? Und warum braucht es das Rauschen für das Spielen? Diesen Fragen geht dieser Beitrag nach. Darüber hinaus will dieser Beitrag Spielplätze theoretisch und empirisch als Kategorie operationalisieren, Rausch und Ekstase als konstitutives Element des Feldes herausarbeiten und die politische Wirksamkeit des Spielplatzes als Forschungsfeld eröffnen. Hierzu werden Theoriebausteine aus der sozialkonstruktivistischen Wissenssoziologie (Berger/Luckmann, Goffman, Schetsche) und der historischen Kulturwissenschaft (Reckwitz, Huizinga, Bataille) zusammengetragen und mit ethnographischen und diskursanalytischen Beobachtungen in Empirie und Analyse fortgeführt. Schlagwörter: Wirklichkeit; Singularität; Homo ludens; Performanz
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