Beschreibung
Der von Adorno eher beiläufig verwendete Begriff des „überwertigen Realismus“wird in der vorliegenden Arbeit aufgegriffen und zu einem Modell weiterentwickelt, das Vorurteile sowie ein statisch-affirmatives Verständnis von Gesellschaft erklärt. Überwertiger Realismus als ein trotziges Festhalten am So-und-nichtanders-Sein wird als Bewältigungsstrategie verstanden, die es dem Einzelnen ermöglicht, die Anpassung an das gesellschaftlich Geforderte zu meistern. Eine Folge dieser häufig voreiligen („überwertigen“) Identifikation mit dem Bestehenden ist die Abwertung von nonkonformen Lebens- und alternativen politischen Gestaltungsentwürfen.
Verurteilung und Ablehnung einer ganzen Reihe unterschiedlicher Randgruppen sind weit verbreitet. Seien es Ausländer, Schwule und Lesben, Langzeitarbeitslose, Behinderte oder Obdachlose;mit der Ablehnung dieser Gruppen gehen häufig auch bestimmte Sichtweisen über die Gesellschaft einher: Sie wird zwar als ungerecht und unfrei wahrgenommen, aber eben auch als so alternativlos, dass politische Veränderungsbemühungen im Voraus als naive Träumereien bezeichnet werden.
Die Autorin:
Dr. phil. Veronika Elisabeth Schmid, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Philipps-Universität Marburg (Arbeitsbereich Angewandte Soziologie).
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Zielgruppen: Studierende, Lehrende und Forschende in den Sozialwissenschaften
Keywords: Konformismus, Vorurteilsforschung
Fachbereiche: Soziologie, Politikwissenschaft
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