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Informationen zum Buch

ISBN: 978-3-86388-759-9

Sozialisation von Jugendlichen in geschlechtsuntypischen Berufslehren

(1 Kundenbewertung)
Authors/Editors:

Erscheinungsdatum : 24.04.2017

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ISBN: 978-3-86388-759-9

Beschreibung

Open Access: Der Titel Sozialisation von Jugendlichen in geschlechtsuntypischen Berufslehren (DOI: 10.3224/86388759) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

 

Lernende in geschlechtsuntypischen Berufsausbildungen werden häufig mit diskriminierenden Reaktionen konfrontiert. Der Autor arbeitet heraus, dass die Bewältigung dieser Erfahrungen entscheidend für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung ist. Er zeigt auf, dass starkes Interesse an der beruflichen Tätigkeit, hohe Selbstkompetenzen und unterstützende Personen für Lernende in Minderheitenpositionen wichtig für den Aufbau eines beruflichen Habitus sind.

Jugendliche in geschlechtsuntypischen Berufslehren sind stärker von Lehrvertragsauflösungen betroffen, haben mehr psychosomatische Beschwerden und fallen häufiger bei der Lehrabschlussprüfung durch als ihre Kolleginnen und Kollegen. Tradierte Geschlechtsrollenbilder beschränken die Berufsfindung nach Interesse/Fähigkeiten und reproduzieren damit die berufliche Segregation nach Geschlecht. Da Lernende in geschlechtsuntypischen Berufslehren den Geschlechtsrollenerwartungen nicht entsprechen und sich in der Minderheit befinden, hören sie oft diskriminierende Äußerungen und müssen lernen, mit solchen Reaktionen im privaten oder beruflichen Umfeld umzugehen. In Re-Analysen mit folgenden Datensätzen wird das Modell quantitativ überprüft: Familie Schule Beruf FASE B, Transition von der Erstausbildung ins Erwerbsleben TREE sowie schweizerische Populationsstatistiken des Bundesamts für Statistik. Qualitativ werden anhand leitfadengestützter Interviews mit 14 Lernenden in geschlechtsuntypischen Berufslehren Bedingungen aufgedeckt, unter welchen sich ihre berufliche Sozialisation vollzieht.

Inhaltsverzeichnis ansehen

Online-Anhang zum Buch: hier (DOI: 10.3224/86388759A)

Der Autor:

Dr. des. Benno Rottermann, Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg am Institut Primarstufe/Professur für Entwicklungspsychologie

 

Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).

Zusätzliche Informationen

Publisher

ISBN

978-3-86388-759-9

eISBN

978-3-86388-319-5

Format

A5

Scope

243

Year of publication

2017

Date of publication

24.04.2017

Edition

1.

Language

Deutsch

1 Bewertung für Sozialisation von Jugendlichen in geschlechtsuntypischen Berufslehren

  1. Christa Kappler

    Ein Blick auf die aktuellen Zahlen von Lernenden in Berufslehren zeigt: Trotz vielfältiger bildungspolitischer und pädagogischer Bemühungen sind verschiedene Berufsfelder nach wie vor stark geschlechtstypisch geprägt. Für Lernende, welche den Weg einer geschlechtsuntypischen Berufslehre einschlagen, gehen im Laufbahnprozess zusätzliche Herausforderungen einher, stellt doch das Geschlecht eines der wichtigsten sozialen Kategorisierungssysteme dar. Mit ihrer Wahl schwimmen sie gewissermassen gegen den Strom gesellschaftlicher Normen und Rollen. Vor diesem Hintergrund verfolgt Benno Rottermann in seiner Untersuchung die überaus wichtige Frage: Inwiefern sind Lernende in geschlechtsuntypischen Berufslehren benachteiligt?
    Er diskutiert Erklärungen zur geschlechtlichen Segregation des Arbeits- wie auch des Lehrstellenmarktes kritisch und bezieht mit dem Geschlechtshabitus einen integrativen Ansatz mit ein. Nach Erläuterungen zur beruflichen Sozialisation und zur Berufsfindung werden Faktoren für den Erfolg bzw. Misserfolg während der Berufsausbildung dargelegt, entlang derer später die eigenen empirischen Untersuchungen erfolgen. Detaillierte Ausführungen zu Geschlecht als sozialer Konstruktion sowie zur Sozialisation in geschlechtsuntypischen Berufen sensibilisieren für die Thematik und spannen den Bogen zwischen Beruf und Geschlecht.
    Das Kernstück der theoretisch-konzeptionellen Herleitungen stellt das von Rottermann entwickelte Modell der geschlechtsuntypischen Berufssozialisation dar. Mit diesem gelingt es, den Kreislauf zwischen der beruflichen Geschlechtersegregation und den Geschlechtsrollenerwartungen (Makroebene) und dessen Wirkung auf die Dynamiken zwischen dem Individuum und seinem jeweiligen sozialen Umfeld (Mikroebene) plausibel in einem Modell zu vereinen und abzubilden. Damit wird der spezifischen Herausforderung der untersuchten Gruppe Beachtung geschenkt: Lernende in einer geschlechtsuntypischen Berufslehre verhalten sich immer auch entgegen gesellschaftlicher Geschlechtsrollenerwartungen und müssen die dadurch ausgelösten Irritationen im sozialen Umfeld bewältigen, um ihre Berufslaufbahn erfolgreich zu meistern.
    Im empirischen Teil erfolgt die Aufarbeitung der übergeordneten Fragestellung mit der Re-Analyse von vier bestehenden Datensätzen. Diese quantitativen Analysen werden durch eine qualitative Studie bereichert, in welcher Lernende in geschlechtsuntypischen Berufslehren zu spezifischen Schwierigkeiten und Herausforderungen interviewt wurden.
    Aus seinen Analysen leitet er wertvolle Perspektiven dafür ab, wie Lernende in geschlechtsuntypischen Sozialisationsprozessen optimal unterstützt und begleitet werden können. Rottermann gelingt mit seiner multiperspektivischen und kritischen Analyse eine Erkenntniserweiterung zur nach wie vor hochaktuellen Frage, wie Geschlecht und Beruf miteinander verwoben sind – dies ohne der Gefahr des Doing Gender zu verfallen, sondern mit einem stets geschlechterreflexiven Umgang mit der Thematik.

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Autor*innen

Keywords

Lehrabschlussprüfung, Lehrvertragsauflösung, Übergang Schule-Beruf

Rezensionen/Pressestimmen

Das aus den Interviews gewonnene empirische Material bietet viele Ansatzpunkte zu weiterführenden Studien.

Socialnet.de, 14.11.2017

Aus seinen Analysen leitet er wertvolle Perspektiven dafür ab, wie Lernende in geschlechtsuntypischen Sozialisationsprozessen optimal unterstützt und begleitet werden können. Rottermann gelingt mit seiner multiperspektivischen und kritischen Analyse eine Erkenntniserweiterung zur nach wie vor hochaktuellen Frage, wie Geschlecht und Beruf miteinander verwoben sind – dies ohne der Gefahr des Doing Gender zu verfallen, sondern mit einem stets geschlechterreflexiven Umgang mit der Thematik.

Rezension von Christa Kappler, 31.07.2017

Beschreibung

Beschreibung

Open Access: Der Titel Sozialisation von Jugendlichen in geschlechtsuntypischen Berufslehren (DOI: 10.3224/86388759) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

 

Lernende in geschlechtsuntypischen Berufsausbildungen werden häufig mit diskriminierenden Reaktionen konfrontiert. Der Autor arbeitet heraus, dass die Bewältigung dieser Erfahrungen entscheidend für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung ist. Er zeigt auf, dass starkes Interesse an der beruflichen Tätigkeit, hohe Selbstkompetenzen und unterstützende Personen für Lernende in Minderheitenpositionen wichtig für den Aufbau eines beruflichen Habitus sind.

Jugendliche in geschlechtsuntypischen Berufslehren sind stärker von Lehrvertragsauflösungen betroffen, haben mehr psychosomatische Beschwerden und fallen häufiger bei der Lehrabschlussprüfung durch als ihre Kolleginnen und Kollegen. Tradierte Geschlechtsrollenbilder beschränken die Berufsfindung nach Interesse/Fähigkeiten und reproduzieren damit die berufliche Segregation nach Geschlecht. Da Lernende in geschlechtsuntypischen Berufslehren den Geschlechtsrollenerwartungen nicht entsprechen und sich in der Minderheit befinden, hören sie oft diskriminierende Äußerungen und müssen lernen, mit solchen Reaktionen im privaten oder beruflichen Umfeld umzugehen. In Re-Analysen mit folgenden Datensätzen wird das Modell quantitativ überprüft: Familie Schule Beruf FASE B, Transition von der Erstausbildung ins Erwerbsleben TREE sowie schweizerische Populationsstatistiken des Bundesamts für Statistik. Qualitativ werden anhand leitfadengestützter Interviews mit 14 Lernenden in geschlechtsuntypischen Berufslehren Bedingungen aufgedeckt, unter welchen sich ihre berufliche Sozialisation vollzieht.

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Online-Anhang zum Buch: hier (DOI: 10.3224/86388759A)

Der Autor:

Dr. des. Benno Rottermann, Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg am Institut Primarstufe/Professur für Entwicklungspsychologie

 

Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).

Bibliography

Zusätzliche Informationen

Publisher

ISBN

978-3-86388-759-9

eISBN

978-3-86388-319-5

Format

A5

Scope

243

Year of publication

2017

Date of publication

24.04.2017

Edition

1.

Language

Deutsch

Produktsicherheit

Bewertungen (1)

1 Bewertung für Sozialisation von Jugendlichen in geschlechtsuntypischen Berufslehren

  1. Christa Kappler

    Ein Blick auf die aktuellen Zahlen von Lernenden in Berufslehren zeigt: Trotz vielfältiger bildungspolitischer und pädagogischer Bemühungen sind verschiedene Berufsfelder nach wie vor stark geschlechtstypisch geprägt. Für Lernende, welche den Weg einer geschlechtsuntypischen Berufslehre einschlagen, gehen im Laufbahnprozess zusätzliche Herausforderungen einher, stellt doch das Geschlecht eines der wichtigsten sozialen Kategorisierungssysteme dar. Mit ihrer Wahl schwimmen sie gewissermassen gegen den Strom gesellschaftlicher Normen und Rollen. Vor diesem Hintergrund verfolgt Benno Rottermann in seiner Untersuchung die überaus wichtige Frage: Inwiefern sind Lernende in geschlechtsuntypischen Berufslehren benachteiligt?
    Er diskutiert Erklärungen zur geschlechtlichen Segregation des Arbeits- wie auch des Lehrstellenmarktes kritisch und bezieht mit dem Geschlechtshabitus einen integrativen Ansatz mit ein. Nach Erläuterungen zur beruflichen Sozialisation und zur Berufsfindung werden Faktoren für den Erfolg bzw. Misserfolg während der Berufsausbildung dargelegt, entlang derer später die eigenen empirischen Untersuchungen erfolgen. Detaillierte Ausführungen zu Geschlecht als sozialer Konstruktion sowie zur Sozialisation in geschlechtsuntypischen Berufen sensibilisieren für die Thematik und spannen den Bogen zwischen Beruf und Geschlecht.
    Das Kernstück der theoretisch-konzeptionellen Herleitungen stellt das von Rottermann entwickelte Modell der geschlechtsuntypischen Berufssozialisation dar. Mit diesem gelingt es, den Kreislauf zwischen der beruflichen Geschlechtersegregation und den Geschlechtsrollenerwartungen (Makroebene) und dessen Wirkung auf die Dynamiken zwischen dem Individuum und seinem jeweiligen sozialen Umfeld (Mikroebene) plausibel in einem Modell zu vereinen und abzubilden. Damit wird der spezifischen Herausforderung der untersuchten Gruppe Beachtung geschenkt: Lernende in einer geschlechtsuntypischen Berufslehre verhalten sich immer auch entgegen gesellschaftlicher Geschlechtsrollenerwartungen und müssen die dadurch ausgelösten Irritationen im sozialen Umfeld bewältigen, um ihre Berufslaufbahn erfolgreich zu meistern.
    Im empirischen Teil erfolgt die Aufarbeitung der übergeordneten Fragestellung mit der Re-Analyse von vier bestehenden Datensätzen. Diese quantitativen Analysen werden durch eine qualitative Studie bereichert, in welcher Lernende in geschlechtsuntypischen Berufslehren zu spezifischen Schwierigkeiten und Herausforderungen interviewt wurden.
    Aus seinen Analysen leitet er wertvolle Perspektiven dafür ab, wie Lernende in geschlechtsuntypischen Sozialisationsprozessen optimal unterstützt und begleitet werden können. Rottermann gelingt mit seiner multiperspektivischen und kritischen Analyse eine Erkenntniserweiterung zur nach wie vor hochaktuellen Frage, wie Geschlecht und Beruf miteinander verwoben sind – dies ohne der Gefahr des Doing Gender zu verfallen, sondern mit einem stets geschlechterreflexiven Umgang mit der Thematik.

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Das aus den Interviews gewonnene empirische Material bietet viele Ansatzpunkte zu weiterführenden Studien.

Socialnet.de, 14.11.2017

Aus seinen Analysen leitet er wertvolle Perspektiven dafür ab, wie Lernende in geschlechtsuntypischen Sozialisationsprozessen optimal unterstützt und begleitet werden können. Rottermann gelingt mit seiner multiperspektivischen und kritischen Analyse eine Erkenntniserweiterung zur nach wie vor hochaktuellen Frage, wie Geschlecht und Beruf miteinander verwoben sind – dies ohne der Gefahr des Doing Gender zu verfallen, sondern mit einem stets geschlechterreflexiven Umgang mit der Thematik.

Rezension von Christa Kappler, 31.07.2017

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