Inhalt
GWP – Gesellschaft. Wirtschaft. Politik
Heft 3-2023, Themen: Bundeshaushalt und Aufrüstung · Bankenkrisen · Autoritärer Populismus · Jugendproblem Antisemitismus? · Demokratiefördergesetz · Deutschland in den VN · Adorno, Habermas und Politische Bildung · Rollenspiele
Editorial
Online-Archiv
Energie/Energiewende (im Open Access verfügbar)
Meinung
Albert Funk: Uneindeutig, halbherzig und verwirrend. Warum das Wahlgesetz der Ampel-Koalition kein Fortschritt ist (im Open Access verfügbar)
Interview
mit Andrea Szukala und Alexander Wohnig: Der Entwurf des Demokratiefördergesetzes – Chancen und Herausforderungen für die politische Bildung
Wirtschaftspolitische Kolumne
Jens van Scherpenberg: „Kanonen statt Butter“? Öffentliche Haushalte und die neue Aufrüstung
Forschung
Externe Quellen: Neue Studien zu Fragen der Gesellschaft (im Open Access verfügbar)
Fachaufsätze
Günther Grunert: Warum es immer wieder zu Banken- und Finanzkrisen kommt
Kai E. Schubert: Aktueller Antisemitismus: Ein „Jugendproblem“? Empirische Befunde
Lars Holtkamp / Benjamin Garske: Kommunale Demokratien im Praxistest. Ein Überblick über konfligierende Demokratieformen und Blockadegefahren in deutschen Kommunen
Sven Bernhard Gareis: Vom „Feindstaat“ zum Pfeiler der Vereinten Nationen: 50 Jahre nach seinem Beitritt setzt sich Deutschland weiter für eine starke Weltorganisation ein
Essay
Patrick Bredl: Adorno und seine Relevanz für die Politische Bildung
Kontrovers dokumentiert
Edmund Budrich: „Keinen Meter mehr!“ Leverkusen kämpft gegen die Stelzenautobahn Verkehrspolitik und Lebensqualität (im Open Access verfügbar)
Didaktik der Sozialwissenschaften
Johannes Jöhnck: Über Sinn und Grenzen von Rollenspielen in einer inklusionsorientierten historisch-politischen Bildung am Beispiel „Rosa Parks“ – Teil 2
Sibylle Reinhardt: Die deliberative Demokratietheorie von Jürgen Habermas: ist sie für die Fachdidaktik hilfreich?
Das besondere Buch
Manfred G. Schmidt: Die politischen Ursachen des autoritären Populismus. Über Armin Schäfer und Michael Zürn : Die demokratische Regression
Rezensionen
Tonio Oeftering: Gantschow, Alexander/Meyer-Heidemann, Christian (Hg.): Bürgerbildung und Freiheitsordnung. Politische Bildung als republikorientierte Praxis
Sibylle Reinhardt: Michael May/Marc Partetzke: Einführung in die Politikdidaktik, Band 1
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Leseproben
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Abstracts
Uneindeutig, halbherzig und verwirrend. Warum das Wahlgesetz der Ampel-Koalition kein Fortschritt ist (Albert Funk)
In diesem Meinungsbeitrag diskutiert Albert Funk die Reform des Wahlrechts kritisch und erläutert Parteienpositionen und -vorgehensweisen, grundlegende Begriffe (wie bspw. Überhangmandate, Direktmandate) sowie Alternativvorschläge zur Wahlrechtsreform. Schlagworte: Wahlgesetz, Ampelkoalition, Überhangmandate
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Der Entwurf des Demokratiefördergesetzes – Chancen und Herausforderungen für die Politische Bildung. Fragen an Alexander Wohnig und Andrea Szukala
Im Dezember 2022 ist ein konkreter Entwurf zum Demokratiefördergesetz von der Bundesregierung veröffentlicht worden. Seitdem wird die vorliegende Ausgestaltung vonseiten der Politischen Bildung kontrovers diskutiert. Wir führen ein Interview mit Professorin Andrea Szukala (Universität Augsburg) und Juniorprofessor Alexander Wohnig (Universität Siegen) über diesen Gesetzesentwurf und die Chancen, Risiken und Herausforderungen, die damit für die Politische Bildung verbunden sind. Schlagworte: Demokratiefördergesetz, Extremismusprävention, außerschulische politische Bildung
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„Kanonen statt Butter“? Öffentliche Haushalte und die neue Aufrüstung (Jens van Scherpenberg)
Der Autor argumentiert am Beispiel verschiedener Sektoren der öffentlichen Daseinsvorsorge das entscheidende Finanzproblem des militärischen Aufbaus und Ukraine-Unterstützungsprogramms: die Militärausgaben zu verdoppeln, ohne der Bevölkerung direkt fühlbare Einschnitte ihres Lebensstandards zuzumuten: kurz, die – noch – unpopuläre Alternative Kanonen oder Butter so lange wie möglich zu vermeiden. Schlagworte: Öffentlicher Haushalt, Aufrüstung, Staatsverschuldung, Daseinsvorsorge
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Warum es immer wieder zu Banken- und Finanzkrisen kommt (Günther Grunert)
Mainstream-Ökonomen haben sich mit Banken- und Finanzkrisen immer schwergetan. Von der letzten großen Finanzkrise 2008 wurden sie komplett überrascht: Niemand hatte die Krise auf Basis des dominierenden neoklassischen Modells vorausgesagt. Das verwundert nicht: Banken galten in der traditionellen Ökonomik lange als irrelevant und werden auch heute noch auf Grundlage einer überholten Intermediations-Theorie abgehandelt. Zur Erklärung von Finanzkrisen ist aber ein korrektes Verständnis der Funktionsweise von Banken und der Geldentstehung in modernen Volkswirtschaften essenziell. Schlagworte: Finanzkrisen, Banken, sozioökonomische Bildung
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Aktueller Antisemitismus: Ein „Jugendproblem“? Empirische Befunde (Kai E. Schubert)
Als Träger antisemitischer Haltungen erscheinen in aktuellen Debatten vor allem Jugendliche. Empirische Befunde der Einstellungsforschung stehen dem jedoch entgegen. Pauschale Markierungen als antisemitisch sind daher weder angebracht noch pädagogisch sinnvoll. Schlagworte: Antisemitismus, Jugend, Einstellungsforschung, Bildung, Alterseffekte
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Kommunale Demokratien im Praxistest. Ein Überblick über konfligierende Demokratieformen und Blockadegefahren in deutschen Kommunen (Lars Holtkamp und Benjamin Garske)
Bürger verfügen heute über eine relevante Position im kommunalen Willensbildungs- und Entscheidungsprozess. Die unterschiedlichen Demokratieformen sind nicht voraussetzungslos bzw. beliebig miteinander kombinierbar, ohne dass Vetopositionen oder Blockadegefahren entstehen können. Die Mitwirkung ist nicht immer effizient. Entlang lokaler Fallbeispiele wird dies unter Einbezug der Dimensionen der Verhandlungsdemokratie herausgearbeitet. Schlagworte: Kommunalpolitik, Demokratieformen, demokratische Entscheidungen
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Vom „Feindstaat“ zum Pfeiler der Vereinten Nationen: 50 Jahre nach seinem Beitritt setzt sich Deutschland weiter für eine starke Weltorganisation ein (Sven Bernhard Gareis)
Am 18. September 1973 traten die Bundesrepublik und die DDR den Vereinten Nationen (VN) bei. Bereits davor konnte sich die Bundesrepublik schon zwanzig Jahre als „aktives Nichtmitglied“ hohes Ansehen als verlässliche Partnerin in der weltweiten multilateralen Zusammenarbeit erarbeiten. Nach der Wiedervereinigung setzte Deutschland diese Politik des umfassenden Engagements fast nahtlos fort. Das 50. Jubiläum seines VN-Beitritts ist daher ein guter Anlass, anhand ausgewählter Politikfelder Deutschlands Beitrag zu den VN zu untersuchen und zu diskutieren, inwieweit das Land seinen selbstgestellten Ansprüchen gerecht wurde – und weiterhin werden will. Dies soll nach einem kurzen Rückblick auf das VN-Engagement beider deutscher Staaten vor und nach ihrem Beitritt unternommen werden. Schlagworte: Vereinte Nationen, internationale Politik, Multilateralismus
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Adorno und seine Relevanz für die Politische Bildung (Patrick Bredl)
Die Kritische Theorie Adornos prägt die Politische Bildung. Sein Plädoyer für eine Erziehung zur Mündigkeit steht dabei im Zentrum. Politische Bildung sollte sich mit dem Widerspruch zwischen Anpassung und Widerstand auseinandersetzen und diesen selbst als zentralen Aspekt zur Förderung von Mündigkeit begreifen. Schlagworte: Kritische Theorie, Emanzipation, Mündigkeit, Frankfurter Schule, Adorno
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„Keinen Meter mehr!“ Leverkusen kämpft gegen die Stelzenautobahn. Verkehrspolitik und Lebensqualität (Edmund Budrich)
Die Verkehrspolitik wird zentral konzipiert und lokal realisiert. Die drei Ebenen Bund, Land und Kommune arbeiten dabei zusammen – oder auch nicht oder nicht optimal. Die Gesichtspunkte großräumiger Planung (Bundesverkehrswegeplan) sollten die lokalen Gegebenheiten berücksichtigen (Planfeststellungsverfahren). Unser Text dokumentiert ein Beispiel für die Durchsetzung eines Verkehrsplans (Autobahnbau) im Konflikt mit der davon betroffenen Kommune (Stadt Leverkusen) und dem politisch agierenden Land. Ökonomische, logistische und politische Erwägungen stehen den Umweltgesichtspunkten, der Forderung nach gesicherter Lebensqualität auf Seiten der Stadt gegenüber. Schlagworte: Verkehrspolitik, Infrastrukturpolitik, Mehrebenensystem, Lebensqualität
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Rollenspiele in einer inklusionsorientierten historisch-politischen Bildung. Sinn und Grenzen am Beispiel „Rosa Parks“, Teil 2 (Johannes Jöhnck)
Im vorliegenden, zweiteiligen Beitrag stellt der Autor ein andernorts eigens veröffentlichtes Rollenspiel didaktisch ausführlich auf den Prüfstand. Exemplarisch steht dieses für ein Bemühen um elementare, handlungsorientierte Zugänge zu fachlichen Gegenständen, mit dem jedoch fachwissenschaftliche und -didaktische wie speziell Ansprüche der Diversitätssensibilität aus den Augen verloren oder übergangen zu werden drohen. Schlagworte: Rollenspiel, Rassismus, Rassismuskritische Bildung, Unterricht
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Die deliberative Demokratietheorie von Jürgen Habermas: ist sie für die Fachdidaktik hilfreich? (Sibylle Reinhardt)
Politische Bildung ist Bildung für die Demokratie und ist also einer wertvollen Idee des Zusammenlebens von Individuen verpflichtet. Sicherlich sind verschiedene Demokratie-Theorien geeignet, diesen Ausgangspunkt zu entfalten. Die Diskurs-Theorie von Jürgen Habermas wird hier als zentraler Bezug gewählt, weil sie eine Verbindung zwischen der alltäglichen Verständigung von Subjekten und dem Gesamtsystem gesellschaftlich-politischen Lebens herstellen kann. Schlagworte: Habermas, Demokratietheorie, Fachdidaktik, Demokratielernen
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Die politischen Ursachen des autoritären Populismus. Über Armin Schäfer und Michael Zürn, Die demokratische Regression (Manfred G. Schmidt)
Manfred G. Schmidt bespricht den Gehalt des Buches „Die demokratische Regression“ von Schäfer/Zürn zur Weiterentwicklung der Demokratie- und Populismusforschung und diskutiert auf Basis dessen aktuelle Gesellschaftsanalysen. Seine insgesamt ambivalente Diskussion des Buches kommt zu dem Schluss, dass Schäfer/Zürn damit einen vorzüglichen Beitrag zur Populismusanalyse und zur Demokratieforschung vorlegen. Schlagworte: Populismus, Autoritarismus, Rechtspopulismus
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