Beschreibung
Wie verändern Migrationsprozesse die Soziale Arbeit? Welche Rolle spielt freiwilliges Engagement dabei? Kommunale Migrationsarbeit, professionelle Akteur*innen und zivilgesellschaftliche Organisationen wird eine hohe Bedeutung zugesprochen – auch den migrantischen (Selbst-)Organisationen. Deren Wechselwirkungen im sozialräumlichen Kontext sind Thema der Beiträge dieses Bandes. Die Beiträge von Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen der Praxis kommunaler Migrationsarbeit analysieren die Beziehungen zwischen Sozialarbeiter*innen, Engagierten und Zugewanderten und fragen danach, wie sich Diversität im Gemeinwesen gelingt. Die Autor*innen stellen empirische Forschungsergebnisse sowie Erfahrungen der Praxis kommunaler Migrationsarbeit vor und formulieren Konsequenzen für eine transformative Soziale Arbeit.
Der Sammelband bildet den Abschluss der Verbundforschung ProZiS – „Zum Wandel professionell und zivilgesellschaftlich organisierter Sozialer Arbeit durch Zuwanderung – Gelingende Diversität im sozialräumlichen Kontext“. In diesem empirischen Forschungsprojekt lag der Fokus auf dem Wandel der Migrations(sozial)arbeit in zwei hessischen Fallkommunen. Die Studie ging der Frage nach, ob und wie sich gelingende Diversität im Gemeinwesen realisieren lässt.
Mit einem mehrperspektivischen-qualitativen methodischen Vorgehen wurden erstens die Wechselwirkungen von professionell und zivilgesellschaftlich organisierter Sozialer Arbeit im sozialräumlichen Kontext über leitfadengestützte und problemzentrierte Interviews rekonstruiert und zweitens die Motive, Kompetenzen und Bildungs- sowie Beziehungserfahrungen von befreundeten Zugewanderten und nicht-Zugewanderten über narrativ angelegte Paarinterviews ermittelt. Die Ergebnisse wurden drittens mit der Praxis der Sozialen Arbeit und mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen diskutiert und zu Impulsen für die Praxis verdichtet und mit Akteur*innen der Praxis diskutiert.
Die wesentlichen Forschungsergebnisse werden vorgestellt. Die formulierten Konsequenzen werden für eine transformative Soziale Arbeit mit den Erfahrungen von Vertreter*innen der professionell und zivilgesellschaftlich organisierten Praxis Sozialer Arbeit, der Wissenschaft sowie Expert*innen, die in ähnlicher Weise praxisbezogene Forschung im Handlungsfeld der Migrationsarbeit umgesetzt haben, ins Gespräch gebracht..
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Herausgeber*innen:
Dr. Jens Vogler, Postdoc am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda
Prof. Dr. habil. Monika Alisch, Professorin für Sozialraumbezogene Soziale Arbeit / Gemeinwesenarbeit und Sozialplanung am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda
Prof. Dr. Manuela Westphal, Professorin für Sozialisation mit dem Schwerpunkt Migration und interkultureller Bildung am Institut für Sozialwesen der Universität Kassel
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Der Fachbereich:
Soziale Arbeit
Anna Maria Kamenik –
Der Band „Migration und Diversität – Zum Wandel Sozialer Arbeit durch Zuwanderung“ hält was er verspricht: Eine Verortung Sozialer Arbeit in sich verändernden gesellschaftlichen, politischen und vor allem globalen Gemengelagen. Mit knapp 200 Seiten und 12 Kapiteln, gibt es verschiedene Möglichkeiten sich aktuellen Fragestellungen zur Professionalisierung Sozialer Arbeit zu nähren. Die Mischung aus Empirie, Theorie und praxisbasierten Überlegungen macht den Band anschlussfähig an Alltagsfragen Sozialer Arbeit, welche fundiert unterfüttert werden. Es lohnt sich also für Studierende, Fachleute und Sozialarbeiter*innen gleichermaßen, einen Blick in die Themenbereiche zu werfen, welche bspw. die (neue) Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt, Netzwerkbildungen mit Blick auf politische Bildung und migrantische Organisationen, das Mandat Sozialer Arbeit oder rassismuskritische und sozialräumliche Überlegungen umfasst. Als Erziehungswissenschaftlerin mit dem Blick auf allgemeine Pädagogik, also auch Zusammenhänge mit politischen, kulturellen und soziologischen Fragestellungen, freue ich mich über diesen Band, der die Professionalisierung im Bereich der Asylsozialarbeit/Migrationssozialarbeit weiterführt und für Veränderung auch die Gesamtgesellschaft adressiert. Die Autor*innen verdeutlichen ebenjene Notwendigkeit, indem sie Problemlagen benennen, zugleich aber auch Lust auf die Gestaltungsräume machen und hier recht konkret werden.