Beschreibung
Schreiben und Dokumentieren sind wichtige Bestandteile der Organisation Sozialer Arbeit. Diese Einführung reflektiert die institutionelle Dokumentationskultur innerhalb der Sozialen Arbeit und diskutiert berufsspezifisch angemessene Standards schriftlicher Kommunikation. Das Buch bietet anwendungsorientierte Hilfen und Übungen zur Verbesserung der professionellen Schreibkompetenz und gibt Textbeispiele für verschiedene Aufgabenbereiche. Es richtet sich damit an Studierende wie Lehrende und neue wie erfahrene Fachkräfte Sozialer Arbeit. In dieser gründlich überarbeiteten Neuauflage wird außerdem das Transformationsthema Digitalisierung praxisorientiert vorgestellt und diskutiert: Welche Entwicklungsmöglichkeiten werden eröffnet und können Effizienzversprechen eingelöst werden?
Das einführende Buch richtet sich gleichermaßen an Studierende wie Lehrende und neue wie erfahrene Fachkräfte Sozialer Arbeit. Es behandelt Grundlagen und spezifische Standards schriftlicher Kommunikation in der Sozialen Arbeit und bietet auf schreibdidaktischer Grundlage anwendungsorientierte Hilfen zur Verbesserung der Schreibkompetenz. Die Dokumentationskultur in den Organisationen mitsamt ihren mitunter kritischen Wirkungen wird ausführlich diskutiert. Die Einführung präsentiert Beispieltexte für verschiedene Aufgabenbereiche und Kontexte inkl. formalisierter und visueller Darstellungsformen. Darüber hinaus erfolgt eine Einführung in reflexions- und evaluationsorientierte Schreibformen.
In der Neuauflage wird das wesentliche Transformationsthema Digitalisierung ausführlich aufgegriffen, praxisorientiert dargestellt und sowohl im Hinblick auf die professionellen Entwicklungsmöglichkeiten wie auch die damit verbundenen Effizienzversprechen kritisch diskutiert.
Der Aufbau des Buchs und die konkreten Vorschläge zur Textvorbereitung und -produktion und die Formulierungshilfen und Übungen setzen empirische Erkenntnisse der linguistischen und didaktischen Schreibforschung um und berücksichtigen die häufig einschränkenden Rahmenbedingungen und die kooperativ-arbeitsteiligen Strukturen der Arbeit in den sozialen Organisationen. Sie zielen auf eine reflektierte Schreib- und Dokumentationspraxis, die den berufsethischen, rechtlichen und fachlichen Ansprüchen des Berufs Soziale Arbeit genügt. Das Buch ermöglicht Fachkräften Sozialer Arbeit, anhand der Vorschläge eigenständig ihre Schreibkompetenzen zu verbessern, dabei ihre Arbeitsabläufe sinnvoll zu strukturieren und sich zusätzliche Instrumente zur fachlichen Reflexion anzueignen.
Eine fachlich gute Dokumentation wirkt sich positiv strukturierend auf die Arbeitsabläufe aus und sorgt dafür, dass Arbeitsprozesse für Leitungspersonen, externe Auftraggeber oder Öffentlichkeit und Politik in ihrer Qualität und Wirkung nachvollziehbar sind. Sie befördert Partizipationsmöglichkeiten, berücksichtigt datenschutzrechtliche und andere Vorgaben, erleichtert die Arbeitsabstimmung und bietet die Voraussetzung für die Reflexion, Evaluation und Weiterentwicklung der Arbeit.
Die Autorin:
Dr. Ute Reichmann, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Sport und Kultur des Landkreises Göttingen, zuvor langjährige Tätigkeit in der Sozialen Arbeit, Fortbildungen und Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen (u.a. ASH-Berlin, TU Dresden, HAWK Hildesheim)
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppen: Lehrende und Studierende sowie Praxis der Sozialen Arbeit
Judith Rau –
Mit ihrem Werk schafft die Autorin Ute Reichmann einen umfassenden Einblick in die der Sozialen Arbeit zugeordnete Praxis des Dokumentierens. Nebst Vermittlung fachlichen und praktischen Wissens rund um formale Aspekte gewährt die Autorin Einblicke in interaktionelle Phänomene sowie soziologisch und kommunikationswissenschaftlich relevante Faktoren, welche Einfluss auf die Praxis des Dokumentierens sowie dessen Auswirkungen haben. Ergänzend zu dem Fakt, dass die Behandlung diverser, in die Thematik einfließender wissenschaftlicher Teildisziplinen mein Wissen um die Vielschichtigkeit und Bedeutsamkeit des Dokumentierens innerhalb des sozialarbeiterischen Berufsfeldes bereichert, fühle ich mich durch die ebenfalls im Buch gegebenen praktischen Anweisungen zum Dokumentieren für den konkreten Arbeitsalltag besser vorbereitet.
Alicia Schmitz –
Das Buch „Schreiben und Dokumentierenden der Sozialen Arbeit“ von Ute Reichmann in der 2. Auflage, bietet enorm viel Wissen in einem Aufgabengebiet der Sozialen Arbeit, welches immer mehr an Bedeutung in der Praxis gewinnt. Es ist aber nicht nur für Menschen relevant, die in diesem Kontext arbeiten, sondern auch für diejenigen, die dies anstreben. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich im 5. Semester meines dualen Studiums der „Sozialen Arbeit“ und kann sagen, dass ich gespannt bin auf die Anwendung der verschiedenen Methoden. Ich denke, besonders das Kapitel „Textbeispiele“ kann einen ersten Eindruck vermitteln. Gerne hätte ich noch vielfältigere und die Praxis widerspiegelnde Beispiele gesehen, da ich das Gefühl hatte, es dreht sich viel um Kinder und Jugendliche.
Erwin Eckenberger –
Ein interessantes und äußerst hilfreiches Buch für Studierende und Praktiker:innen der Sozialen Arbeit, die ihre Schreibkompetenzen verbessern wollen und Orientierung und Unterstützung in der oftmals verwirrenden Dokumentationslandschaft suchen und benötigen.
Im Werk von Dr. Ute Reichmann wird man aber nicht nur mit den Problemen und Herausforderungen des Schreibens und des Dokumentierens konfrontiert, vielmehr lernt man die Prozesse dahinter zu verstehen und erhält somit eine Handreichung sowie eine Vielzahl an Inspirationen für die Verbesserung der eigenen professionellen Schreib- und Dokumentationskompetenzen.
Die anwendungsorientierten Hilfestellungen (Schreiben bei Teamsitzungen, Hilfeplangesprächen, ect.) geben zudem eine praxisorientierte Sichtweise und verdeutlichen zudem die Wichtigkeit des Schreibens und Dokumentierens im professionellem Arbeitssetting und -alltag der Sozialen Arbeit.
Alles in allem ist das Buch „Schreiben und Dokumentieren in der Sozialen Arbeit. Struktur, Orientierung und Reflexion für die berufliche Praxis“ als Nachschlagewerk in der überarbeiteten Auflagen für Studierende und Praktiker:innen – insbesondere für jene, die noch Hilfebedarf benötigen – eine echte Unterstützung auf ihrem „Schreib-Weg“.
Raphael Barte –
Das Buch „Studieren und Dokumentieren in der Sozialen Arbeit“ beschäftigt sich mit der Dokumentationskultur in der Sozialen Arbeit. Ich halte es für sinnvoll, es in einem späteren Semester zu nutzen, um vorab erste Berührungspunkte mit Dokumentationen in der Praxis bekommen zu haben. Diese können als Anknüpfungspunkte für die Inhalte des Buches verwendet werden.
Im Rahmen meines Studiums kommt die Dokumentation recht kurz. Es sei aber angemerkt, dass die Dokumentation im Rahmen der Sozialen Arbeit zunimmt. Gerade in prekären beruflichen Situationen kann eine gute Dokumentation Konflikte entschärfen. Ebenso ist anzumerken, dass in den Arbeitsbereichen eine Nachweispflicht herrscht.
Im Rahmen des Buches werden einzelne Punkte wie z.B. Aktenvermerke thematisiert und verständlich erläutert. Es wird mit Beispielen gearbeitet und diese werden für die Dokumentation analysiert. Manchen Textpassagen sind sprachlich herausfordernder, es ist aber möglich, diese durch den Kontext zu entschlüsseln.
Das Buch hat mir gefallen. Mir gefiel insbesondere die Darstellung und Erläuterung mit den verschiedenen Beispielen. Hinzu kommen die Vorlagen für Gespräche, Telefonate usw.
Es ist ein solides Grundlagenwerk, das man gut lesen kan,n wenn einen etwas anspruchsvollere Sprache nicht stört.
Paul Hösler –
In „Schreiben und Dokumentieren in der Sozialen Arbeit“ erarbeitet Ute Reichmann die Bedeutung des schriftlichen Dokumentierens für sozialarbeiterische Praxis und geht dabei auf zugrunde liegenden institutionelle Zwänge, Machthierarchien und Funktionen ein.
Vor allem fokussiert auf einzelfallbezogene Arbeit, bietet das Buch Studierenden der Sozialen Arbeit, die bspw. im öffentlichen Dienst, im Allgemeinen Sozialen Dienst, ein Praxissemester und/oder am Ende des Studiums eine solche Tätigkeit anstreben, einen sehr guten Überblick über die Thematik. Neben zusammenfassenden Überblickskapiteln (bspw. S 21ff.; S. 72) gibt es Übungen (bspw. S. 130) und exemplarische Textbeispiele (Kapitel 8), die den Einstieg ins Berufsfeld – unter Berücksichtigung der Aspekte der Arbeitsstrukturierung, der (eigenen) professionellen Rollen und der praktischen Reflexion – vereinfachen können. Nichtsdestotrotz sind ebenjene Textbeispiele zudem geeignet, für andere Arbeitsfelder, bspw. die sozialräumliche Jugendarbeit, adaptiert zu werden.
Reichmann konstatiert, „dass Fachkräfte Sozialer Arbeit als Professionelle im Rahmen der Studiengänge Sozialer Arbeit an Hochschulen, also primär verwaltungsextern sozialisiert werden.“ (S. 53) und spricht damit einen nicht zu verachtenden Punkt in der Ausbildung neuer Fachkräfte an. Eine „Einsozialisierung in die Praxiskontexte Sozialer Arbeit“ (ebd.) erfolge im ersten Berufsjahr und kann somit auch als Einladung zum Fachkräftediskurs interpretiert werden, wobei bessere Kenntnisse über vorhandene Verwaltungsrealitäten im Studium zum Theorie-Praxis-Transfer beitragen könnten.
Die vorliegende zweite Auflage des Buches ist um die Perspektive der gesellschaftlich fortschreitenden Digitalisierung erweitert worden. Hierbei erscheint der Überblick zu Digitalisierung (S. 21-24), der mit den Anfängen der Personal Computer (vgl. S. 21) anfängt, deplatziert – teilweise auch in Rückbezug auf spätere Kapitel retardierend. Ansonsten wirken Verweise auf digitale Anforderungen und Entwicklungen organisch und Verständnis erweiternd im Text.
Widersprüchlich erscheint die Formulierung der Wichtigkeit der „wertschätzenden, geschlechtsneutralen oder geschlechtsanerkennenden Wortwahl“ (S. 19) in Schreibprozessen, im Buch selbst tritt aber öfter nur das generische Maskulinum auf (exemplarisch: „Expertenschaft“, S. 36 / „Adressatenbild“, S. 77).
Sabrina Sakowski –
Das Buch „Schreiben und Dokumentieren in der Sozialen Arbeit“ von Ute Reichmann erscheint 2022 in der 2. Auflage. Entsprechend dem Untertitel sollen mit diesem Werk „Struktur, Orientierung und Reflexion für die berufliche Praxis“ geboten werden. Thema des Buches sind verschiedene Aspekte des Schreibens und des Dokumentierens in der Berufspraxis der Sozialen Arbeit – sowohl in Bezug auf den dort erforderlichen Schriftverkehr als auch im Kontext von Dokumentationen und der professionellen Umsetzung der Fallarbeit.
Inhaltlich legt Reichmann zunächst einen umfangreichen Grundstein zur Thematik. Dies sind unter anderem Aspekte professionellen Schreibens sowie die Herausforderung, Kontexte im Schriftverkehr eindeutig abzubilden, ein Einblick in die verschiedenen Phasen des Schreibprozesses, die spezifischen Rahmenbedingungen, der Schreibprozesse in der Sozialen Arbeit unterliegen, dies auch unter Berücksichtigung weiterer Aspekte wie Digitalisierung. Zudem erfolgt ein Einblick in die Organisationskontexte. Hervorzuheben ist die Auseinandersetzung mit dem Thema „Macht“, durch Organisationen und ihre Struktur sowie durch die Sozialarbeitenden selbst. Ebenso befasst sie sich mit den spezifischen Aufgaben und Funktionen und thematisiert wiederkehrend die Anforderung an die Sozialarbeitenden, für die ein fachliches und professionelles Handeln/Schreiben unabdingbar ist. Auf diesen Grundlagen aufbauend folgen Inhalte mit stärkerem Praxisbezug in dem Reichmann den Prozess der Schreiborganisation sowie des Erstellens von Texten aufgreift. Hier finden sich zudem Übungen, Praxisbeispiele und verschiedene Anregungen sowie ein Einblick in den Einsatz des Geschriebenen/Schreibens zur Reflexion der eigenen Arbeit. Sehr positiv hervorzuheben ist die große Nähe zur Profession!
Der Titel eignet sich aufgrund der inhaltlichen Tiefe und dem steten Rückzug auf die Profession „Soziale Arbeit“ sowohl für Studierende im Bachelor- als auch im Masterstudium. Darüber hinaus ist er Sozialarbeitenden in der beruflichen Praxis, die ihr Wissen auffrischen oder vertiefen wollen, ebenfalls zu empfehlen. Es handelt sich um gut verständliche Fachliteratur, die dem Einsatz im Studium mehr als gerecht wird. Einzig die Schriftart und der Zeilenabstand sind für den Lesefluss recht anstrengend.