Beschreibung
Parteien sind trotz ihrer Rolle als zentrale Akteure des öffentlichen Diskurses und des parlamentarischen Regierungssystems bislang überraschend selten in den Fokus der Antisemitismusforschung gerückt. Dieser Band fragt nach den Erscheinungsformen des Antisemitismus in Parteien, ihrem Umgang mit Fällen von Antisemitismus in den eigenen Reihen und bei politischen Wettbewerbern sowie nach Kriterien für die Einordnung von Parteien als antisemitische Akteure. Der internationale Vergleich rundet die Analysen ab und legt die Grundlage für eine fundierte Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der parteipolitischen Praxis.
Die Fragestellungen der Beiträge sind vielfältig: Welche Erscheinungsformen des Antisemitismus lassen sich in (deutschen) Parteien beobachten? Wie unterscheiden sich die Erscheinungsformen von Antisemitismus je nach Verortung einer Partei im politischen Spektrum bzw. in politischen/sozialen Milieus? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich zu vergleichbaren Parteiensystemen und Parlamenten in anderen Staaten feststellen? Wie gehen Parteien mit Fällen von Antisemitismus in den eigenen Reihen und bei politischen Wettbewerbern um? Wann ist eine Partei als antisemitischer Akteur zu charakterisieren?Die Beantwortung dieser Fragen ist dabei nicht nur von rein wissenschaftlichem Interesse, sie erlaubt es ebenso, praxisrelevante Schlussfolgerungen für den Umgang mit Antisemitismus in Parteien und Parlamenten zu ziehen und Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger:innen auszusprechen. Relevant ist sie ebenso für die Frage, ob eine Partei aufgrund einer antisemitischen Orientierung als Gefahr für Jüdinnen:Juden in Deutschland eingeschätzt werden muss. Der Band ordnet die Reaktionen deutscher Parteien auf den 7. Oktober 2023 ein und formuliert Empfehlungen für den Umgang mit Antisemitismus in Parteien in Forschung und Praxis.
Die Herausgeber*innen:
Marc Seul, Wiss. Mitarbeiter, Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung/Universität Trier
Lennard Schmidt, Wiss. Mitarbeiter/Kollegiale Leitung, Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung/Universität Trier
Franziska Thurau, Stud. Hilfskraft, Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung/Universität Trier
Luca Zarbock, Wiss. Hilfskraft, Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung/Universität Trier
Andreas Borsch, Doktorand, Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung/Universität Trier
Luisa Gärtner, Wiss. Mitarbeiterin, Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung/Universität Trier
Salome Richter, Wiss. Mitarbeiterin/Kollegiale Leitung, Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung/Universität Trier
Subjects:
Politikwissenschaft, Gesellschaft
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