Beschreibung
Im Buch werden zehn Frauen- und Geschlechterforscherinnen und ein Männerforscher, ihre wissenschaftlichen Denkbewegungen und gesellschaftspolitischen Handlungsfelder sowie die damit verbundenen Lebenswege vorgestellt. Die Autorinnen der Porträts, selbst Geschlechterforscherinnen, setzen in der Auseinandersetzung mit den porträtierten WissenschaftlerInnen ihre eigenen Akzente und Prioritäten und bringen ihre Auseinandersetzung mit dem Lebenswerk in die Darstellung ein, eine bewusst gewünschte Variation, die das Lesevergnügen erhöhen kann.
Da ist Simone de Beauvoir, die als Erste sagt, „man kommt nicht als Frau zur Welt“, der Männerforscher Robert W. Connell, der als Feminist vorgestellt wird, und Helge Pross, die den Mut hat, die „Hausfrau“ zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung zu machen. Da ist Sigrid Metz-Göckel, die mit dem Wissen um die Potenziale von Frauen eine Frauenuniversität analytisch begründet und einfordert und die Hochschulforscherin Aylâ Neusel, die das Fremde und Andere neugierig offen definiert. Da ist Anna Titkow, deren Studie „Was bedeutet es, eine Frau in Polen zu sein?“ mit der Abbildung einer Frau provoziert, die Kartoffeln statt Locken auf dem Haupte trägt. Da ist Myra Marx Ferree, die auf die Macht der Frauennetzwerke setzt und Judith Lorber, deren feministisches Bewusstsein in der Auseinandersetzung mit ihrem Bruder im Alter von 14 Jahren erwachte. Da ist Alice Salomon, die an ein spezifisches Verantwortungsgefühl von Frauen appelliert, Alva Myrdal, die in ihrer Person als Politikerin, Wissenschafterin und Mutter die Frage des Geburtenrückganges stellt und die Emigrantin Gerda Lerner, die von sich als „flowering survivor“ spricht.
Aus dem Inhalt:
- Sabine Hering: „Immer an der Spitze“? Alice Salomon im Spektrum ihrer Erfolge und Widersprüche
- Ulla Knapp: Alva Myrdal – Oder: Warum Schweden?
- Florence Hervé: Modell Beauvoir?
- Annette Kuhn: Worauf es in der Geschichte ankommt. Die Historikerin und Feministin Gerda Lerner
- Evelyn Tegeler: Helge Pross und ihr Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung
- Ulrike Teubner and Angelika Wetterer: Eine Welt ohne Gender – Judith Lorbers Perspektive sozialer Konstruktion
- Christine Roloff: Grenzen überschreiten und über Grenzen verbinden – Die Hochschulforscherin, Hochschulplanerin und Hochschulgestalterin Aylâ Neusel
- Slawomira Walczewska: Verführerische Ästhetik der Fassaden: Die Soziologin Anna Titkow
- Ruth Becker and A. Senganata Münst: Potenziale befreien: Sigrid Metz-Göckel, Bildungsforscherin, Netzwerkerin, Frauenpolitikerin
- Nikki Wedgwood: Robert W. Connells Theorie der Männlichkeit und ihre Entstehungsgeschichte
- Ilse Lenz: Feministische Phantasie und empirische Energie: Die Soziologin Myra Marx Ferree
The editors:
Dr. Beate Kortendiek, Universität Duisburg-Essen, Koordinatorin des Netzwerk Frauenforschung NRW
Dr. A. Senganata Münst, Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt: Dynamik der Geschlechterkonstellationen
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