Beschreibung
Wenn Geschlechterverhältnisse öffentlich thematisiert werden, geschieht dies häufig im Modus der Entpolitisierung. Die Beiträge des Bandes suchen nach Ansatzpunkten zur Wiedergewinnung kritischer Perspektiven in der erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung, indem sie aktuelle wie historische Selbstbilder und Praktiken in den Blick nehmen.
Wenn die Kategorie Geschlecht als Eigenschaftsbestimmung verwendet wird, geschieht dies oft, um Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu renaturalisieren. Geschlechterverhältnisse für sozial und kulturell zu halten, wird dabei nicht mehr zum Anstoß für eine Auseinandersetzung mit Ungleichheitsverhältnissen, sondern dient der Vergewisserung naturalisierter Identitäten. Im neoliberalen gesellschaftlichen Konsens verliert die Kategorie Geschlecht ihren kritischen Gehalt und wird in Form des ‚gender mainstreaming‘ oder des ‚diversity management‘ zu einer Variablen für die Optimierung von Karriereverläufen und Unternehmensführungen.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes suchen nach Ansatzpunkten zur Wiedergewinnung kritischer Perspektiven in der erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung, indem sie aktuelle wie historische Selbstbilder und Praktiken in den Blick nehmen. Welche geschlechterpolitischen Implikationen stecken in scheinbar unpolitischen Formen der Lebensführung und der Selbstinszenierung? Wie werden dabei die Kämpfe der Frauenbewegungen erinnert, verdrängt oder auch erneuert?
The editors:
Prof. Dr. Elke Kleinau,
Hochschullehrerin, Universität zu Köln
Prof. Dr. Susanne Maurer,
Hochschullehrerin, Universität Marburg
Prof. Dr. Astrid Messerschmidt,
Hochschullehrerin, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.