Beschreibung
Nach Jahrzehnten der Konfrontation im Korea-Konflikt sprechen die USA und Nordkorea seit 2018 direkt miteinander. Der Band beschäftigt sich mit den aktuellen Verhandlungsprozessen, den Interessenlagen der Hauptkonfliktparteien, dem Nuklearpotenzial Nordkoreas und denkbaren Wegen aus dem Kon flikt. Ist eine neue Sicherheitsordnung in Nordostasien abzusehen? Warum verhandelt die Trump-Administration mit Nordkorea, wohingegen sie das 2015 vereinbarte internationale Abkommen mit dem Iran mit allen Mitteln bekämpft?
Nachdem noch im Jahr 2017 zwischen den USA und Nordkorea eine militärische Auseinandersetzung unter Einschluss von Atomwaffen denkbar erschien, hat sich seit 2018 ein Prozess von Dialog und Entspannung durchgesetzt. Großen Anteil daran hat die Regierung Südkoreas, die immer wieder zwischen den USA und Nordkorea vermittelte. Wie entwickeln sich die parallelen Verhandlungsprozesse zwischen den USA und Nordkorea bzw. zwischen Nord- und Südkorea aktuell? Was ist wirklich bekannt über das nukleare Arsenal der Demokratischen Volksrepublik in Pyöngyang? Wie sollte ein Abrüstungs- bzw. Rüstungskontrollprozess gestaltet werden? Können Deutschland bzw. die Europäische Union in dem Prozess eine konstruktive Rolle zugunsten einer neuen Sicherheitsordnung spielen? Der Sammelband liefert den derzeitigen Sachstandsbericht zu den vielfältigen Fragen, analysiert eingehend die Interessenlagen der Konfliktparteien und versucht, die ineinander verschränkten Dimensionen dieses Konflikts aufzuschlüsseln.
Der Heruasgeber:
Prof. Dr. Michael Staack, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Target group: Studierende und Lehrende der Politikwissenschaft, Politiker*innen, Journalist*innen, interessierte Öffentlichkeit
B. Güclü –
Das Buch „Der Nordkorea-Konflikt. Interessenlagen, Konfliktdimensionen, Lösungswege“ beschäftigt sich mit den aktuellen Verhandlungsprozessen, den Interessenlagen der Hautkonfliktparteien und dem Nuklearpotenzial Nordkoreas. Meiner Meinung nach ist das Buch nicht nur für Studierende der Studiengänge internationale Politik, Politikwissenschaften, Sozialwissenschaften von Bedeutung, sondern für jede Interessentin/ jeden Interessenten des aktuellen Geschehens, der aktuellen Politik, um einige Fragen, die im Kopf herumschwirren, beantwortet zu bekommen. Vor allem hat mich persönlich der Abschnitt „Die Rolle Deutschlands und der Europäischen Union im Prozess der Annäherung auf der koreanischen Halbinsel“ besonders interessiert und aufgeklärt.
M. Borger –
Der Titel hält, was er verspricht. In diesem Werk wird der multidimensionale Nordkorea-Konflikt (Stand August 2020) aus verschiedenen Perspektiven und Herangehensweisen dargestellt. Unter anderem wird das südkoreanische geopolitische Dilemma mit Schwerpunkt auf die (De-)Nuklearisierung Nordkoreas thematisiert sowie die (zumeist bilateralen) Beziehungen zwischen involvierten Staaten wie den USA, Russland, China und die Rolle Deutschlands durch seine Erfahrungen mit der Deutschen Wiedervereinigung. Meiner Meinung nach sind der Hintergrund des Konflikts, die aktuelle Lage wie auch mögliche Lösungs- und Sicherungsprozesse sehr gut beschrieben. Vor dem Lesen hatte ich kaum Vorkenntnisse (außer die „fire and fury“/“rocket man“-Reden Trumps), konnte diesem Buch jedoch ganz gut folgen. Die acht Beiträge – zwei Beiträge von Autoren, die selbst zum Deutsch-Koreanischen Beratungsgremium gehören – sind qualitativ hochwertig und verständlich. Es gibt einige Karten, Tabellen, eine interaktive Chronologie als QR-Code wie auch im Anhang wichtige Verträge wie der Pyongyang Joint Declaration sind abgedruckt. Jedoch fielen die Texte an manchen Stellen zu militärisch detailliert aus und es wiederholten sich teilweise Punkte des Konflikts wie Schlüsseltreffen oder das Verbindungsbüro zwischen Nord- und Südkorea. Dies sind jedoch Kritiken auf hohem Niveau, da durch die inhaltliche „Wiederholung“ andere Blickwinkel deutlich wurden. Ich als Politikwissenschaftsstudentin kann dieses Buch vor allem in IB (Internationale Beziehungen) verwenden, da Themen wie die Interdependenztheorie oder andere Konflikte im Nordostasiatischen Raum thematisiert und erklärt wurden, welche für mich sicher nächstes Semester relevant werden. Zusammenfassend würde ich daher jedem Studierenden oder Korea-Interessierten diese Lektüre empfehlen – ob aus Neugier oder Empfehlung im Studium.