Beschreibung
Die Fallauswahl in der qualitativen Forschung erfolgt in der Regel absichtsvoll und unterscheidet sich grundlegend von quantitativen Stichprobenverfahren. Dieser kompakte Leitfaden stellt zentrale Prinzipien und Strategien vor und zeigt ihre Anwendung in verschiedenen Forschungsdesigns. Zahlreiche Untersuchungsbeispiele verdeutlichen, wie sich Fallauswahl gezielt und methodisch reflektiert gestalten lässt. Studierende und Forschende aller Fachbereiche, die mit qualitativer Forschung arbeiten, erhalten wichtige Werkzeuge für die eigene Forschung und die Analyse und Diskussion vorliegender Daten.
Dieser Band stellt zunächst grundlegende Prinzipien qualitativer Fallauswahl und Differenzierungskriterien (wie a priori oder induktiv geleitetes Vorgehen; homogene oder heterogene Stichprobe) vor und grenzt diese gegenüber der Stichprobenziehung in der quantitativen Forschung ab. Anschließend werden einige zentrale Strategien absichtsvoller Fallauswahl genauer beschrieben und durch Untersuchungsbeispiele veranschaulicht; dies sind insbesondere die kriterienorientierte Fallauswahl, der qualitative Stichprobenplan, die theoretische Stichprobenziehung, das Respondent Sampling sowie die Auswahl verschiedener Arten von Fällen (typische, extreme, intrinsische usw.). Nach den Strategien der Fallauswahl verlagert sich der Schwerpunkt in den folgenden Abschnitten auf konkrete Anwendungskontexte. Zunächst wird die Fallauswahl im Kontext relevanter qualitativer Forschungsdesigns fokussiert, insbesondere der gegenstandsbezogenen Theoriebildung, der Fallstudie, der Phänomenologie oder der Ethnografie. Im nächsten Schritt wird auf die Besonderheiten verschiedener Datenarten (wie Interview, Fokusgruppen, Daten aus sozialen Medien usw.) genauer eingegangen und auf die Konsequenzen, die sich daraus für die absichtsvolle Fallauswahl ergeben. Sowohl die Fallauswahl im Kontext einzelner Forschungsdesigns als auch die Überlegungen zur Fallauswahl im Zusammenhang mit bestimmten Datenarten werden jeweils durch Untersuchungsbeispiele konkretisiert. Abschließend gehen die Autorinnen auf Alternativen zum Konzept der statistischen Verallgemeinerung ein (z. B. Übertragbarkeit oder Theoretische Verallgemeinerung) und diskutieren, welche Strategien für welche Form der Verallgemeinerung geeignet sind.
Die Autorinnen:
Margrit Schreier, Adjunct Professor of Empirical Research Methods, Constructor University Bremen
Nicole Weydmann, Professorin für Qualitative Methoden, Hochschule Furtwangen
Der Fachbereich:
Soziologie, Psychologie
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