Beschreibung
Frauen mit geistiger Behinderung erfahren Diskriminierungen aufgrund einer Zuweisung der Strukturkategorien Behinderung und Geschlecht. Politische Teilhabe bietet ihnen ein Instrument zur Selbstbestimmung und -vertretung, sodass sie als Akteurinnen ihrer eigenen Lebensläufe wahrgenommen werden. Zur Vermittlung politischer Kenntnisse dient ein neu entwickeltes geschlechtsspezifisches Bildungsangebot, das – ergänzt durch eine forschungsmethodische Evaluation – in diesem Buch detailliert vorgestellt wird.
Vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention und den daraus resultierenden Forderungen nach Teilhabe und Inklusion stellt sich die Frage, inwiefern Frauen mit geistiger Behinderung gesellschaftlich partizipieren und die Gelegenheit erhalten, ihre Bedürfnisse in der (privaten) Lebensgestaltung einzubringen. In der Realität zeigt sich, dass Frauen mit geistiger Behinderung mehrdimensionale Diskriminierungen erleben und dass das Zusammenwirken der Dimensionen Geschlecht und Behinderung gesellschaftliche Partizipation und Teilhabe maßgeblich beeinträchtigt. Die Zuweisung der Strukturkategorien Geschlecht und Behinderung prägt zusätzlich Lebensläufe, indem sie eine Hierarchisierung zwischen Nichtbehinderung und Behinderung sowie zwischen Mann und Frau schafft. Neben dieser Ungleichbehandlung sind Frauen mit geistiger Behinderung weiteren Formen von personeller und struktureller Gewalt ausgesetzt.
Ziel des Buches ist es, politische Partizipation von Frauen mit geistiger Behinderung als Teilhabebereich zu stärken und Frauen mit geistiger Behinderung als Akteurinnen ihrer eigenen Lebensläufe wahrzunehmen. Dementsprechend wird politische Teilhabe als Maßnahme zur Selbstbestimmung von Frauen mit geistiger Behinderung verstanden, indem sie sich selbst vertreten. Auf Basis förderschulischer und außerschulischer Bildungsangebote in Verbindung mit politikdidaktischen Grundlagen wird ein neues Bildungsangebot zur politischen Teilhabe – speziell für Frauen mit geistiger Behinderung – konzipiert. Die Durchführung des Bildungsangebots wird forschungsmethodisch durch das problemzentrierte Interview und die qualitative Inhaltsanalyse begleitet. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden abschließend ausgewertet und interpretiert, um darauf basierend Handlungsempfehlungen für weitere geschlechtsspezifische Bildungsangebote zur politischen Teilhabe im Kontext geistiger Behinderung zu formulieren.
Die Autorin:
Dr. Karoline Klamp-Gretschel,
wissenschaftliche Mitarbeiterin, Justus-Liebig-Universität Gießen
hier finden sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen: Förderschullehrkräfte, ErwachsenenbildnerInnen, Studierende heil- und sonderpädagogischer Studiengänge
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