Beschreibung
Sterben in stationären Pflegeeinrichtungen geschieht nicht nur, sondern es geschieht auf unterschiedlichste Weise. Die AutorInnen zeigen, an welchen Stellen es möglich ist, Sterben aktiv zu gestalten, damit es von den Begleitenden als ‚gelingend‘ empfunden wird. Sie setzen sich mit der Begleitung Sterbender im Kontext stationärer Pflegeeinrichtungen auseinander und betonen die Notwendigkeit des gemeinsamen Herstellens einer Kultur des Sterbens.
Im Mittelpunkt steht die Frage, was „gelingende“ Sterbebegleitung – jenseits einer pflegerisch -medizinischen Versorgung – ausmacht. Sterben wird zwar begleitet, dabei bleibt jedoch unklar, wie genau es begleitet wird und was genau die Qualität einer Sterbebegleitung ausmacht. Diesen Fragen geht die Untersuchung empirisch auf den Grund. In 17 Berliner stationären Pflegeeinrichtungen verschiedener Trägerschaft und Größe wurden qualitative Interviews mit Leitungspersonen, HospizkoordinatorInnen und ehrenamtlichen SterbebegleiterInnen durchgeführt. Eine methodische Besonderheit stellten durchgeführte Gruppendiskussionen mit Pflegefachkräften dar.
Mit der Analyse der Daten ließ sich eine zentrale – und in der Literatur bislang einzigartige – Typologie zu verschiedenen Formen der Gestaltung von Sterbekulturen innerhalb der untersuchten Einrichtungen herausarbeiten. Die Ergebnisse zeigen erhebliche Defizite nicht nur in der (Für-)Sorge für Sterbende, sondern insbesondere für das Pflegepersonal. Ursache ist eine geringe Sensibilität, insbesondere der Leitungspersonen, gegenüber Tod und Sterben und der damit verbundenen Herausforderung der Herstellung einer Sorgegemeinschaft – ein in der Studie herausgearbeiteter zentraler Begriff. Ein interessanter Befund ist dabei auch, dass Pflegekräfte selbst die besten ExpertInnen sind, um Sterbekultur in der jeweiligen Einrichtung zu implementieren. Aus den Ergebnissen heraus wird schließlich ein Beitrag zu einer Begrifflichkeit von Sorgekultur aus einer institutionell dringend notwendig gewordenen Gestaltungsperspektive empirisch begründet. Die Ergebnisse machen deutlich, an welchen Stellen ganz konkrete Empfehlungen für die Praxis gelingender Sterbebegleitung abgeleitet werden können und müssen. Diese werden in einem Handlungskatalog als einem zentralen Bestandteil der Studie zusammengeführt.
Aus dem Inhalt:
- Zentrale Bezugspunkte
- Methodisches Vorgehen
- Empirische Ergebnisse: Sterbebegleitung aus Sicht der verschiedenen Akteure
- Zusammenfassung & Diskussion der empirischen Ergebnisse
Die AutorInnen:
Dr. phil. Margret Xyländer, Soziologin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften. Arbeitsschwerpunkte: Qualitative Versorgungs- und Sozialforschung
Prof. Dr. em. Peter Sauer (†), Professor für Sozialpolitik, Institut für Innovation und Beratung, Evangelische Hochschule Berlin e.V.
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen: Forschende und Lehrende in den Sozial- und Gesundheitswissenschaften, Fachverbände im Bereich Hospiz- und Palliativkultur, Fachkräfte in stationären Einrichtungen
Keywords: Sterbebegleitung, stationäre Pflege, Doing Death
Fachbereich: Social Work
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