Beschreibung
In Zeiten aktueller Krisen verändert sich nicht nur das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt aufs Neue, sondern auch wie wir leben und arbeiten. Mit dem Ziel, einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zur Arbeit im ökologischen Wandel zu liefern, spannt die Autorin einen weiten Bogen. Prekäre Tendenzen bei den Arbeitszeiten und Verträgen stehen ebenso zur Diskussion wie der Anstieg sozialer Ungleichheit. Wie hängen Umweltgerechtigkeit und aktuelle Trends in der Arbeitswelt zusammen? Beispiele und Fakten für Deutschland und Österreich sollen die Dringlichkeit neuer Perspektiven verdeutlichen. Wie kann Arbeit nachhaltig gestaltet werden? Aktuelle Theorien, Entwicklungen und Alternativen werden leicht verständlich und praxisnah erklärt.
Im ersten Kapitel wird der Begriff Arbeit um die ökologische Dimension erweitert und historisch eingebettet. Die Triebkräfte des Wandels reichen vom Einsatz vielfältiger Kommunikationstechnologien über globalisierte Märkte hin zur Dynamik gesellschaftlicher Werte. Drei sehr unterschiedliche Erklärungen für den Wandel der Arbeit sollen das Wechselspiel zwischen Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zeigen.
Das zweite Kapitel widmet sich der Flexibilisierung von Zeit, Ort und Vertrag. Der Trend weg vom abhängigen Angestelltenverhältnis hin zu atypischer Beschäftigung verschiebt die Machtverhältnisse. Es stellt sich nicht nur die Frage, wer verliert und gewinnt, sondern auch, was der (fehlende) gesellschaftliche Zusammenhalt aus dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit bedeutet.
Weiterführend zu den Tendenzen steigender Unsicherheit beschäftigt sich das Kapitel drei mit der Frage: Sind Frauen stärkere Nachhaltigkeitspioniere? Über Gender hinausgehend spielen vielfältige Diversitätsmerkmale eine Rolle. Die sozialen Zuschreibungen an das Andere und damit verbundene Benachteiligungen erweisen sich als beharrlich und komplex. Passend dazu zeigt das anschließende Kapitel vier, wie sich soziale Milieus voneinander unterscheiden und abgrenzen, um die Stolpersteine der Pfade des sozialen Aufstiegs besser zu erkennen. Dass sich die Mittelschicht neu ausdifferenziert, hängt maßgeblich mit aktuellen Trends am Arbeitsmarkt zusammen. Spannend bleibt die Frage, ob höhere Gesellschaftsmilieus einen wenig ökologischen Lebensstil führen.
Abschließend lädt das Buch ein, über zukunftsfähige Arbeits- und Wirtschaftsformen nachzudenken. Als Beispiele dienen Trends in der Green Economy, Green Jobs und die Sharing Economy, welche um gemeinwohlorientierte Vorzeigeunternehmen ergänzt werden (Kapitel fünf). Welche Rolle den Arbeitszeiten zukommt, wird an ausgewählten praktischen Erfahrungen im Kapitel sechs diskutiert. Zu guter Letzt rückt das Kapitel sieben die Verantwortung der Politik ins Zentrum. Aus den vielen notwendigen Hebeln werden drei herausgegriffen: Erstens die höheren Preise auf Emissionen, Energie- und Ressourcenverbrauch, zweitens einige Maßnahmen zur Abfederung sozialer Ungleichheit, um drittens die Steuerlast auf Arbeit und Kapital anders zu verteilen.
Wie in der Frage der sozialen Absicherung von Erwerbstätigen dienen Marktkräfte nicht alleine dem Ziel einer Ressourcen- und Umweltschonung. Gesellschaftlicher Druck und politischer Wille zur fundamentalen Veränderung, sprich Transformation sind erforderlich. Eine potenziell große zivilgesellschaftliche und politische Macht darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wirtschaft derzeit (noch) am längeren Ast sitzt. Warum eigentlich? Ob die aktuelle COVID-19 Krise als Zäsur zu begreifen ist, behandelt der kurze Ausblick auf die Arbeit nach Corona. Offen bleibt, wie es gelingen kann, die Wirtschaft in die Gesellschaft und beide wiederum in die Umwelt einzubetten.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Autorin:
Dr.in Barbara Haas, Privatdozentin am Department Sozioökonomie Wirtschaftsuniversität Wien, Österreich
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Studierende, Lehrende und Forschende der Arbeitssoziologie und Wirtschaftswissenschaften
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