Beschreibung
Open Access: Der Titel Debatte – Sonderheft | Problematisierung statt Optimierung? (DOI: 10.3224/84742486) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Das erste Sonderheft der Zeitschrift Debatte versammelt Beiträge und Repliken zur Erwachsenenbildung, die einen Perspektivwechsel zur Diskussion stellen: Während Optimierung häufig als Lösung für erziehungswissenschaftliche Problemstellungen eingesetzt wird, lenkt das Sonderheft den Fokus auf Problematisierung. Denn Optimierung setzt implizit ein bereits definiertes Ziel voraus, während die Problematisierung eine Offenheit gegenüber ihrem Gegenstand erlaubt. Die damit verbundenen Implikationen werden entlang folgender empirischer Felder entfaltet: Migrationsforschung, Hochschulweiterbildung, Wissenschaftskommunikation und Weiterbildungsberatung.
Der Ruf nach Optimierung setzt eine Zustandsbeschreibung voraus, die die gestellten Erwartungen nicht mehr hinreichend erfüllt. Entlang dieser Voraus-Setzung wird ein Prozess der optimierenden Korrektur oder lösenden Neuausrichtung als notwendig markiert, um der ‚identifizierten‘ Zustandsbeschreibung adäquat zu begegnen. Als problematisch erweist sich, dass in derartigen Optimierungsbestrebungen ein Veränderungsversprechen artikuliert wird, das weniger nach den Voraussetzungen des Veränderungsanlasses fragt, sondern vielmehr über das bereits gesetzte Ziel bestimmt. Diese zielbestimmte Lösungsorientierung erweist sich vor dem Hintergrund ‚kontingenter Grundlagen’ des Sozialen sowie der Zunahme gesellschaftlicher Unbestimmtheit nur bedingt als ‚Lösung‘, verstellt und übergeht vielmehr die Artikulation eines Problemzusammenhangs. Gewissermaßen beraubt sich der allzu schnell artikulierte Ruf nach Optimierung selbst der Möglichkeit, Einsicht in seine Voraussetzungen zu nehmen. Problematisierung teilt zwar mit Optimierung das Veränderungsversprechen, grenzt sich jedoch deutlich von Form und Richtung der Optimierung ab. Problematisierung fokussiert die Voraussetzungen des Veränderungsanlasses mit dem Ziel, bislang unbeachtete Aspekte intelligibel zu machen, um die vielfältigen ‚Ways of Doing Adult Education‘ hervortreten zu lassen. In diesem Horizont wird daher ein Perspektivwechsel zur Diskussion gestellt, der den Fokus weg von Optimierung und hin zu Problematisierung verlagert, eine Bewegung, die zunächst nach den Fragen fragt, bevor sie nach Antworten sucht – kurzum: Problematisierung statt Optimierung.
Die Herausgeber*innen:
Dr. Malte Ebner von Eschenbach, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Dr. Maria Kondratjuk, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Dr. Maria Stimm, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Dr. Jana Trumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Duisburg-Essen
Farina Wagner, Promovendin und Lehrbeauftragte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende und Lehrende der Erziehungswissenschaft
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