Beschreibung
Was bedeutet Gesundheit für pädagogische Kräfte? Die qualitative Interviewstudie untersucht die subjektiven Gesundheitstheorien pädagogischer Kräfte, die mit Kindern unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen arbeiten. Die Autorin rekonstruiert die biografischen, arbeitsplatzspezifischen und lebensweltlichen Bedingungen, die das subjektive Gesundheitshandeln und -verständnis in der Care-Arbeit prägen. Ihre Ergebnisse eröffnen den Blick auf das Verhältnis von gesundheitsbezogenen, individuellen und kollektiven Fürsorge- und Selbstsorgestrategien in der Arbeits- und Lebenswelt. Damit bietet das Buch eine theoretische Basis, mit biografischer und salutogenetischer Perspektive die Gesundheit pädagogischer Kräfte zu betrachten und für Konzepte der Gesundheitsförderung und Prävention nutzbar zu machen.
Basierend auf der Grounded Theory werden fokussiert-narrative sowie episodische Interviews mit pädagogischen Kräften untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Gesundheit als dynamisches Phänomen verstanden wird, das durch ein Gleichgewicht von Selbstsorge und Fürsorge erhalten wird. Die präventiven und reaktiven Handlungsstrategien der pädagogischen Kräfte umfassen Kommunikations-, Unterstützungs- und Ausgleichsstrategien, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext angewendet werden. Diese Strategien fördern die Arbeitszufriedenheit, physische, psychische und soziale Gesundheit sowie Selbstwirksamkeit, stehen jedoch oft im Spannungsfeld zwischen professioneller Fürsorge und individueller Selbstsorge.
Das Buch leistet einen Beitrag zur Erweiterung der bisherigen, pathogenetisch orientierten Forschung, indem es die Bedeutung biografischer und sozialer Bedingungen für das Gesundheitshandeln in der Care-Arbeit beleuchtet. Es bietet zudem Ansatzpunkte für die Entwicklung präventiver Konzepte und die Integration gesundheitsfördernder Inhalte in Aus- und Weiterbildung pädagogischer Kräfte sowie zur kritisch-reflexiven Betrachtung von Theorien und Konzept zur subjektiv und sozial konstruierten Gesunderhaltung.
Die Autorin:
Dr. Maria Barthel, wissenschaftliche Mitarbeiterin (Netzwerk- und Forschungskoordination) im Studiengang Therapiewissenschaften/Studienrichtung Logopädie am Gesundheitscampus Göttingen, Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Der Fachbereich:
Soziologie
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