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ZQF 2-2023 | Ort und Region im Spiegel rekonstruktiver Perspektiven

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ISSN: 2196-2138

Inhalt

ZQF – Zeitschrift für Qualitative Forschung
2-2023: Ort und Region im Spiegel rekonstruktiver Perspektiven
hrsg. von: Cathleen Grunert,  Nora Friederike Hoffmann & Katja Ludwig

Schwerpunkt
Cathleen Grunert / Nora Friederike Hoffmann / Katja Ludwig: Ort und Region im Spiegel rekonstruktiver Perspektiven. Editorial (im Open Access verfügbar)
Tim Böder / Jeanette Böhme: Bildungsalgorithmen. Rekonstruktive Explorationen zur Konstitution von Formenalgorithmen individuierter Fallstrukturgesetzlichkeiten in raumzeitlichen Sinnordnungen von Orten und Regionen
Claudia Kühn / Julia Franz / Annette Scheunpflug: Umgang mit Differenzsetzungen in Forschungen zu ländlichen Räumen
Elisabeth Donat / Simon Lenhart: Elicitated Mapping als Methode zur Ermittlung von Raumbildern regionaler Abgeordneter
Johanna Brandstetter / Christian Reutlinger / Christina Rosenberger: Verhandlungssache sozialpädagogischer Ort. Rekonstruktive Verhältnisbestimmung zwischen Innen und Außen durch eine vergleichende Fallanalyse (im Open Access verfügbar)

Freier Teil
Sophia Richter: Reflexiv beschreiben. Die Ethnographische Collage als Auswertungs- und Darstellungsstrategie
Karolina Siegert / Alice Junge: Zur Bedeutung von Forschungsbeziehungen in Interviewstudien – (selbst-)reflexive Zugänge
Eva Dalhaus: Institutionelle Diskriminierung aus der Perspektive von Intersektionalität? Zur Wahrnehmung mehrfacher institutioneller Diskriminierung bzw. struktureller Gewalt durch junge Frauen in der Schule

Rezensionen
Dominique Matthes: Anna Juliane Heinrich/Séverine Marguin/Angela Million/Jörg Stollmann (Hrsg.): Handbuch qualitative und visuelle Methoden der Raumforschung
Felix Keller: Sebastian W. Hoggenmüller: Globalität sehen. Zur visuellen Konstruktion von „Welt“

Inhaltsverzeichnis herunterladen
Leseproben

 

Einzelbeitrag-Download (Open Access/Gebühr): zqf.budrich-journals.de
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Zusätzliche Information

Verlag

ISSN

2196-2138

eISSN

2196-2146

Jahrgang

24. Jahrgang 2023

Ausgabe

2-2023

Erscheinungsdatum

14.12.2023

Umfang

148 Seiten

Sprache

Deutsch

Format

17 x 24 cm

DOI

https://doi.org/10.3224/zqf.v24i2

Homepage

https://zqf.budrich-journals.de

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Autor*innen

Schlagwörter

(Selbst-)Reflexivität, Auswertung, Bildanalyse, Bildungsalgorithmen, Bildungstheorie, Differenz, elicitated mapping, Ergebnisdarstellung, Ethnographie, europäische Integration, Fokusgruppen mit Abgeordneten, Forschungen zu ländlichen Räumen, Forschungsbeziehungen, Forschungssupervision, institutionelle Diskriminierung, Intersektionalität, Interviewstudien, Ko-Konstruktion, Kontextanalyse, Land und Stadt, methodische Herausforderungen; Dokumentarische Methode, narrative Landkarte, Perspektive junger Frauen, qualitative Forschung, Raum und Zeit, Raumbilder, reflexives (Be-)Schreiben, Regionen, Schule, Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, sozialpädagogische Orte, Sozialraum, strukturelle Gewalt, ZSM 2024

Abstracts

Bildungsalgorithmen. Rekonstruktive Explorationen zur Konstitution von Formenalgorithmen individuierter Fallstrukturgesetzlichkeiten in raumzeitlichen Sinnordnungen von Orten und Regionen (Tim Böder & Jeanette Böhme, unter Mitarbeit von Annabelle Bußmann, Sabrina Matuschek, Dustin Teichmann & Isabella Wagner)
In diesem Beitrag wird eine strukturgenetische Perspektive auf die Bedeutung von Orten und Regionen für Bildungsprozesse eingenommen. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich Bildungsprozesse durch die leibgebundene Positionalität und die performative Bezugnahme auf Orte und Regionen des Aufwachsens als raumzeitliche Sinnordnungen konstituieren und in Erinnerungsbildern manifestieren. Diese Erinnerungsbilder wiederum lassen sich mit der Methode der Narrativen Landkarte als Stegreifskizzen protokollieren. Deren Auswertung mit dem bildrekonstruktiven Verfahren der Morphologischen Hermeneutik zielt auf eine Exploration von Formenalgorithmen individuierter Fallstrukturgesetzlichkeiten, die schließlich als Bildungsalgorithmen bestimmt werden. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Orte und Regionen einen Transformationsprozess durchlaufen und eine Erfahrungsdiversität für fallspezifische Ausformungen von Bildungsprozessen eröffnen. Schlagwörter: Bildungsalgorithmen, Bildungstheorie, Bildanalyse, Raum und Zeit, Narrative Landkarte
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Umgang mit Differenzsetzungen in Forschungen zu ländlichen Räumen (Claudia Kühn, Julia Franz & Annette Scheunpflug)
Mit diesem Beitrag zum Umgang mit Differenzsetzungen in der Forschung zu ländlichen Räumen wird die Frage verfolgt, wie mit Stadt-Land-Differenzsetzungen in raumbezogener qualitativer Empirie umgegangen werden kann. Ausgehend von der Thematisierung von Stadt-Land-Differenzen in Forschungsdiskursen wird exemplarisch anhand einer Studie zur informellen Aushandlung und Weitergabe von alltagskulturellem Wissen in ländlichen Räumen reflektiert, wie Stadt-Land-Differenzsetzungen in der Konzeption und Durchführung qualitativer Forschungsdesigns relevant werden. Darauf aufbauend werden Beobachtungen aus dem Forschungsprozess – vom Feldzugang bis zur dokumentarischen Auswertung – beschrieben und methodisch im Hinblick auf den Umgang mit Stadt- Land-Differenzsetzungen reflektiert. Deutlich wird, dass Forschungen zu ländlichen Räumen vor der methodischen Herausforderung stehen, mit eigenen und fremden Stadt-Land-Differenzsetzungen reflexiv umzugehen sowie unterschiedlichen Wissensformen zum Ländlichen Rechnung zu tragen. Reflexionsinstrumente der qualitativ-rekonstruktiven Forschung besitzen besonderes Potenzial, um für die Reproduktion Diskurs prägender Vorstellungen von Stadt-Land-Unterschieden zu sensibilisieren. Insbesondere die dokumentarische Methode ermöglicht es mit der Unterscheidung kommunikativer und konjunktiver Wissensformen, kommunikatives Wissen zu Stadt-Land-Differenzen nicht zu reproduzieren, sondern durch die Kontrastierung mit konjunktivem Wissen dem Alltagshandeln und Lebenswelten ländlicher Räume auf die Spur zu kommen. Schlagwörter: Forschungen zu ländlichen Räumen, Land und Stadt, Differenz, methodische Herausforderungen; Dokumentarische Methode
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Elicitated Mapping als Methode zur Ermittlung von Raumbildern regionaler Abgeordneter (Elisabeth Donat & Simon Lenhart)
Regionen haben in den letzten Jahren eine zunehmende Aufwertung im Mehrebenensystem der EU erfahren. Doch wie nehmen Regionen bzw. deren regionale Abgeordnete selbst ihre Rolle und Zukunft in der EU wahr? Der Beitrag untersucht diese Frage anhand von Raumbildern, die regionale Abgeordnete in Gruppendiskussionen unter Einsatz der Methode des elicitated mappings in vier europäischen Regionen entwickelt haben. Raumbilder dienen als Leitbilder für die gegenwärtige und zukünftige Raumentwicklung und sind gewissermaßen ein „Kompass“ für politische Maßnahmen. Die Technik des elicitated mappings stellt – zielgruppenspezifisch angewandt – ein geeignetes Instrument dar, um Diskussionen unter den Abgeordneten zu initiieren und zum Reflektieren über Regionen anzuregen. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Karten fordert die Reflexion über Grenzziehungen und die eigene Positionierung heraus. Die daraus entstehenden Raumbilder beziehen sich auf den manifesten Raum, enthalten aber auch Einstellungen, Werte und Visionen, die durch eine einfache Befragung ungleich schwieriger zugänglich wären. Die Ergebnisse verweisen auf zwei dominante Raumbilder der Abgeordneten, die den Umgang mit Wandel und die Herausforderungen unterschiedlich adressieren. Unsere Forschung öffnet am Beispiel von Regionen den Blick dafür in welche Handlungskonsequenzen ein relationaler Raumbegriff münden kann. Schlagwörter: Raumbilder, Fokusgruppen mit Abgeordneten, elicitated mapping, Europäische Integration, Regionen
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Verhandlungssache sozialpädagogischer Ort. Rekonstruktive Verhältnisbestimmung zwischen Innen und Außen durch eine vergleichende Fallanalyse (Johanna Brandstetter, Christian Reutlinger & Christina Rosenberger)
Sozialpädagogik schafft – unter Bezugnahme auf die gegebenen Lebensverhältnisse der Kinder und Jugendlichen, aber auch in bewusster Abgrenzung zu diesen – Orte, an denen sich Kinder und Jugendliche sozialpädagogisch vermittelt gesellschaftliche Zusammenhänge aneignen können (Winkler 1988). Doch wie geschieht dies genau in der sozialpädagogischen Praxis? Was tun Fachpersonen bei der (Re-)Produktion sozialpädagogischer Orte? Mit dem konzeptionellen Zugang der sozialpädagogischen Orte und der Heuristik der Markierungen wird im vorliegenden Beitrag diesen Fragen nach der Beziehung zwischen sozialpädagogischen Orten (dem „Innen“) und den gegebenen Verhältnissen (dem „Außen“) genauer auf die Spur gegangen. Anhand von zwei kontrastierenden empirischen Fällen eines Forschungsprojekts im Feld der Kinder- und Jugendhilfe wird herausgearbeitet, wie Fachpersonen das Innen und Außen sozialpädagogischer Orte markieren und dafür immer wieder in Verhandlung gehen (müssen). Die dabei rekonstruierten empirischen Erkenntnisse werden systematisch anhand dreier Dimensionen analysiert und schließlich an den theoretischen Diskurs über das relationale Raumverständnis (Löw 2021) rückgebunden. Schlagwörter: Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, sozialpädagogische Orte, Qualitative Forschung, Sozialraum
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Reflexiv beschreiben. Die Ethnographische Collage als Auswertungs- und Darstellungsstrategie (Sophia Richter)
Reflexivität gilt in der qualitativen und vor allem in der ethnographischen Forschung als ein Anspruch und eine Anforderung an die Forschenden, die jeweiligen Prozesse von Erkenntnis in ihren Entstehungsbedingungen kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen. Dabei wurde insbesondere die Ethnographie einer Methodendiskussion unterzogen, so dass spätestens seit der Writing-Culture-Debatte Ethnograph*innen Prozesse von Erkenntnis und die eigene Positionierung zum Gegenstand reflexiver Auseinandersetzungen machen, einhergehend mit Suchbewegungen nach neuen Formen des Schreibens und der Ergebnispräsentation. Der Beitrag setzt an dem Anspruch von Reflexion an und stellt den Ansatz der Ethnographischen Collage als Auswertungs- und Darstellungsstrategie vor. Die Standortgebundenheit als Forschende*r, Verständnisse sowie Verhältnisse von Theorie und Empirie, die Verbindung von Daten im Analyseprozess sowie die möglichen Formen der Darstellung von Forschungsergebnissen sind einige der zentralen Aspekte, welche reflexiv in den Forschungs- und Erkenntnisprozess einbezogen werden. Ziel der Ethnographischen Collage ist es, durch Beschreibung und Darstellung Re-Analysen zu ermöglichen und damit Wissenschaft zugleich in ihrer Konstruktionslogik zugänglich zu machen. Eine Ethnographische Collage versteht sich als Auswertungs- und Darstellungsstrategie, die am Anspruch von Reflexivität als Beobachtung und Beschreibung von Infrastrukturen des Forschens ansetzt und sich dabei an einem kontextanalytischen Vorgehen orientiert. Schlagwörter: Ethnographie, reflexives (Be-)Schreiben, Auswertung, Kontextanalyse, Ergebnisdarstellung
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Zur Bedeutung von Forschungsbeziehungen in Interviewstudien – (selbst-)reflexive Zugänge (Karolina Siegert & Alice Junge)
Der Beitrag zeigt mittels eines ausdifferenzierten Verständnisses von Forschungsbeziehungen auf, dass die reflexive Auseinandersetzung mit selbigen im Rahmen von ansatzspezifischen Prämissen qualitativer Sozialforschung angelegt ist. Durch eigene Fallbeispiele werden die differenten Forschungsbeziehungen im zirkulären Forschungsprozess illustriert sowie abschließend konkretisiert und forschungspragmatisch systematisiert. Schlagwörter: Forschungsbeziehungen, Forschungssupervision, Ko-Konstruktion, (Selbst-) Reflexivität, Interviewstudien
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Institutionelle Diskriminierung aus der Perspektive von Intersektionalität? Zur Wahrnehmung mehrfacher institutioneller Diskriminierung bzw. struktureller Gewalt durch junge Frauen in der Schule (Eva Dalhaus)
Der vorliegende erziehungswissenschaftliche Beitrag rekonstruiert die Wahrnehmung mehrfacher institutioneller Diskriminierung bzw. struktureller Gewalt durch junge Frauen in der Schule beispielhaft mithilfe von zwei kontrastierenden narrativen Interviews mit Lehramtsstudentinnen. Hierzu wird der klassische Ansatz der institutionellen Diskriminierung in den Zusammenhang von struktureller Gewalt und Intersektionalität eingeordnet und in seinem begrifflichen Verständnis von Praktiken institutioneller Diskriminierung weiter ausdifferenziert. Mit einem Verständnis von Wahrnehmung als individuelle Deutung und Bewertung von Diskriminierung werden die Daten mithilfe der intersektionellen Biographieforschung ausgewertet. Die Ergebnisse weisen auf die ausgeprägte Wahrnehmung von Formen verdeckt-beabsichtigter, natio-ethno-kulturell bezogener institutioneller Diskriminierung und die negative Verstärkung natio-ethno-kulturell bezogener durch gender- und geschlechtsbezogene institutionelle Diskriminierung hin. Darüber hinaus können die Formen struktureller Gewalt der Fragmentierung, Marginalisierung und Penetration herausgearbeitet werden, die in direktem Zusammenhang mit den erkennbaren Diskriminierungspraktiken stehen. Schlagwörter: Institutionelle Diskriminierung, Intersektionalität, Schule, Perspektive junger Frauen, strukturelle Gewalt
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Inhalt

Inhalt

ZQF – Zeitschrift für Qualitative Forschung
2-2023: Ort und Region im Spiegel rekonstruktiver Perspektiven
hrsg. von: Cathleen Grunert,  Nora Friederike Hoffmann & Katja Ludwig

Schwerpunkt
Cathleen Grunert / Nora Friederike Hoffmann / Katja Ludwig: Ort und Region im Spiegel rekonstruktiver Perspektiven. Editorial (im Open Access verfügbar)
Tim Böder / Jeanette Böhme: Bildungsalgorithmen. Rekonstruktive Explorationen zur Konstitution von Formenalgorithmen individuierter Fallstrukturgesetzlichkeiten in raumzeitlichen Sinnordnungen von Orten und Regionen
Claudia Kühn / Julia Franz / Annette Scheunpflug: Umgang mit Differenzsetzungen in Forschungen zu ländlichen Räumen
Elisabeth Donat / Simon Lenhart: Elicitated Mapping als Methode zur Ermittlung von Raumbildern regionaler Abgeordneter
Johanna Brandstetter / Christian Reutlinger / Christina Rosenberger: Verhandlungssache sozialpädagogischer Ort. Rekonstruktive Verhältnisbestimmung zwischen Innen und Außen durch eine vergleichende Fallanalyse (im Open Access verfügbar)

Freier Teil
Sophia Richter: Reflexiv beschreiben. Die Ethnographische Collage als Auswertungs- und Darstellungsstrategie
Karolina Siegert / Alice Junge: Zur Bedeutung von Forschungsbeziehungen in Interviewstudien – (selbst-)reflexive Zugänge
Eva Dalhaus: Institutionelle Diskriminierung aus der Perspektive von Intersektionalität? Zur Wahrnehmung mehrfacher institutioneller Diskriminierung bzw. struktureller Gewalt durch junge Frauen in der Schule

Rezensionen
Dominique Matthes: Anna Juliane Heinrich/Séverine Marguin/Angela Million/Jörg Stollmann (Hrsg.): Handbuch qualitative und visuelle Methoden der Raumforschung
Felix Keller: Sebastian W. Hoggenmüller: Globalität sehen. Zur visuellen Konstruktion von „Welt“

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ISSN

2196-2138

eISSN

2196-2146

Jahrgang

24. Jahrgang 2023

Ausgabe

2-2023

Erscheinungsdatum

14.12.2023

Umfang

148 Seiten

Sprache

Deutsch

Format

17 x 24 cm

DOI

https://doi.org/10.3224/zqf.v24i2

Homepage

https://zqf.budrich-journals.de

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Bildungsalgorithmen. Rekonstruktive Explorationen zur Konstitution von Formenalgorithmen individuierter Fallstrukturgesetzlichkeiten in raumzeitlichen Sinnordnungen von Orten und Regionen (Tim Böder & Jeanette Böhme, unter Mitarbeit von Annabelle Bußmann, Sabrina Matuschek, Dustin Teichmann & Isabella Wagner)
In diesem Beitrag wird eine strukturgenetische Perspektive auf die Bedeutung von Orten und Regionen für Bildungsprozesse eingenommen. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich Bildungsprozesse durch die leibgebundene Positionalität und die performative Bezugnahme auf Orte und Regionen des Aufwachsens als raumzeitliche Sinnordnungen konstituieren und in Erinnerungsbildern manifestieren. Diese Erinnerungsbilder wiederum lassen sich mit der Methode der Narrativen Landkarte als Stegreifskizzen protokollieren. Deren Auswertung mit dem bildrekonstruktiven Verfahren der Morphologischen Hermeneutik zielt auf eine Exploration von Formenalgorithmen individuierter Fallstrukturgesetzlichkeiten, die schließlich als Bildungsalgorithmen bestimmt werden. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Orte und Regionen einen Transformationsprozess durchlaufen und eine Erfahrungsdiversität für fallspezifische Ausformungen von Bildungsprozessen eröffnen. Schlagwörter: Bildungsalgorithmen, Bildungstheorie, Bildanalyse, Raum und Zeit, Narrative Landkarte
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Umgang mit Differenzsetzungen in Forschungen zu ländlichen Räumen (Claudia Kühn, Julia Franz & Annette Scheunpflug)
Mit diesem Beitrag zum Umgang mit Differenzsetzungen in der Forschung zu ländlichen Räumen wird die Frage verfolgt, wie mit Stadt-Land-Differenzsetzungen in raumbezogener qualitativer Empirie umgegangen werden kann. Ausgehend von der Thematisierung von Stadt-Land-Differenzen in Forschungsdiskursen wird exemplarisch anhand einer Studie zur informellen Aushandlung und Weitergabe von alltagskulturellem Wissen in ländlichen Räumen reflektiert, wie Stadt-Land-Differenzsetzungen in der Konzeption und Durchführung qualitativer Forschungsdesigns relevant werden. Darauf aufbauend werden Beobachtungen aus dem Forschungsprozess – vom Feldzugang bis zur dokumentarischen Auswertung – beschrieben und methodisch im Hinblick auf den Umgang mit Stadt- Land-Differenzsetzungen reflektiert. Deutlich wird, dass Forschungen zu ländlichen Räumen vor der methodischen Herausforderung stehen, mit eigenen und fremden Stadt-Land-Differenzsetzungen reflexiv umzugehen sowie unterschiedlichen Wissensformen zum Ländlichen Rechnung zu tragen. Reflexionsinstrumente der qualitativ-rekonstruktiven Forschung besitzen besonderes Potenzial, um für die Reproduktion Diskurs prägender Vorstellungen von Stadt-Land-Unterschieden zu sensibilisieren. Insbesondere die dokumentarische Methode ermöglicht es mit der Unterscheidung kommunikativer und konjunktiver Wissensformen, kommunikatives Wissen zu Stadt-Land-Differenzen nicht zu reproduzieren, sondern durch die Kontrastierung mit konjunktivem Wissen dem Alltagshandeln und Lebenswelten ländlicher Räume auf die Spur zu kommen. Schlagwörter: Forschungen zu ländlichen Räumen, Land und Stadt, Differenz, methodische Herausforderungen; Dokumentarische Methode
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Elicitated Mapping als Methode zur Ermittlung von Raumbildern regionaler Abgeordneter (Elisabeth Donat & Simon Lenhart)
Regionen haben in den letzten Jahren eine zunehmende Aufwertung im Mehrebenensystem der EU erfahren. Doch wie nehmen Regionen bzw. deren regionale Abgeordnete selbst ihre Rolle und Zukunft in der EU wahr? Der Beitrag untersucht diese Frage anhand von Raumbildern, die regionale Abgeordnete in Gruppendiskussionen unter Einsatz der Methode des elicitated mappings in vier europäischen Regionen entwickelt haben. Raumbilder dienen als Leitbilder für die gegenwärtige und zukünftige Raumentwicklung und sind gewissermaßen ein „Kompass“ für politische Maßnahmen. Die Technik des elicitated mappings stellt – zielgruppenspezifisch angewandt – ein geeignetes Instrument dar, um Diskussionen unter den Abgeordneten zu initiieren und zum Reflektieren über Regionen anzuregen. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Karten fordert die Reflexion über Grenzziehungen und die eigene Positionierung heraus. Die daraus entstehenden Raumbilder beziehen sich auf den manifesten Raum, enthalten aber auch Einstellungen, Werte und Visionen, die durch eine einfache Befragung ungleich schwieriger zugänglich wären. Die Ergebnisse verweisen auf zwei dominante Raumbilder der Abgeordneten, die den Umgang mit Wandel und die Herausforderungen unterschiedlich adressieren. Unsere Forschung öffnet am Beispiel von Regionen den Blick dafür in welche Handlungskonsequenzen ein relationaler Raumbegriff münden kann. Schlagwörter: Raumbilder, Fokusgruppen mit Abgeordneten, elicitated mapping, Europäische Integration, Regionen
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Verhandlungssache sozialpädagogischer Ort. Rekonstruktive Verhältnisbestimmung zwischen Innen und Außen durch eine vergleichende Fallanalyse (Johanna Brandstetter, Christian Reutlinger & Christina Rosenberger)
Sozialpädagogik schafft – unter Bezugnahme auf die gegebenen Lebensverhältnisse der Kinder und Jugendlichen, aber auch in bewusster Abgrenzung zu diesen – Orte, an denen sich Kinder und Jugendliche sozialpädagogisch vermittelt gesellschaftliche Zusammenhänge aneignen können (Winkler 1988). Doch wie geschieht dies genau in der sozialpädagogischen Praxis? Was tun Fachpersonen bei der (Re-)Produktion sozialpädagogischer Orte? Mit dem konzeptionellen Zugang der sozialpädagogischen Orte und der Heuristik der Markierungen wird im vorliegenden Beitrag diesen Fragen nach der Beziehung zwischen sozialpädagogischen Orten (dem „Innen“) und den gegebenen Verhältnissen (dem „Außen“) genauer auf die Spur gegangen. Anhand von zwei kontrastierenden empirischen Fällen eines Forschungsprojekts im Feld der Kinder- und Jugendhilfe wird herausgearbeitet, wie Fachpersonen das Innen und Außen sozialpädagogischer Orte markieren und dafür immer wieder in Verhandlung gehen (müssen). Die dabei rekonstruierten empirischen Erkenntnisse werden systematisch anhand dreier Dimensionen analysiert und schließlich an den theoretischen Diskurs über das relationale Raumverständnis (Löw 2021) rückgebunden. Schlagwörter: Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, sozialpädagogische Orte, Qualitative Forschung, Sozialraum
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Reflexiv beschreiben. Die Ethnographische Collage als Auswertungs- und Darstellungsstrategie (Sophia Richter)
Reflexivität gilt in der qualitativen und vor allem in der ethnographischen Forschung als ein Anspruch und eine Anforderung an die Forschenden, die jeweiligen Prozesse von Erkenntnis in ihren Entstehungsbedingungen kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen. Dabei wurde insbesondere die Ethnographie einer Methodendiskussion unterzogen, so dass spätestens seit der Writing-Culture-Debatte Ethnograph*innen Prozesse von Erkenntnis und die eigene Positionierung zum Gegenstand reflexiver Auseinandersetzungen machen, einhergehend mit Suchbewegungen nach neuen Formen des Schreibens und der Ergebnispräsentation. Der Beitrag setzt an dem Anspruch von Reflexion an und stellt den Ansatz der Ethnographischen Collage als Auswertungs- und Darstellungsstrategie vor. Die Standortgebundenheit als Forschende*r, Verständnisse sowie Verhältnisse von Theorie und Empirie, die Verbindung von Daten im Analyseprozess sowie die möglichen Formen der Darstellung von Forschungsergebnissen sind einige der zentralen Aspekte, welche reflexiv in den Forschungs- und Erkenntnisprozess einbezogen werden. Ziel der Ethnographischen Collage ist es, durch Beschreibung und Darstellung Re-Analysen zu ermöglichen und damit Wissenschaft zugleich in ihrer Konstruktionslogik zugänglich zu machen. Eine Ethnographische Collage versteht sich als Auswertungs- und Darstellungsstrategie, die am Anspruch von Reflexivität als Beobachtung und Beschreibung von Infrastrukturen des Forschens ansetzt und sich dabei an einem kontextanalytischen Vorgehen orientiert. Schlagwörter: Ethnographie, reflexives (Be-)Schreiben, Auswertung, Kontextanalyse, Ergebnisdarstellung
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Der Beitrag zeigt mittels eines ausdifferenzierten Verständnisses von Forschungsbeziehungen auf, dass die reflexive Auseinandersetzung mit selbigen im Rahmen von ansatzspezifischen Prämissen qualitativer Sozialforschung angelegt ist. Durch eigene Fallbeispiele werden die differenten Forschungsbeziehungen im zirkulären Forschungsprozess illustriert sowie abschließend konkretisiert und forschungspragmatisch systematisiert. Schlagwörter: Forschungsbeziehungen, Forschungssupervision, Ko-Konstruktion, (Selbst-) Reflexivität, Interviewstudien
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Institutionelle Diskriminierung aus der Perspektive von Intersektionalität? Zur Wahrnehmung mehrfacher institutioneller Diskriminierung bzw. struktureller Gewalt durch junge Frauen in der Schule (Eva Dalhaus)
Der vorliegende erziehungswissenschaftliche Beitrag rekonstruiert die Wahrnehmung mehrfacher institutioneller Diskriminierung bzw. struktureller Gewalt durch junge Frauen in der Schule beispielhaft mithilfe von zwei kontrastierenden narrativen Interviews mit Lehramtsstudentinnen. Hierzu wird der klassische Ansatz der institutionellen Diskriminierung in den Zusammenhang von struktureller Gewalt und Intersektionalität eingeordnet und in seinem begrifflichen Verständnis von Praktiken institutioneller Diskriminierung weiter ausdifferenziert. Mit einem Verständnis von Wahrnehmung als individuelle Deutung und Bewertung von Diskriminierung werden die Daten mithilfe der intersektionellen Biographieforschung ausgewertet. Die Ergebnisse weisen auf die ausgeprägte Wahrnehmung von Formen verdeckt-beabsichtigter, natio-ethno-kulturell bezogener institutioneller Diskriminierung und die negative Verstärkung natio-ethno-kulturell bezogener durch gender- und geschlechtsbezogene institutionelle Diskriminierung hin. Darüber hinaus können die Formen struktureller Gewalt der Fragmentierung, Marginalisierung und Penetration herausgearbeitet werden, die in direktem Zusammenhang mit den erkennbaren Diskriminierungspraktiken stehen. Schlagwörter: Institutionelle Diskriminierung, Intersektionalität, Schule, Perspektive junger Frauen, strukturelle Gewalt
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