Beschreibung
Zwanzig Mädchen und Jungen, die vorübergehend einen Frauenhausaufenthalt erlebten, berichten über ihre häuslichen Gewalterfahrungen und ihre Erlebnisse im Frauenhaus. Ihre individuellen Entwicklungsverläufe zeigen, dass das Miterleben von häuslicher Gewalt einen Risikofaktor in der Persönlichkeitsentwicklung darstellt. Jedoch vermag es auch Ressourcen im Sinne von Resilienz zu aktivieren, wenn Frauenhäuser sich als unterstützende und entwicklungsfördernde Sozialisationsinstanzen verstehen.
Die Pionierleistung der vorliegenden Studie gründet sich darin, die Gewalterfahrungen dieser Kinder in einem dezidierten Studiendesign mittels strukturierter Interviews erfasst und systematisch ausgewertet zu haben. Daraus ergaben sich tiefe Einsichten über das Erleben der Kinder im Frauenhaus. Aus diesen gewonnenen Erkenntnissen werden in einem – diese Studie kennzeichnenden- sozialisationstheoretischen Zugang Empfehlungen für die Arbeit im Frauenhaus abgeleitet und politische Notwendigkeiten aufgezeigt.
Aus dem Inhalt:
- Gewalt
- Sozialisation in Gewaltbeziehungen
- Vom pathogenetischen zum ressourcenorientierten Perspektivwechsel
- Frauenhäuser und ihre Bedeutung für von häuslicher Gewalt
- betroffene Mädchen und Jungen
- Herausforderungen in der Gewaltforschung
- Die Studie „Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben“
- Die Ergebnisse der Studie
- Kinder leben im Frauenhaus
- Soziale Beziehungen und deren Veränderungspotenziale im Rahmen und in Folge des Frauenhausaufenthaltes
- Einflüsse der Sozialisationsinstanz Frauenhaus auf die Persönlichkeitsentwicklung
- Geschlechterverhältnisse und Beziehungen – Männer- und Frauenbilder
- Wege aus der Gewalt – Lebenswege und deren Chancen und Herausforderungen
- Gewalterfahrungen und Resilienz
- Gewalterfahrungen und Identitätskonstruktionen
Die Autorin:
Prof. Dr. Angelika Henschel,
Professorin für Sozialpädagogik, insb. Genderforschung, Jugendhilfe und Inklusion am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Leuphana Universität Lüneburg
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