Beschreibung
Dieses Buch bietet einen Überblick über die wichtigsten Ansätze der heilpädagogischen Theoriebildung in Deutschland. In leicht verständlicher Form werden Entstehungshintergründe skizziert, zentrale Begriffe erklärt und Vertreter und Grundlagenwerke vorgestellt. An ausgewählten Stellen wird der Theorie-Praxis-Transfer veranschaulicht.
Heilpädagogische Theoriebildung zu verstehen ist ein Unterfangen, das gerade zu Beginn des Studiums der Heilpädagogik schwer fällt. Die allgemeinen Nachschlagewerke erbringen nicht genügend Informationen, die Primärliteratur schreckt durch Umfang und sprachliche Dichte ab. Das vorliegende Buch ist eine Hilfe, die wichtigsten Ansätze in der aktuellen deutschen Heilpädagogik vor ihrem geschichtlichen Hintergrund zu verstehen und mit ihren Vertretern und deren Akzentsetzungen vertraut zu werden.
Da die Heilpädagogik einen Zweig der allgemeinen Pädagogik darstellt, werden zunächst grundlegende Begrifflichkeiten zu Erkenntnisgewinn und Theoriebildung erläutert, bevor einige wesentliche Entwicklungsschritte in der Geschichte des Fachgebietes Heilpädagogik nachgezeichnet werden.
Der Hauptteil des Buches befasst sich mit den einzelnen theoretischen Ansätzen innerhalb der Heilpädagogik: der geisteswissenschaftlichen Richtung, der empirischen, der materialistischen und der systemischen Richtung. Zunächst werden zentrale Begriffe des einzelnen Ansatzes erläutert und Entwicklungslinien aus der allgemeinen Pädagogik skizziert. Im nächsten Schritt wird auf das Grundlagenwerk des entsprechenden heilpädagogischen Vertreters eingegangen. Für die geisteswissenschaftliche Ausrichtung steht das Werk von Dieter Gröschke, für die empirische das Werk von Ulrich Bleidick, für die materialistische das Werk von Wolfgang Jantzen und für die systemische Ausrichtung das Werk von Otto Speck.
Im letzten Teil wird die Frage diskutiert, ob es so etwas wie eine richtige Wissenschaftsauffassung in der Heilpädagogik überhaupt geben kann. Dabei wird deutlich, dass sich der Heilpädagoge Erkenntnisse aus allen Richtungen für seine praktische Arbeit nutzbar machen muss. Anhand ausgewählter Schnittstellen von Theorie und Praxis wird dargestellt wie dieser Transfer gelingen kann.
Aus dem Inhalt:
Einleitung
Aspekte heilpädagogischer Theoriebildung
Geisteswissenschaftliche Heilpädagogik
Zu den Begriffen Hermeneutik, Phänomenologie und Dialektik
Aspekte geisteswissenschaftlicher Pädagogik
Dieter Gröschke: Praxiskonzepte der Heilpädagogik (1997)
Abschließende Bemerkungen
Empirische Heilpädagogik
Begriff und Aspekte empirischer Pädagogik
Ulrich Bleidick: Einführung in die Behindertenpädagogik (1998)
Materialistische Heilpädagogik
Begriff und Aspekte Materialistischer Heilpädagogik
Wolfgang Jantzen: Allgemeine Behindertenpädagogik (1992, 1990)
Systemische Heilpädagogik
Das Begriff System und Aspekte systemischer Pädagogik
Otto Speck: System Heilpädagogik (2003)
Tabellarischer Überblick der vorgestellten theoretischen Ansätze der Heilpädagogik
Zur Bedeutung der Theoriebildung für die heilpädagogische Praxis
Der Streit um die ‚richtige’ Wissenschaft
Ausgesuchte Probleme der Theorie-Praxis-Verschränkung
Ausgewählte Möglichkeiten des Theorie-Praxis-Transfers durch den Heilpädagogen
Ausblick
Literaturreport
Literaturverzeichnis
Zielgruppen: WissenschaftlerInnen, HeilpädagogInnen, Studierende
Die Autorin: Mirjam Faust, Diplom-Heilpädagogin, Münster (Westf.)
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