Beschreibung
Eine der zentralen Grundfragen in den Sozialwissenschaften ist die nach dem Menschenbild. Wie ist der Mensch? Was zeichnet ihn aus? Ist der Mensch ein Geistwesen, vom Gefühl bestimmt, oder eher ein Körper- und Leibwesen, ein Geschlechtswesen. Welche Unterschiede gibt es zwischen Mensch und Tier? Was ist Gut und Böse? Das Buch diskutiert zentrale Ansätze der Sozialwissenschaften von Aristoteles über Max Weber bis zu den Einflüssen der Neurobiologie auf ihren anthropologischen Gehalt hin. Das Buch führt ein in grundlegende Fragestellungen und bringt einen Überblick über die soziologischen Strömungen in Geschichte und Gegenwart.
Auf der Basis des biblischen Buches „Genesis“ werden fundamentale Kategorien des Menschseins entwickelt, die das Denken im Abendland bis heute bestimmen. Dies sind unter anderen die Vorstellungen über den Menschen als Geistwesen, als „homo sociologicus“, als vom Gefühl bestimmt, als Körper- und Leibwesen, als Geschlechtswesen und nicht zuletzt als Produkt der biologischen Evolution. Die Unterschiede zwischen Mensch und Tier, die immer mehr zu verschwimmen scheinen, werden ebenso im Detail diskutiert, wie Versuche von Synthesen zwischen den grundlegenden Positionen von Natur und Kultur. Auch die schwierigen Fragen um Gut und Böse werden behandelt.
Bei all dem wird auf wichtige Konzepte der Sozialwissenschaften zurückgegriffen, die im Laufe der vorgeschichte und der Geschichte der Soziologie entwickelt wurden. Die Palette der Überlegungen reicht von Aristoteles’ und Max Webers Aussagen zur Rationalität des Menschen bis zu den aktuellen Annahmen der Bestimmung des menschlichen Verhaltens durch „rational choice“ und der Bestreitung der menschlichen Freiheit durch Neurobiologen und den daraus erwachsenden Konsequenzen. Abschließend werden die Sterblichkeit des Menschen und die immer wieder auftauchende Frage nach einem „neuen Menschen“ erörtert, der die Mängel der Gattung überwunden hätte.
Das Buch leitet zum Studium an, denn wichtige Ergebnisse der Anthropologie werden gut verständlich und didaktisch aufbereitet dargestellt, aber zum Reflektieren, denn es geht um uns alle, um das Rätsel Mensch.
Aus dem Inhalt:
Wurzeln
Kategorien
Der Mensch als Geistwesen
Das Misstrauen gegen die Vernunft
homo sociologicus
Der Mensch als Körper- und Leibwesen
Das Geschlechtswesen Mensch
Das Eigengewicht der Kultur
Das Naturwesen Mensch
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Tier: qualitativ oder nur quantiativ?
Vergleiche und Synthesen
Der Mensch als moralisches Wesen: Gut oder verderbt, alturistisch oder nur selbstsüchtig, friedlich oder kriegerisch?
Der Autor:
Prof. Dr. phil. Gerhard Schmied, Universität Mainz.
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