Beschreibung
Die Geschichte des pädagogischen Denkens informiert in fünf Kapiteln über jene Erziehungs- und Bildungstheorien, welche den europäischen Bildungsdiskurs maßgeblich bestimmen konnten. Vorgestellt werden die griechische Antike, die Aufklärung, der Neuhumanismus und die internationale Reformpädagogik. Das fünfte Kapitel wendet sich in kritischer Absicht dem Nationalsozialismus und dessen Intention einer vollständigen politischen Instrumentalisierung der Erziehung zu.
Das erste Kapitel wendet sich der griechischen Antike zu, die mit der pragmatisch-utilitaristischen Bildungstheorie der Sophisten, den ethisch-philosophischen Bildungsvorstellungen von Sokrates und Platon sowie der humanistisch-rhetorischen Bildungskonzeption des Isokrates bereits drei idealtypische Modelle pädagogischen Denkens hervorbringen konnte. Der Übergang von der Antike über den Renaissance-Humanismus zur Aufklärung wird anhand der Bildungstheorie des italienischen Sprachhumanisten Giambattista Vico nachgezeichnet, der gegen den neuzeitlichen Rationalismus und Szientismus Descartes das rhetorisch-humanistische Bildungsideal zu verteidigen sucht.
Das zweite Kapitel über die Pädagogik der Aufklärung stellt wichtige Vertreter der Aufklärungspädagogik vor und thematisiert die Widersprüche neuzeitlichen pädagogischen Denkens sowie die antinomische Grundstruktur der Erziehung in der bürgerlichen Gesellschaft.
Das dritte Kapitel führt in den Bildungsdiskurs des Neuhumanismus ein und damit in eine Bildungstheorie, die gegen den Utilitarismus der Aufklärung mit der philosophisch-anthropologischen Bestimmung des Menschen als Selbstzweck ernst macht. In der Phase des Übergangs von der feudal-ständischen zur liberal-bürgerlichen Gesellschaft erfolgte auch die Institutionalisierung des Staatsschulwesens, von dem sich die neuhumanistischen Bildungsreformer eine Demokratisierung von Bildungschancen erhofften.
Das vierte Kapitel stellt die internationale Reformpädagogik mit ihren pädagogisch-didaktischen Neuansätzen dar und schafft gleichzeitig die Grundlage für eine kritische und problembewusste Rekonstruktion und Rezeption der Reformpädagogik.
Das fünfte Kapitel befasst sich in kritischer Absicht und ausgehend von Adornos mahnenden Worten, dass es die „allererste Forderung“ an Erziehung sei, zu verhindern, dass Ausschwitz sich noch einmal wiederhole, mit der „Pädagogik“ des Nationalsozialismus.
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