Inhalt
Soziologiemagazin
2-2012 (Heft 6): Wirtschaft – Arbeit – Märkte
Interview
Konstantin Decker / Maik Krüger: Wachstum und Fortschritt jenseits des Kapitalismus? Gespräch zur Einführung mit Christoph Deutschmann und John P. Neelsen
Schwerpunkt
Janosik Herder: Subversion der Gegenwart. Subjektivität und Politik im Anschluss an Adorno, Hardt und Negri
Sebastian Barteczko: Arbeitskraftunternehmer – wo bist du?
Markus Ciesielski: Technik als Unterscheidung. Ein Konzept auf seine Implikationen hinterfragt
Offene Artikel
Tobias Rieder / Christopher Wimmer: Soziale Herkunft und Theoriepräferenzen von Soziologiestudent_innen. Eine Querschnittserhebung im Anschluss an Bourdieu
Yannick Zapf: Der ambulante Bierverkauf in Barcelona. ‚Doppelte illegale‘ Straßenhändler vs. staatliche Institutionen – eine Ethnografie
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Abstracts
Subversion der Gegenwart. Subjektivität und Politik im Anschluss an Adorno, Hardt und Negri (Janosik Herder)
Dass die Vorstellung einer sich selbst bewussten Arbeiterklasse in der Moderne unmöglich geworden ist, ist vielleicht eine der zentralen Einsichten der Schriften Theodor W. Adornos. Mit dieser Einsicht schwindet zugleich das subversive Potenzial, das zur grundsätzlichen Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse notwendig ist. Doch heißt das, dass es heute keine subversive Subjektivität mehr gibt? Ließe sich dieser Niedergang der Arbeiterklasse nicht zugleich als Aufstieg eines neuen subversiven Subjekts verstehen, das Antonio Negri und Michael Hardt als Multitude bezeichnen? Und welche Rolle spielt in dieser Hinsicht die Idee von Politik? In diesem Aufsatz sollen diese beiden theoretischen Perspektiven zur Klärung eines zentralen Paradoxes der Gegenwart genutzt werden: Alle arbeiten, aber niemand will Arbeiterin sein. Der Grund für dieses Paradox, so der Schluss, ist in der Arbeit selbst begründet.
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Arbeitskraftunternehmer – wo bist du? (Sebastian Barteczko)
Die kontrovers diskutierte Arbeitskraftunternehmerthese beschäftigt die Sozialwissenschaften seit mehr als einem Jahrzehnt. Aufgrund betrieblicher Reorganisationsprozesse können sich Beschäftigte nicht mehr auf das Sicherheitsversprechen der Beschäftiger/innen verlassen. Auf diese Situation der Unsicherheit reagieren die Akteur/innen mit einem Strategiewechsel. Dabei wird die Betriebsorientierung zugunsten einer Arbeitsmarktorientierung aufgegeben. Infolgedessen müssen die Beschäftigten strategisch agieren und ihre Fähigkeiten aktiv auf dem überbetrieblichen Arbeitsmarkt anbieten und vermarkten. Kurz, sie werden zu ‚Arbeitskraftunternehmer/innen‘. Doch lassen sich solche Vermarktlichungstendenzen auch tatsächlich empirisch beobachten? Dieser Frage wird anhand von Einzelfallanalysen im nachfolgenden Artikel nachgegangen. Dabei wird aufgezeigt, dass sich die Beschäftigten in klassischer Weise an ihren Betrieben orientieren und ein aktives Angebotsverhalten auf dem externen Arbeitsmarkt erheblich von situativen Faktoren, wie den Haushaltsarrangements, dem Alter oder der betrieblichen Situation abhängt. Die Ergebnisse des Beitrags geben Hinweise darauf, dass die postulierten Vermarktlichungstendenzen bei den Beschäftigten empirisch nicht stark ausgeprägt sind.
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Soziale Herkunft und Theoriepräferenzen von Soziologiestudent_innen. Eine Querschnittserhebung im Anschluss an Bourdieu (Tobias Rieder, Christopher Wimmer)
Ausgehend von der Habitustheorie Pierre Bourdieus wurde empirisch zu überprüfen versucht, ob und wie die soziale Herkunft von Soziologiestudent_innen innerhalb Deutschlands mit deren soziologischen Theoriepräferenzen zusammenhängt. Der vorliegende Beitrag fasst die wesentlichen Überlegungen und Ergebnisse dieser Studie zusammen. Dabei lässt sich nachweisen, dass es tatsächlich – mal stärkere, mal schwächere – Zusammenhänge zwischen der sozialen Herkunft von Soziologiestudent_innen und den von ihnen präferierten soziologischen Theorien gibt. In Abhängigkeit vom Einkommen der Student_innen, der Bildung der Eltern sowie deren Beruf, dem Geschlecht, dem sich die Student_innen zuordnen sowie dem Bundesland, in dem sie studieren, sind Differenzen erkennbar.
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Der ambulante Bierverkauf in Barcelona. ‚Doppelte illegale‘ Straßenhändler vs. staatliche Institutionen – eine Ethnografie (Yannick Zapf)
Der Dosenbierverkauf als eine Form von Straßenhandel ohne Genehmigung wird in Barcelona durch irreguläre Einwanderer aus Pakistan und Indien praktiziert. Im folgenden Beitrag werden Lebensumstände und Hintergründe zur Verkaufspraxis näher erläutert. Zudem soll eine Einordnung des Phänomens in den informellen urbanen Sektor vorgenommen werden. Die empirische Untersuchung ist methodisch an die Grounded Theory angelehnt. Sie folgt der Logik einer Multi-Sited-Ethnography, indem sie den Markt des Bierverkaufs auf verschiedenen ‚Sites‘ zu ergründen versucht. Analysiert wurde in einer ethnografischen Studie neben den Bierverkäufern auch der weitere Kontext des Verkaufs, zu welchem u.a. die staatlichen Organe und Ordnungskräfte zählen. Die theoretische Einordnung des Phänomens erfolgt anhand der Neuen Institutionenökonomik und verleiht der Untersuchung einen interdisziplinären Charakter.
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