Beschreibung
Die Verantwortung von Fürsorge wird oft noch mit bestimmten Geschlechtervorstellungen verbunden und schränkt so die Gleichberechtigung von Müttern deutlich ein. Die Autorin zeigt intersektionale Perspektiven von Müttern auf die Diskriminierungsverhältnisse Heteronormativität, Klassismus, Rassismus und psychische Gesundheit. Sie gibt Einblick in Aushandlungen um Gleichberechtigung mit Beziehungspersonen sowie in ihre Entscheidungen als Mütter.
Die Autorin wertet auf einer affekttheoretischen Basis mithilfe der Situationsanalyse qualitative Interviews mit mehrfach benachteiligten Müttern mit Gleichberechtigungswunsch aus. Ausgehend davon wendet sie sich einer entscheidenden Leerstelle im deutschsprachigen Diskurs zu, der Mutterschaft zuvorderst als Institution und in Verbindung mit Erwerbstätigkeit thematisiert. Im Kontrast dazu zentriert Julia Tietjen Mütter und ihre Perspektiven und diese als sozial verortete Vielfalt von Erfahrungen. Das Buch leistet einen innovativen Beitrag zur feministischen und bildungstheoretischen Forschung, indem es das sozial situierte Erfahren von Mutterschaft und von Müttern, die aus dem Vorgegebenen ausbrechen und ihr Leben an Gleichberechtigung orientiert gestalten wollen, sichtbar macht.
Die Autorin:
Dr. Julia Tietjen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut Technik und Bildung, Universität Bremen
Der Fachbereich:
Educational Science

