Beschreibung
Open Access: Der Titel „Klassische Theorien Sozialer Arbeit und soziale Bewegungen“ (DOI: 10.3224/96665070) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Soziale Arbeit hat sich immer wieder zu sozialen Bewegungen ins Verhältnis gesetzt – dieses aber nicht weiter definiert. Dieses Buch geht dem Verhältnis von Sozialer Arbeit zu sozialen Bewegungen empirisch nach und betrachtet den Entstehungszeitraum Sozialer Arbeit – das Deutsche Kaiserreich und die Weimarer Republik. Die Autorin fragt danach, wie in Zeitschriften der Arbeiterbewegungen, der Jugendbewegung und der bürgerlichen Frauenbewegung sowie in klassischen Theorieansätzen Sozialer Arbeit die Begriffe „Volk“ und „Nation“ thematisiert werden und welche Schlüsse sich daraus in Bezug auf das Verhältnis von Sozialer Arbeit zu sozialen Bewegungen ziehen lassen.
Im Fokus stehen die Arbeiterbewegung, die erste bürgerliche Frauenbewegung und die historische Jugendbewegung. Diese werden ins Verhältnis gesetzt zu den klassischen Theorieansätzen von Carl Mennicke, Alice Salomon und Herman Nohl. Ausgehend von einem systemtheoretischen Beobachtungsstandpunkt werden soziale Bewegungen und Theorieansätze Sozialer Arbeit als Kommunikationssysteme betrachtet, die durch eine systemeigene Semantik gekennzeichnet sind. Diese Semantik wird anhand der Begriffsverwendung von „Volk“ und „Nation“ in Bewegungszeitschriften und Texten von Salomon, Nohl und Mennicke rekonstruiert. Die Systeme werden dann anhand ihrer Semantik und des jeweiligen metaphorischen Konzepts von „Volk“ und „Nation“ miteinander verglichen und ins Verhältnis gesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass die grundlegende Differenz nicht zwischen sozialen Bewegungen und Sozialer Arbeit verläuft, sondern zwischen kontingenzschließenden und kontingenzöffnenden einerseits und inklusionsorientierten und integrationsorientierten Systemen andererseits. Es werden darüber hinaus Nähe und Distanzen zwischen sozialen Bewegungen und Sozialer Arbeit sichtbar, die der hegemonialen Geschichtsschreibung Sozialer Arbeit zum Teil widersprechen – was abschließend diskutiert wird.
Die Autorin:
Dr. Melanie Werner, Professur für Theorie und Geschichte der Sozialen Arbeit, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende der Sozialen Arbeit
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