Beschreibung
Sie pendeln zwischen ihrer Heimat Polen und dem Arbeitsplatz Deutschland und sind ein Teil der „neuen globalen Dienstmädchen“: polnische Arbeitsmigrantinnen, zumeist in Schwarzarbeit in prekären Arbeitsverhältnissen in deutschen Haushalten angestellt. Wie sehen die Arbeitsbiografien aus? Welche Familienverhältnisse bilden die Ausgangslage? Und welche Auswirkungen hat diese Situation auf das Geschlechtsrollenverständnis in Polen und in Deutschland?
Aus dem Inhalt:
Arbeitspendeln und Lebensarbeit. Zur Arbeitsmigration von Frauen aus Polen in Privathaushalte der Bundesrepublik
Ein öffentliches Geheimnis – die Prekäre Beschäftigung polnischer Pendelmigrantinnen
Ein deutsch-polnisches Kooperationsprojekt zu Pendlerinnen: Forschung im Dunkelfeld
Die häusliche Dienstleistungslücke – die Nachfrage privater Haushalte nach bezahlter
Haushaltsarbeit
Strukturmerkmale der Pendlerinnen aus Polen
Arbeit in privaten Haushalten/Familien: Makro-strukturelle Deutungen der soziologischen Migrationsforschung
Migration als Ressource und Lebensform
Beide Perspektiven im Vergleich
Migration von Polinnen ins Ruhrgebiet
Migration aus polnischer Sicht
Pendelnde Migrantinnen – Beschreibung der Interviewpartnerinnen
Die Perspektive der Migrantinnen
Der private Raum/Haushalt als Arbeitsplatz – ein häusliches Matriarchat
Stabilisierung der Lebenssituation
Binationale Forschung – einige Bemerkungen
Intersektionalität als theoretischer Zugang
Binationale Forschungszugang und der Methodendiskurs in der Migrationsforschung: eine Reflexion
Die polnischsprachige Infrastruktur im Ruhrgebiet
Arbeits- und Wohnungsakquise der Pendelmigrantinnen
Das soziale Leben der Pendelmigrantinnen im Ruhrgebiet
Verbindung sozialer Räume? Kontakte zu Familie und Freunden in Polen
Geschlechterkonzeptionen und Geschlechterbeziehungen: Ergebnisse soziologischer Untersuchungen in Polen
Migrationsentscheidung und -effekte: Die Haushalte der Pendelmigrantinnen in Polen
Resümee
Die Autorinnen:
Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, TU-Dortmund
Dr. Dobrochna Kalwa, Jagiellonen-Universität Krakau, Polen
Dr. Senganata Münst, TU-Dortmund
Rezensionen
… ist aus vielen Gründen lesenswert. … Ich empfehle das Buch besonders, weil es auch einen Einblick in den inneren Konflikt erlaubt, den die Polinnen erleben, wenn „soziale und emotionale Bedürfnisse mit ökonomischen (…) konkurrieren“.
Patrycja Kniejska in: Konsens 4/2011
Das Buch ist gut lesbar und ein wichtiger Beitrag zur Erforschung der unterschiedlichen Formen weiblicher Migration.
AEP Informationen 1/2011
… lohnende Lektüre, denn es liefert mit vielen interessanten Details und wichtigem Hintergrundwissen zur polnischen Geschichte und Gesellschaft einen weiteren wichtigen Mosaikstein zum langsam sichtbar werdenden, komplexen Tableau der bezahlten und unbezahlten häuslichen Arbeit im neuen Europa.
Feministische Studien November 2010
Das verständlich geschriebene, der aktuellen Forschung entsprechende Buch „Migration als Ressource“ ist allen zu empfehlen, die sich mit transnationalen Räumen und Familien, dem Phänomen des Pendelns zwischen zwei Wohnorten und dem Privathaushalt als Erwerbsort beschäftigen. Es liefert beachtenswerte Erkenntnisse zu (haushaltsbezogenen) Migrationsmotiven und der zentralen Rolle von Netzwerken für die Pendelmigration. Zudem erweitert es unser Wissen bezüglich des Tätigkeitsfelds „Privathaushalt“, den Auswirkungen auf die Haushalte im Herkunftsland und der damit verbundenen Geschlechteraspekte.
Socialnet.de, 09.08.2010
Die Studie „Migration als Ressource. Zur Pendelmigration polnischer Frauen in Privathaushalte der Bundesrepublik der Autorinnen Metz-Göckel, Münst und Kalwa ist das Ergebnis eines dreijährigen deutsch-polnischen Forschungsprojektes, welches sich mit der Lebens- und Arbeitssituation polnischer Pendlerinnen auseinandergesetzt hat. Von den Fragen gelenkt, warum polnische Frauen auf die temporäre Migration ins Ausland zurückgreifen und wie sie sich darin einrichten, verstehen die drei Autorinnen dabei Migration als Ressource – gemeint ist damit als Überlebensstrategie, als Mittel der Selbstverwirklichung.
Newsletter der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte Juni 2010
Eine brillante Studie rund um die Verteilung von Reproduktionsarbeit, die nebenher noch ein aktuelles Bild vom Leben in unserem östlichen Nachbarland zeichnet.
Lesbenring-Info Juni/Juli 2010
Erfreulich an diesen hauptsächlich empirisch-sozialwissenschaftlich fundierten Studien sind nicht nur die noch selten erforschten migrantischen Pendlerinnen, sondern auch der unmoralisierende Ton.
WeiberDiwan Frühjahr/Sommer 2010
Die Autorinnen bereichern mit ihrem Ansatz die moderne Migrationsforschung. Lesenswert und anregend, nicht nur für die Forschung.
Aviva-Berlin.de März 2010
Die binationale Studie hat ihre Stärken in ihrem Charakter als Gesamtwerk. Dies lässt eine Perspektivenvielfalt durch die subjektive Seite der Untersuchungsgruppe der polnischen Pendelmigrantinnen und des wechselnden Kontextbezuges zu. […] Die Kommentare der Übersetzerin Valentina Stefanski bereichern das Buch über die eigentliche Übersetzungsleistung hinaus und erlauben, die Unterschiede der Interpretation bei den Interviews nachzuzeichnen.
Journal Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW 29/2011
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