Beschreibung
Dieses Selbstcoaching-Buch lädt Wissenschaftler*innen ein, ihr Arbeiten und Schreiben in der Wissenschaft neu zu gestalten. Sie entdecken die Bedingungen ihrer individuellen Schreibproduktivität, erhalten konkrete Tipps und überprüfen den eigenen Arbeitsalltag mithilfe von Coachingfragen. So gelingt es, im anforderungsreichen Forschungsalltag mehr an Lebensqualität und Freiräumen zu gewinnen: für ein gutes und produktives Schreibleben.
Mit diesem bestärkenden Ratgeber befördert Katja Günther das Gute Leben, Schreiben und Arbeiten im Universitätsalltag. Die Autorin, Schreibcoach für wissenschaftlich Arbeitende und Mitgründerin des Schreibaschram, beleuchtet auf dem Hintergrund ihrer langjährigen Erfahrung wie Lebensqualität und Schreibproduktivität wirklich vereint werden können. Das Buch wendet sich an Promovierende, Postdocs und Professoren, und gibt essentielle Einblicke in das Grundlagen individueller Schreibproduktivität. Katja Günther ermuntert in lockerem Ton dazu, die eigenen Ressourcen zu aktivieren und dabei nichts als gegeben hinzunehmen. Ihr fundierter Hintergrund als systemische Coach und Gestalttherapeutin machen die Kapitel zu Quellen der Inspiration und des Mutmachens bei Schreibschwierigkeiten und für die gelingende Selbstorganisation. Auch psychologische Themen wie der Umgang mit dem inneren Kritiker und mit eigenen Ängsten, das Thema Konkurrenz im Unialltag, die Möglichkeit zu co-kreativerem Umgang mit Kollegen oder Schreiben mit kleinen Kindern werden in einzelnen Kapiteln behandelt. Dabei fließen viele Beispiele aus den Coachings ein. Jedes Kapitel endet mit Coachingfragen zur Selbstreflexion. Im Anhang befinden sich ein Schreib-Manifest und eine Anleitung zur Intervision.
Die Autorin:
Katja Günther, M.A., systemische Schreibcoach und Mitgründerin des Schreibaschram (www.faden-verloren.de, www.schreibaschram.de), Berlin
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Lehrende und Forschende aller Fächer; Praxis der Schreibdidaktik und Schreibberatung
Mareike Borger –
Auch wenn sich dieser Ratgeber direkt an Wissenschaftler*innen (und damit eher an Doktorand*innen, Dozierende, Promovierende und Angestellte im Mittelbau) wendet, können auch Studierende indirekt von ihm profitieren. Ich als Studentin im dritten Semester konnte aus diesem dünnen, aber vollgepackten Buch, wertvolle Tipps und Anstöße mitnehmen. Jede erdenkliche Situation – vor/beim/nach und zwischen dem Schreiben – wurde berücksichtigt und hinter jedem Kapitel stehen Fragen zur Selbstreflexion. Zudem wurden Situationen wie „Vorträge halten“, „mit Kind schreiben“, sowie „Burnout“ thematisiert. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass auch „Schreiben im Studium“ explizit angesprochen wird, da hier der Grundstein für eine spätere wissenschaftliche Karriere gelegt wird und man sich von Beginn an Erfahrungen mit wissenschaftlichem Schreiben aneignet – die schlechten wie guten. Daher würde ich dieses Buch auch Studierenden, die noch am Anfang stehen, empfehlen.
Ich werde das Buch sicher im Laufe meines Schreiblebens häufig in die Hand nehmen und Kapitel nachlesen. Die Zusammenfassung am Ende und die hübschen Zeichnungen vor jedem Kapitel runden das Buch ab und ich werde es sicher vielen Kommiliton*innen ausleihen.
Michael K –
Selbstcoaching in der Wissenschaft von Katja Günther hat ein handliches Format von etwa 18×12 cm und gut 130 Seiten. Es hat ein Vorwort, acht größere Kapitel mit mehreren Unterkapiteln und einen Anhang. Die Unterkapitel sind nur wenige Seiten lang, sodass eine Lektüre in kleinen Portionen oder auszugsweise sehr gut möglich ist.
Die Kapitel bestehen je aus einem Infotext und anschließenden Selbstcoaching-Fragen, wovon die Fragen deutlich zum Mehrwert beisteuern. Der Haupttext ist verständlich und anschaulich, aber sehr redundant und mit nur wenig innovativen Tipps. Für die Zielgruppe (DoktorandInnen bis ProfessorInnen) leider viel zu ausschweifend; die Zusammenfassung / die Stichpunkte auf Seite 118/119 reichen hingegen oft ohne weitere Erklärung, Handlungsanweisung oder Inspiration aus. Außerdem ist der Sprachstil und die Coaching-Attitüde über die Anekdoten zahlreicher „anderer Klienten“ Geschmackssache („Spüren Sie, wie das Kraft freisetzt?“). Nach der ersten Erwähnung sollten zudem die wiederholten Hinweise auf das Schreibaschram gestrichen werden, ebenso die „Zusatz“frage: Was noch?
Auch einigen Absätzen mangelt es an einem roten Faden. Beispiel „Der große Plan“:
Absatz 1: große Pläne einzuhalten, klappt fast nie.
Absatz 2: es sei schon sinnvoll, sich einen größeren Plan zu überlegen, aber es wird auch überschätzt.
Dann im eigentlichen Kapitel zum großen Plan, das Zwischenfazit: ein kleiner Plan hilft eher!
In der letzten Hälfte wird dann die eigentliche Idee des großen Plans erläutet, von dem wir ja bereits wissen, dass er nichts taugt. Am Ende kommt das Beispiel von einem Klienten, der hoffnungslos am großen Plan scheitert, und dann mit kleinen Plänen weiter macht.
Zusammenfassung:
– Zielgruppe: Studierende und DoktorandInnen
– Anschaulich beschrieben, mit verschiedenen Ideen
– Oft redundant (Handy und Emails checken nicht nötig) und wenig innovativ
– Taugt zum Nachschlagen oder für die gezielte Suche, nicht als Lektüre
– Nette Ergänzung für den kleinen Geldbeutel, aber mehr nicht
Daniel Jung –
Ich habe mich für das Buch „Selbstcoaching in der Wissenschaft“ entschieden, da ich als Student im ersten Studienabschnitt noch keine Erfahrung im Bereich des wissenschaftlichen Schreibens habe. Da dies essenziell für ein Studium ist, habe ich dieses Buch zur Motivation gelesen. Die Kapitel sind sehr schön geordnet und eine perfekte Begleitung zu meinem Seminar „wissenschaftliches Arbeiten“. Die vielen Tipps zu den verschiedenen Phasen des Schreibprozesses möchte ich gerne für künftige Arbeiten zu Rate ziehen. Als besonders hilfreich habe ich die Anhänge und Literaturempfehlungen empfunden. Meine Erwartungen an das Buch wurden grundsätzlich erfüllt.
Nick E –
„Schreibaschram“ und „Zauberzirkel der Produktivität“ klingen zunächst nach spirituellem Schreiben, Esoterik, Märchenstunde und einem Hauch von Ratgeber. Über den Verlauf des Buches zeigt sich jedoch, dass Katja Günther einen facettenreichen Ratgeber für „das gute Leben und Arbeiten“ vorgelegt hat.
Explizit spricht Sie besonders Geisteswissenschaftler an, die an ihrer Promotion, oder weiterführenden Schriften arbeiten. Implizit ist das Buch aber für jeden akademisch arbeitenden Menschen konzipiert, dessen Kerngeschäft das Schreiben von Texten ist.
Daher ist Günthers Ratgeber auch für Studierende der Politikwissenschaft und anderer Studiengänge interessant und geeignet. Für einen Masterstudenten benennt sie dabei vieles, was man bereits in Kompetenzseminaren erlernt, sich selbstständig angeeignet, oder intuitiv betrieben hat. Nichtsdestotrotz gibt sie auch vielen dieser Dinge erst einen Namen und unterfüttert diese mit Beispielen von Goethe über Einstein bis David Rock und einigen mehr. Mit dem Produktivitätszirkel und den „fünf Phasen des Schreibens“ macht Günther nette Angebote für einen strukturierten Schreibprozess. Sie liefert detaillierte Prinzipien, wie man einen Schreibprozess organisieren, Kognition fördern und halten, Pausen effektiv gestaltet, mit Stress umgehen, motiviert bleiben und auch das gute Leben mit dem guten Schreiben vereinbaren kann. Im Anhang ihres Buches führt Günther auf sympathische Weise Hilfestellungen zur Transformation des eigenen Schreibens sowie zur Gestaltung der kollegialen Beratung auf und bietet eine knappe Übersicht der Literatur in den von ihr angesprochen Bereichen an. Das breite Angebot des Instrumentariums zum literarischen und akademischen Selbstcoaching kann die Reflexion über die eigenen Arbeitsprozesse unterstützen und dazu animieren gewissen Handlungsprinzipien zu verwerfen, zu perpetuieren, oder neu einzuführen.
Das Buch wird seinem eigenen Anspruch damit gerecht. Aufgrund des persönlichen Schreibstils ist es sehr angenehm zu lesen und verständlich. Die Gradwanderung zwischen Schreibratgeber und allgemeinem (wissenschaftlichem) Coachingbuch ist dabei deutlich zu Gunsten des Schreibens ausgefallen und vernachlässigt dementsprechend andere Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens. Hier wären einige methodische Angebote „vor dem Schreiben“ wünschenswert.
Lennar Schmidt –
Man kennt die Bücherregale mit Selbstoptimierungsliteratur in jedem Buchhandel. Normalerweise stehe ich solcher Literatur immer ein wenig skeptisch gegenüber. Dennoch musste ich mir auch eingestehen, dass mein geisteswissenschaftliches Studium mich nach sechs Semestern immer noch vor große organisatorische Herausforderungen stellt. Grade das deutsche Universitätsystem mit seiner scheinbar grenzenlosen Freiheit birgt die Gefahr sich zu verlieren. Dieser kleine aber feine Ratgeber stellt einem einige Werkzeuge zur Verfügung mit denen man sich durch die nächsten Schreibprojekte navigieren kann. Netterweise lässt er dabei den nervigen „self optimizing“ Floskeln aus und versüßt den Text stattdessen mit netten Anekdoten aus dem universitären Alltag. Das macht den Text angenehm lesbar.
Sebastian Kunze –
Das Buch „Selbstcoaching in der Wissenschaft“ bündelt einen guten Teil der Erfahrungen der Autorin auf diesem Gebiet. Sie arbeitet als Schreib-Coach speziell für Schreibende aus der akademischen Welt. Die Kapitel des Buches sind in der Regel so aufgebaut: Sie wirft ein Problem auf oder spricht ein Thema rund ums Schreiben an. Anschließend erklärt sie, worum es ihr geht und wie es für sie mit dem Schreiben zusammenhängt. Dabei werden alle Phasen, die zum Schreiben dazugehören auch angesprochen. Vor, beim und zwischen dem Schreiben. (Aktive) Pause(n). Motivation und Ängste. Sogar den Wissenschaftszirkus spricht sie pointiert an.
Der Fokus des Buches liegt allerdings nicht darauf zu sagen, diese und jene Studien haben gezeigt, es wäre so und so am besten. Nein. Sie geht von ihren Erfahrungen und vom wissenschaftlichen Schreiben aus. Das macht es gerade für diese Situation mehr als brauchbar. Selbst wenn man, wie ich, von vielen Methoden schon einmal etwas gehört hatte, Katja Günther fasst diese nicht nur gut zusammen, sondern bettet sie in einen Kontext ein, der sie teilweise in neuem Licht erscheinen lässt.
Besonders macht das Buch allerdings die Reflexionsfragen, die sie zu jedem der vielen Unterkapitel stellt. Damit werden wir als Schreibende direkt angesprochen, uns mit dem Schreiben auseinanderzusetzen und aufgefordert, selbstverantwortlich zu sein. Wir entscheiden also selbst und müssen unseren jeweils eigenen Weg finden. Das Buch von Katja Günther hilft tatsächlich dabei.
Nachdem ich selbst über die Hälfte meiner Dissertation geschrieben habe, las ich das Buch von Katja Günther und merkte, was ich schon gut kann und wo ich noch deutlich nachjustieren muss. Ich würde dieses Buch allen an größeren Schreibprozessen sitzenden Menschen empfehlen. Vor allem möchte ich es aber Menschen ans Herz legen, die gerade erst damit angefangen haben oder sich auf ein solches Schreibprojekt vorbereiten. Es lassen sich eine Menge Fehler vermeiden, die Zeit und besonders Kraft kosten.
dr cneum –
In diesem kleinen Ratgeber führt uns die Autorin durch die Stationen eines Schreibprozesses. Entsprechend hat sie auch die Kapitelüberschriften gewählt: „Vor dem Schreiben“, „Beim Schreiben“, „Nach dem Schreiben“ usw.. Sie hat eine Fülle pragmatischer Tipps und Techniken zusammengetragen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern helfen, ihr „Schreibleben“ zu reflektieren und zu managen. Das Buch fokussiert auf das Schreibhandeln und bietet Lösungen an, um die Schreibzeit effektiv zu strukturieren, damit Flow und Motivation beim Schreiben erhalten bleiben. Sie appelliert an die Selbstdisziplin, plädiert für störungsfreie Schreibzeiten und beleuchtet innere und äußere Ursachen für Schreibblockaden.
Obwohl die geschilderten Probleme eher allgemeingültigen Charakter besitzen – jeder Schreibende kann wohl ein Lied davon singen -, versteht es die Autorin sehr gut, diese in die spezifischen Gegebenheiten des Wissenschaftsbetriebs einzubetten. Dadurch schafft sie mit ihren Tipps tatsächlich einen Mehrwert für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Auch scheut sie sich nicht, den Leser mitzunehmen hinter ansonsten verschlossene Türen und Konflikte zu thematisieren, die eher verschwiegen werden. So berichtet sie zum Beispiel über Konkurrenzdruck und Positionskämpfe an den Universitäten, über Versagensängste und Schreibhemmungen, die sowohl aus frustrierenden Arbeitsbeziehungen resultieren als auch wegen mangelnder Wertschätzung für die eigene Forschungsarbeit entstehen.
Durch den lebendigen, bildhaften Sprachstil der Autorin liest sich das Buch flüssig. Allerdings hätte ein übersichtlicheres Layout das Lesevergnügen deutlich erhöht. Lange Textpassagen, die sich ohne Absatz über mehrere Seiten ergießen, schrecken den Leser bereits beim ersten Durchblättern des Buches ab. Auch die Selbstcoaching-Fragen am Ende jedes Kapitels hätten durch Hervorhebung mehr Aufmerksamkeit erweckt. Außerdem gehört die Eigenwerbung der Autorin meines Erachtens nicht in die Buchkapital. Dadurch wird der Wert des Buches leider geschmälert, das ansonsten kluge und differenzierte Selbstcoaching-Strategien für wissenschaftlich Schreibende vermittelt.
Sebastian Z. –
Guter Einstieg für Doktorand*innen und Studierende in Abschlussphase des Studiums:
Das Buch von Katja Günther ist einer von vielen Ratgebern aus dem Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens. „Selbstcoaching in der Wissenschaft“ lautet der Titel. Wer hier Informationen zu wissenschaftlicher Arbeit und Selbstcoaching im Wissenschaftsbetrieb erwartet, wird etwas enttäuscht. Ein Blick auf den Untertitel hilft hier weiter, da in diesem kompakten Büchlein hauptsächlich das Schreiben fokussiert wird, wobei auch immer wieder ein Blick über den Tellerrand der Textproduktion geworfen wird. Dazu zählen neben konkreten Schreibstrategien vor allem auch Tipps und Tricks der Selbstorganisation, die sehr nützliche Impulse für die Arbeit geben können.
Die Kompaktheit und der Fokus auf das Schreiben machen das Werk zu einer guten Lektüre, die nicht viel Kraft kostet und deren Anregungen relativ schnell umgesetzt werden können.