Beschreibung
Der Zugang zu sozialen Dienstleistungen ist oft an eine Kategorisierung geknüpft, die in aller Regel stigmatisierend wirkt aus dem Menschen in einer schwierigen Lebenslage wird ein Fall. Vor diesem Hintergrund ist es geboten, über alternative Formen des Zugangs zu und der Erbringung von sozialen Dienstleistungen nachzudenken. Diese Alternative bezeichnet der Band als Soziale Arbeit als soziale Infrastruktur.Der Band hat die Absicht, die Tragfähigkeit einer Infrastruktur-Perspektive auf die Soziale Arbeit kritisch zu diskutieren, hinsichtlich ihrer Implikationen zu befragen sowie die Möglichkeiten einer Umsetzung zu erörtern. Dabei wird die gesellschafts- wie sozialpolitische Ebene mit der der sozialen Dienste wie auch der Sozialen Arbeit in einen systematischen Zusammenhang gesetzt.
Die Inanspruchnahme personenbezogener sozialer Dienstleistungen ist im Rahmen des Sozialstaats an strukturelle Voraussetzungen geknüpft, die sich im Prozess der Inanspruchnahme zu Barrieren für ihre (potentiellen) Nutzer*innen verdichten können. Die Ursachen für diese Barrieren lassen sich wesentlich der institutionellen Struktur sozialstaatlich basierter sozialer Dienstleistungen zurechnen. Der Zugang zu diesen wird reguliert, indem Menschen, die sich in Schwierigkeiten befinden, zunächst in mit Problemen belastete Fälle transformiert werden. Die Kategorisierung als Problem ist die Voraussetzung für dessen institutionelle Bearbeitung. Zumindest implizit werden dabei schwierige Lebenssituationen als defizitär definiert und nicht selten Personen als Eigenschaft zugeschrieben. Eine solche Kategorisierung wird von den Nutzer*innen meist als stigmatisierend wahrgenommen: Dies führt dazu, dass für sie eine Barriere entsteht, die eine produktive Nutzung ganz oder partiell ausschließt. Der Band argumentiert für die Notwendigkeit einer alternativen Zugangsform zu sozialen Dienstleistungen und deren Ausführung die Soziale Arbeit als soziale Infrastruktur.Die Beiträge des Bandes beruhen auf Vorträgen und Diskussionen der Fachtagung Soziale Dienstleistungen als Infrastruktur: Konsequenzen und Optionen für die Soziale Arbeit, die an der Universität Wuppertal stattgefunden hat.
Die Herausgeber*innen:
Prof. Dr. Gertrud Oelerich ist Professorin für Sozialpädagogik/Kinder- und Jugendhilfe am Institut für Erziehungswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal
Prof. Dr. Andreas Schaarschuch ist Professor für Sozialpädagogik/Soziale Dienste am Institut für Erziehungswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal
Hannah Dehm ist wissenschaftliche Mitarebiterin am Institut für Erziehungswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal
Die Zielgruppe:
Lehrende und Forschende der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik
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