Beschreibung
Durch eine Verknüpfung politikwissenschaftlich-institutionalistischer Theorien mit feministischen Staatstheorien und dem Theorem der sozialen Konstruktion von Geschlecht entwickelt die Autorin einen Ansatz, mit dem das „doing gender“ politischer Institutionen entschlüsselt werden kann. Zugleich wird mit diesem Buch eine umfassende Analyse der Funktionsweise der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit vorgelegt. Deren Strukturen, Verfahrensweisen und Informationsmaterialien bedürfen – so die Quintessenz – einer grundlegenden Revision, wenn Mädchen und Frauen in Zukunft gleiche Chancen am Arbeitsmarkt haben sollen.
Aus dem Inhalt:
- Konstruktion des Weiblichen durch politische Institutionen
- Differenz und Gleichheit: Divergierende kulturelle Normen
- Rahmenbedingungen berufsberaterischen Handelns
- Mädchen in der beruflichen Beratung
- Ursachen unterschiedlichen Handelns der Ämter
Die Autorin:
PD Dr. Helga Ostendorf, Politikwissenschaftlerin.
Alle Rezensionen haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Das vorliegende Buch bietet eine umfangreiche empirische Analyse einer der zentralen Schaltstellen der geschlechtsspezifischen Segregation. Die Berufsberatung ist, indem sie, wie die Autorin nachweist, die Berufswahl von Mädchen und Jungen steuert, ein zentraler Faktor der Aufrechterhaltung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Es ist ein wesentliches Verdienst dieser Studie, dass die Berufsberatung in ihrer komplexen Vernetzung analysiert wird, wobei Leitideen und Informationsvermittlung eine wesentliche handlungsleitende Rolle zukommt. Das vorliegende Buch ist angenehm lesbar und interessant geschrieben und ergänzt die wissenschaftliche Analyse durch praxisnahe Anregungen zur Verbesserung einer geschlechtsneutralen Beratung. Es sei damit nicht nur Politik- und Sozialwissenschaftlern mit Interesse an einer längst überfälligen geschlechtssensiblen Institutionenanalyse und Berufssoziologen empfohlen, sondern bietet auch Praktikern und in der Beratung Tätigen eine interessante Lektüre.
Annette Schnabel in Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Dezember 2007
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Buch von Helga Ostendorf vor allem auf Grund des umfangreichen empirischen Gehaltes und der praktischen Relevanz überzeugt. Die für ein politikwissenschaftliches Buch ungewöhnlich breit geführte öffentliche Diskussion um ihre Studie (Artikel in Frankfurter Rundschau, Süddeutschen Zeitung, öffentliche Stellungnahme de Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit usw.) zeigen, dass die Autorin mit ihrer Aussage, dass eine politische Institution Mädchenpolitik betreibt, einen in Deutschland sensiblen Bereich anspricht. … Ostendorf (kann) eindrucksvoll zeigen, dass der Staat mit seinen Institutionen nicht aus dem analytischen Blick geraten darf, wenn es um das Erreichen von Geschlechtergerechtigkeit geht. Helga Ostendorf erarbeitet mit ihrem Buch einen guten Weg, feministisch-theoretischen Veränderungsanspruch mit praktischer Handlungsanleitung zu verbinden.
PVS 3 2007
Wer immer noch davon ausgeht, dass die berufliche Orientierung der Jugendlichen, insbesondere die der Mädchen, vorwiegend nach dem Modell der individuellen, rationalen Entscheidung der betroffenen jungen Frauen und Männer verläuft, muss sich spätestens nach den Erkenntnissen dieser Studie eines Besseren belehren lassen. Das Buch sollte gründlich beachtet werden und in der Lehreraus- und Fortbildung zur Grundlagenlektüre zählen.
Unterricht Arbeit Technik 35 2007
Fazit: Ein wichtiges Buch. M.E. auch ein Glücksfall und schon länger überfällig. Ich hoffe, dass die vorgeschlagenen Veränderungsnotwendigkeiten gelesen, gehört, diskutiert und umgesetzt werden. Und dies in naher Zukunft!
Ute Wellner auf socialnet
Wie die Bundesagentur für Arbeit die Ausbildungschancen von Mädchen untergräbt, führt Helga Ostendorf gründlich in ihrem neuen Buch vor
Claudia Pinl in taz-Magazin vom 19.11.2005
http://www.perlentaucher.de/buch/22741.html
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