Beschreibung
Ist städtischer Raum für alle gleichermaßen zugänglich und erfahrbar? Welche Rolle spielen dabei Polizei und Soziale Arbeit? Das Buch untersucht empirisch, wie diese Institutionen durch ihr Handeln Raum konstituieren, ordnen und damit gesellschaftliche Teilhabe (mit-)strukturieren. Verhandelt werden Ein- und Ausschluss, die Wechselwirkung von Strukturkategorien und Raum sowie die Hervorbringung von Öffentlichkeit und Privatheit. Aus der Kontrastierung entsteht das Konzept einer Sozialen Arbeit als urbane Praxis: emanzipatorisch, kritisch, teilhabeorientiert.
Systematisch werden die institutionellen Raumkonstitutionen von Polizei und Sozialer Arbeit im urbanen Kontext beleuchtet. Dabei tritt das komplexe Zusammenspiel zwischen Raumkonstruktionen und sozialen Strukturkategorien wie Geschlecht, Klasse und Ethnizität zutage. Polizei und Soziale Arbeit erscheinen dabei als gesellschaftsordnende Institutionen, die nicht nur Räume hervorbringen, sondern, eingebunden in Macht- und Herrschaftsverhältnisse, selbst Einordnungen erfahren. Theoretisch wird die Studie auf Grundlage der relationalen Raumtheorie nach Martina Löw operationalisiert. Methodisch folgt sie einem hermeneutisch-interpretativen Ansatz, der Elemente der Grounded Theory mit ethnografischen Erhebungsmethoden verbindet. Auf Basis empirischen Materials aus dem Alltag der Polizei sowie der ortsbezogenen Sozialen Arbeit werden unterschiedliche Modi institutioneller Raumkonstitution systematisiert. Die daraus entwickelte Typologie bildet Handlungsrationalitäten, Zielsetzungen und Umsetzungsstrategien ab, die als raumbezogene Ordnungspolitiken verstanden werden – als Ausdruck institutioneller Ordnungsvorstellungen und Praktiken der Ordnungsherstellung. Vor dem Hintergrund eines konstruktivistischen Raumverständnisses rückt zudem die institutionelle Ermöglichung und situative Hervorbringung von Öffentlichkeit und Privatheit in den Fokus. Aus der Kontrastierung mit polizeilichen Raumkonstitutionen entwickelt die Autorin Prinzipien, die ein emanzipatorisches Verständnis Sozialer Arbeit raumtheoretisch schärfen und eine fachliche Orientierung jenseits ordnungspolitischer Ausrichtungen eröffnen – hin zu einer Sozialen Arbeit als urbane Praxis.
Die Autorin:
Eva Brauer, Hochschule Fulda
Der Fachbereich:
Social Work


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