Beschreibung
Open Access: Der Titel Qualifikationsmismatch – alles eine Frage der Messmethode? ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Dieser Beitrag ist beim Bundesinstitut für Berufsbildung erschienen und steht unter der Creative Commons Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de
Qualifikationsmismatches liegen vor, wenn Personen Tätigkeiten ausüben, die vom Anforderungsniveau her nicht zu ihrem Qualifikationsniveau passen. Der taxifahrende Akademiker ist ein oft zitiertes Beispiel für überqualifizierte Erwerbstätigkeit, wohingegen Unterqualifizierung auftritt, wenn höherwertige Tätigkeiten ausgeübt werden. Im vorliegenden WDP wird auf Basis der repräsentativen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 untersucht, ob die Inzidenz und die Determinanten von Über- und Unterqualifizierung robust gegenüber den beiden Messkonzepten sind.
In der Mismatchforschung gibt es verschiedene Verfahren zur Messung von Über- und Unterqualifizierung. Zu unterscheiden sind insbesondere subjektive Verfahren anhand der Selbsteinschätzung durch die Befragten und objektive bzw. normative Verfahren auf Basis von Experteneinschätzungen. Seit der Einführung der Klassifizierung der Berufe 2010 steht in Deutschland erstmals eine Berufsklassifikation zur Verfügung, die auf der Ebene einzelner Berufe objektive Informationen zum Anforderungsniveau bereitstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Inzidenz von Unterqualifizierung mit der objektiven Messung im Durchschnitt rund doppelt so hoch liegt wie mit der subjektiven Messung, wohingegen sich Überqualifizierung im Ausmaß kaum zwischen den Messkonzepten unterscheidet. Allerdings zeigen sich heterogene Effekte des Bildungsabschlusses je nach Messmethode: Für beruflich Qualifizierte werden mit der objektiven Messung geringere und für akademisch Qualifizierte höhere Überqualifizierungsquoten erzielt als mit der subjektiven Messung.
Die Autorin:
Dr. Anja Hall, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich „Qualifikation, berufliche Integration und Erwerbstätigkeit“ in der Abteilung „Berufsbildungsforschung und Berufsbildungsmonitoring“ im Bundesinsitut für Berufsbildung (BIBB), Bonn
Die Zielgruppe:
Forschende und Praxis der Erziehungswissenschaft und Soziologie
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