Beschreibung
Empirische Untersuchungen kritischer Lebensereignisse wie Verlusterfahrungen, Gewalterleben oder andere biografische Störungen sind ethisch zu fundieren. Hierzu schlägt der Autor eine Brücke zwischen normativ-theoretischen Reflexionen und forschungspraktischen Anregungen. Am Beispiel typischer Herausforderungen des Untersuchungsfeldes werden für die Phasen vor, während und nach der Datenerhebung konkrete Handlungsorientierungen erarbeitet.Der Autor behandelt dabei Fragen wie: Welchen Werten und Prinzipien soll Forschung zu kritischen Lebensereignissen folgen? Begünstigt partizipative Forschung sozial erwünschte Ergebnisse? Wem steht die Deutungshoheit in dem eher defizitorientierten Forschungsbereich zu?
Der Autor reflektiert, welchen Werten und Prinzipien Forschung in diesem sensiblen Feld folgen sollte und inwieweit und für wen ein konkreter Nutzen eingefordert werden kann. Dabei stellt sich auch die Frage, ob normative Ansprüche mit wissenschaftlicher Integrität vereinbar sind und wer über die Deutungshoheit in einem häufig defizitorientierten Diskurs verfügt. Das Buch beleuchtet außerdem mögliche Verzerrungen durch partizipative Ansätze sowie die Verantwortung von Forschenden gegenüber den Teilnehmenden, etwa im Hinblick auf potenzielle psychische Belastungen oder den Umgang mit sensiblen Daten. Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine ethisch reflektierte und verantwortungsvolle Forschungspraxis auszuloten.
Der Autor:
Prof. Dr. Frederic Vobbe, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Technische Hochschule Köln
Subjects:
Soziologie, Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaft

