Beschreibung
Der Band stellt Erfahrungen von und das Nachdenken über inklusive Hochschulen in Beiträgen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen und methodologischen Traditionen dar. Dabei werden „Wegmarken“ eines entsprechenden Reform-/Transformationsprozesses mit Fokus auf Forschung, Lehre und hochschulische Praxis vor dem Spannungsfeld zwischen Person und Institution erarbeitet. Der Aspekt „Leistung und Diversität bzw. Pluralität“ wird explizit thematisiert und in Verbindung mit strukturellen und Ressourcenfragen wird der utopische Gehalt mit den praxisrelevanten Herausforderungen von Pädagog*innenbildung konstruktiv konfrontiert.
Der Beitrag „Internationalisierungsdynamiken an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen: Ambivalenzen institutioneller Konzepte und Umsetzungsformen“ von Susanne Burren & Celestina Porta ist im Open Access erhältlich.
Im Anschluss an den Kongress »Diversitätssensible PädagogInnenbildung – Möglichkeiten und Grenzen in der Entwicklung zu inklusiven Hochschulen« vom Oktober 2018 an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig, stellt dieser Band den Austauschprozess der Erfahrungen von/mit und des Nachdenkens über inklusive Hochschulen dar. Beiträge aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen und methodologischen Traditionen legen ›Wegmarken‹ eines entsprechenden Reform-/Transformationsprozesses in dem weiten Feld von Forschung, Lehre und hochschulische Praxis vor dem Hintergrund des Spannungsfelds zwischen Person und Institution. So finden sich sowohl Theoriebeiträge zu Grundlagenfragen und einer angemessen Orientierung, wie auch begleitende Praxisforschungen von und mit betroffenen Studierenden. Die kritisch-wissenschaftliche Reflexion aus den schon bestehenden hochschulischen Initiativen in Form von Projekten und Programmen bildet die Vielfalt von inklusionspädagogischen Zugängen ab und stellt einen anregenden Fundus für thematisch Interessierte und Verantwortliche dar. Mit dem Aspekt Leistung und Diversität bzw. Pluralität wird durchgängig ein besonderer Akzent gesetzt und in Verbindung mit strukturellen und Ressourcenfragen dadurch der utopische Gehalt mit den praxisrelevanten Herausforderungen von PädagogInnenbildung konstruktiv konfrontiert.
Die Autoren:
Dr. Robert Schneider-Reisinger, Professor für Erziehungswissenschaft und Inklusion, Pädagogische Hochschule Salzburg
Dr. Manfred Oberlechner, Professor für Soziologie, Pädagogische Hochschule Salzburg
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Target group:
Lehrende, Forschende und Praxis der Erziehungswissenschaft
Michael Kinadeter –
„Diversitätssensible PädagogInnenbildung in Forschung und Praxis“ basiert laut den Herausgebern auf einer Tagung (2018) und enthält überdies weitere Einträge verschiedener ForscherInnen. Dennoch überrascht die Bandbreite an theoretischen, praktischen und empirischen Theorien und Projekten: auf gut 250 Seiten finden sich 21 thematisch unabhängige Kapitel, darunter drei in englischer Sprache. Die Kapitel werden einleitend kurz vorgestellt und in drei Abschnitte (schlicht A, B und C) unterteilt; jedes Kapitel ist wiederum in kurze, gut lesbare Abschnitte unterteilt, inklusive Einleitung und Literatur.
Mit Ausnahme des ersten Kapitels sind alle weiteren Kapitel gut verständlich geschrieben und für Studierende einer pädagogischen Ausrichtung o.ä. gut geeignet. Da gängige Grund- und Fachbegriffe und deren Abgrenzung (etwa Integration-Inklusion) ob der Kürze der Kapitel oft nicht definiert werden (können), mag es zu Studienbeginn zwar Fragen oder Verständnisschwierigkeiten geben, insgesamt eignet sich das Buch jedoch für alle Studierenden mit Interesse an Inklusion und diversitätssensibler Bildung. Aufgrund der Kürze bleiben die Ansätze und Projektbeschreibungen zuweilen oberflächlich und dienen PromotionsstudentInnen und Postdocs mehr als Inspiration (oder um der Bibliographie Willen). Da sowohl theoretische Ansätze, als auch konkrete praxisorientierte Projekte und Hochschulveranstaltungen beschrieben werden, bietet der Band diverse Einblicke und zahlreiche Anregungen. Doch der Anspruch des Untertitels, Utopien abzubilden, greift deutlich zu weit. Bei aller Diversität der Beiträge zeigt sich jedoch die Tendenz, Diversität und Inklusion auf den Aspekt der Behinderung zu fokussieren, während Heterogenität in Form von Abstammung, Bildungshintergrund, Sprache oder Religion in vergleichsweise wenig Kapiteln thematisiert werden. Die Problematik der rechtlichen Situation im Umgang mit Diversität als DozentIn an der Hochschule wird im gesamten Buch mit einer Ausnahme (zur Situation in den USA) nur am Rande erwähnt und trotz der erheblichen Konsequenzen dieser Barriere weder praktisch noch konkret diskutiert; die Aufarbeitung dieser Thematik bleibt daher ein wichtiges Desiderat.
Fazit: diverse Einblicke, verständlich geschrieben, gut im Studium geeignet