Beschreibung
Open Access: Der Titel „Care in konsensuell-nichtmonogamen Beziehungsnetzwerken“ (DOI: 10.3224/86388817) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Polyamorie und andere nichtmonogame Beziehungen werden zunehmend sichtbar. Oft werden sie als selbstbestimmtere und geschlechtergerechtere Alternative zu konventioneller Ehe und Familie gesehen. Die marxistisch, feministisch und intersektional fundierte qualitative Studie zeigt, was diese Beziehungsnetzwerke auszeichnet. Gelingt es im Bereich der Sorge (Care), die selbst gesteckten emanzipatorischen Ansprüche umzusetzen?
Welche emanzipatorischen Potenziale liegen in konsensuell-nichtmonogamen Beziehungsnetzwerken? Schreiben sich in ihnen hegemoniale Geschlechter- und Klassenverhältnisse fort? Wird die Beziehungspraxis vereinnahmt von neoliberalen Anforderungen auf Flexibilität und Selbstoptimierung? In der marxistisch und feministisch orientierten Studie werden 13 narrative Interviews sowie ergänzend erhobene Netzwerkdaten einer intersektionalen Mehrebenenanalyse unterzogen. Es können drei Typen konsensuell-nichtmonogamer Beziehungsnetzwerke rekonstruiert werden: Konventionell-kernzentrierte Netzwerke realisieren Care, wie ihr Name sagt, vorwiegend in Kernbeziehungen. In individuell-ideellen Beziehungskonstellationen hingegen ist die materielle Sorgepraxis im gesamten Netzwerk gering. Pragmatisch-kollektiven Netzwerken gelingt es am stärksten, egalitäre und solidarische communities of care aufzubauen. Die Studie legt nahe, dass sich niederschwellige Institutionalisierungen und pragmatische Strategien als wirksamer für die Erfüllung selbst gesteckter emanzipatorischer Ansprüche erweisen als die weithin entschieden vertretenen entsprechenden Normen. Verschiedene Handlungsstrategien zur Erweiterung des emanzipatorischen Potenzials konsensueller Nichtmonogamie werden dargelegt, die aus den Ergebnissen der Studie folgen und mit den Interviewteilnehmer*innen diskutiert wurden.
Aus dem Inhalt:
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- Aspekte einer Theorie der Intimbeziehungen
- Intimbeziehungen als zentrales Feld gesellschaftlicher Reproduktion
- Zur Methode
- Care in konsensuell-nichtmonogamen Beziehungsnetzwerken
- Das emanzipatorische Potenzial konsensueller Nichtmonogamie
- Strategien zur Erweiterung des emanzipatorischen Potenzials konsensueller Nichtmonogamie
Der Autor:
Michael Raab, MA, Bildungskollektiv Biko, Erfurt
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Target group: Forschende und Lehrende der Erziehungswissenschaft, der Sozialwissenschaft und der Genderforschung, insbesondere im Bereich der Familienforschung
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