Beschreibung
Der Sammelband vereint Beiträge, die sich aus geschlechterkritischer Perspektive mit dem Wandel von Familie und Elternrollen auseinandersetzen. Ziel ist es – über eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme von sozioökonomischen Rahmenbedingungen wie auch psychosozialen und geschlechtsspezifischen Aspekten – normative Wertungen zu überwinden und das (gesellschafts-)kritische Potential von Mutterschaft wie Elternschaft zu markieren.
Die Familie erscheint als paradoxer Ort, an dem einerseits plurale Familienformen diskutiert und gelebt werden, andererseits traditionelle Geschlechterrollen hartnäckig weiterbestehen. Dementsprechend zeigen sich im aktuellen Diskurs widersprüchliche Deutungsmuster von Elternrollen. Die traditionellen Anforderungen an „gute“ Mütter und Anforderungen an Frauen als Arbeitnehmerinnen stehen in einem Widerspruch, der individuell unmöglich gelöst, sondern nur pragmatisch gelebt werden kann. Zugleich wird der „neue Vater“ als partnerschaftliches Idealmodell dargestellt, demgegenüber jedoch Konzepte von Männlichkeit, die egalitärer Elternschaft im Weg stehen, weiter tradiert. Durch normative Konzepte von Familie und Elternschaft drohen sozioökonomische und soziale Ungleichheiten verschleiert zu werden. Hinzu kommt, dass Elternschaft zunehmend von populistischen und religiös motivierten Akteur*innen in den Fokus politischer Positionierungen rückt. Eine kritische Auseinandersetzung, aber auch emanzipatorische Positionierung im Themenfeld Familie und Elternschaft werden damit umso dringlicher. Ziel ist es, sich über eine Bestandstandaufnahme der Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit dafür einzusetzen, normative Wertungen zu überwinden und das (gesellschafts-)kritische Potential von Mutterschaft wie Elternschaft zu markieren.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
The editors:
Prof. Dr. Helga Krüger-Kirn ist Psychoanalytikerin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Lehranalytikerin (DGPT). Sie ist Honorarprofessorin an der Philipps-Universität Marburg.
Die Zielgruppe:
Lehrende und Forschende der Gender Studies
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