Inhalt
Soziologiemagazin
1-2012 (Heft 5): Tod und Sterben
Schwerpunkt
Stefan Wallaschek: Ein ungewöhnliches Begräbnis. Ein Ritual aus der Perspektive der symbolischen Ethnologie
Matthias Meitzler: Tot sind immer nur die anderen. Das eigene Lebensende zwischen Sterblichkeitswissen und Nicht-Erfahrbarkeit
Interview
Benjamin Köhler: Tod und tote Körper. Kurzinterview mit Prof. Dr. Hubert Knoblauch
Benjamin Lipp: Die wahre Kultur zeichnet sich durch ihre Banalität aus. Interview mit Michel Maffesoli
Offene Artikel
Tina Weber: Der Tod steht ihr gut. Darstellungsformen von toten Körpern in TV-Serien des 21. Jahrhunderts
Jakob Seelig / Maria Muck: Die interaktive Sterblichkeit der Dinge. Eine Projektarbeit zum Deutungsverlust von Zeichensystemen anhand der sozialen Situation einer Ampelüberquerung
Katharina-Maria Loy: Auslandsadoption als Form sozialer Reproduktion
Rezensionen
Florian Boner: Top Girls. Feminismus und der Aufstieg des liberalen Geschlechterregimes
Anderes
Jochen Roose / Peter Ullrich: Neue Perspektiven auf Soziale Bewegungen und Protest. Ein Nachwuchsnetzwerk stellt sich vor
Tagungsbericht
Sabine Kabst: Tagungsbericht zur ersten studentischen Fachtagung „Protest und Demokratie“ der Deutschen Nachwuchsgesellschaft für Politik- und Sozialwissenschaft e.V.
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Abstracts
Ein ungewöhnliches Begräbnis. Ein Ritual aus der Perspektive der symbolischen Ethnologie (Stefan Wallaschek)
Rituale finden sich in allen Gesellschaften und Ethnien. Sie dienen meist dazu, bestimmte Lebensabschnitte zu markieren. Das Begräbnisritual kann sowohl profan als auch sakral geprägt sein. Der US-Ethnologe Clifford Geertz hat in seiner Feldforschung auf Java in den 1950ern ein Begräbnisritual beobachtet, welches entgegen der tradierten Praxis verlief. Auf diesen Ausnahmefall soll anhand Geertz‘ Feldforschung näher eingegangen werden. Seine Herangehensweise, welche der symbolischen und interpretativen Ethnologie zugeordnet werden kann, wird dabei näher betrachtet, jedoch auch kritisch beleuchtet. Schließlich soll gezeigt werden, dass an Geertz‘ Feldforschung anzuknüpfen nicht falsch ist, die Perspektive jedoch erweitert werden muss. Aus diesem Grund wird in einem Exkurs auf das Modell „soziales Drama“ von Victor W. Turner eingegangen. Die ethnologische Perspektive kann hier als wichtige Ergänzung für die Soziologie angesehen werden.
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Tot sind immer nur die anderen. Das eigene Lebensende zwischen Sterblichkeitswissen und Nicht-Erfahrbarkeit (Matthias Meitzler)
Der Tod gilt als eine anthropologische Konstante, der sich niemand entziehen kann. Trotz seiner Zurückdrängung durch Medikalisierung ist er als Zustand und Ereignis irreversibel. Er markiert eine Grenze, die einerseits Angst, andererseits Neugier auslösen kann. Subjekte haben ein Wissen davon, dass es diese Grenze gibt, dass also das eigene Leben ebenso wie das der anderen endlich ist. Wie es jedoch ist, tot zu sein, darüber fehlt sicheres Wissen. Das Wissen um den eigenen Tod generiert sich daher immer nur durch das Sterben der anderen. Der Beitrag diskutiert in erster Linie die Ambivalenz von Sterblichkeitswissen und Nichterfahrbarkeit unter besonderer Berücksichtigung der Frage, ob der Tod in der modernen Gesellschaft verdrängt wird – oder aufgrund seiner Geschwätzigkeit umso stärker präsent ist.
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