Beschreibung
Wie prägt das Zusammenspiel von Familie, Institution und Profession die frühkindliche Erziehung weltweit? In diesem Band untersuchen die Autor*innen die historischen und theoretischen Entwicklungen der frühkindlichen Bildung aus internationaler Perspektive. Sie zeigen auf, wie verschiedene nationale Bildungsansätze und staatliche Eingriffe das Verhältnis zwischen Familie und Bildungssystem in Zeiten der Globalisierung beeinflussen. Der Band bietet einen fundierten Blick auf die Herausforderungen und Chancen, die sich aus lokalen und globalen Bildungspraktiken ergeben.
Dieser Band geht der Frage nach, wie sich das Verhältnis von Familie, Institution und Profession in der frühkindlichen Erziehung über die Jahrhunderte verändert hat und welche Rolle dabei staatliche Eingriffe und gesellschaftliche Entwicklungen spielen. Der Fokus liegt auf einer internationalen Betrachtung, die sowohl historische als auch theoretische Perspektiven miteinander verbindet. In modernen Gesellschaften, insbesondere seit der Industrialisierung, hat sich die Funktion der Familie als primärer Ort der Sozialisation radikal gewandelt. Früher weitgehend von staatlichen Eingriffen verschont, rückte die Familie durch die Entstehung öffentlicher Kinderbetreuungssysteme und sozialer Wohlfahrtsstrukturen immer stärker in den Fokus öffentlicher Politik – ein Prozess, der insbesondere in Westeuropa von den sozialen Missständen des 19. Jahrhunderts geprägt war. Das Buch beschreibt die wesentlichen Veränderungen in der Familienpolitik der letzten zwei Jahrhunderte, wie sie vor allem in Deutschland durch die Entwicklung von rechtlichen Absicherungsmaßnahmen, finanziellen Unterstützungsstrukturen und einer zunehmend ausgebauten familienbezogenen Infrastruktur sichtbar wurden. Diese politischen Maßnahmen spiegeln vier gesellschaftliche Motive wider: das bevölkerungspolitische Motiv (Förderung von Humanvermögen), das sozialpolitische Motiv (Abbau von Bildungsungerechtigkeiten), das familieninstitutionelle Motiv (Beeinflussung der Familienstrukturen) und das emanzipatorische Motiv (Überwindung von Gender- und Generationendisparitäten).Angesichts dieser historischen und politischen Kontexte reflektiert der Band die Rolle der Kindheits- und Sozialpädagogik im Spannungsfeld zwischen Familie und Staat. Die Autor*innen hinterfragen die vielfältigen Perspektiven und analysieren, wie staatliche Eingriffe und die Entwicklung internationaler Bildungspolitiken in den letzten Jahren das Verhältnis von Familie und frühkindlicher Bildung verändert haben. Dabei stellen sie die Herausforderungen und Potenziale heraus, die sich für die pädagogische Praxis und Forschung ergeben.
The editors:
Prof. Dr. Dagmar Kasüschke, Professorin für Elementarpädagogik und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
Prof. Dr. Diana Franke-Meyer, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Elementarpädagogik an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe
Prof. Dr. Rita Braches-Chyrek, Professur für Sozialpädagogik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Der Fachbereich:
Educational Science
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