Beschreibung
Wie lässt sich professionelles sozialarbeiterisches Handeln beschreiben? Der Begriff „Professionalität“ erzeugt Erwartungen an die Qualität organisierten sozialen Handelns. Der Wissenschaft dient er zur Reflexion und Modellbildung. In den Blick geraten dabei hauptsächlich zweckrationale Aspekte berufsgebundener Tätigkeiten. Unberücksichtigt bleiben oft atheoretische Praktiken und performative Logiken, die die Praxis maßgeblich orientieren und konstituieren, mithin im situativen Vollzug sozialisatorisch wirken. Der Sammelband leistet einen Beitrag zur Rekonstruktion solcher Praktiken.
Hintergrund ist die Überlegung, dass eine ausschließlich zweckrationale Perspektive auf die Praxis Sozialer Arbeit nicht vollumfänglich alle Aspekte der zugrundeliegenden Praktiken und ihrer Logiken abbilden kann. Denn professionelle Praktiken bestehen nicht nur aus zweckrationalen Motiven, sondern weisen auch Aspekte performativer Logiken auf. Eine praxeologische Perspektive auf das Geschehen beruflicher Praxis kann damit eine gewinnbringende Fortentwicklung bestehender rekonstruktiver Analyseeinstellungen darstellen.
Deutlich wird dies empirisch nicht nur im professionellen Umgang mit wohlfahrtsstaatlichen Programmatiken und den Praktiken in den Randbereichen sozialer Sphären, wie beispielsweise dem Umgang mit Gewalt und Sterben. Die Relevanz atheoretischer Praktiken und impliziter Logiken zeigt sich auch bereits in der (Hochschul-)Ausbildung angehender sozialarbeiterischer Fachkräfte.
Bestehende Spannungsverhältnisse resultierend aus gesellschaftlichen Diskursen, wohlfahrtsstaatlichen Programmatiken, organisatorischen Rahmenbedingungen und handlungspraktischen Erfordernissen sind einem steten Wandel unterworfen und figurieren die Praxis Sozialer Arbeit als ein relationales Aushandlungsgeschehen, welchem sozialisatorische Prozesse und Wirkmächte inhärent sind.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Autorin:
Prof. Dr. Angela Wernberger, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende und Lehrende der Sozialen Arbeit
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