Beschreibung
Das Buch stellt grundlegendes Wissen über inklusive Pädagogik in verständlicher Sprache bereit. Dabei werden zwei Fragen behandelt: Wie wird Inklusive Pädagogik menschenrechtlich und wissenschaftlich begründet? Und: Welche Bausteine gehören zur inklusiven pädagogischen Praxis? Sowohl alltägliche pädagogische Erfahrungen als auch wissenschaftlich fundiertes Wissen werden als wertvolle Erkenntnisquellen genutzt.
Wenn pädagogische Ausbildungs-, Studien- und Fortbildungsgänge ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen wollen, ist es unerlässlich, den angehenden und berufstätigen Lehr- und Fachkräften systematisch forschungs- und praxisbasierte Erkenntnisstände zu vermitteln und zur Reflexion ethischer Orientierungen anzuregen, die geeignet sind, pädagogisches Handeln zu begründen. Auch soll der Band zu weiterführender Forschung, Lektüre und Reflexion anregen. Das Buch umfasst fünf Kapitel, die um einen informativen Anhang ergänzt werden. Es erläutert menschenrechtliche und wissenschaftliche Begründungen Inklusiver Pädagogik und arbeitet die historische Bedeutung der Innovation, die mit Inklusion einhergeht, vor dem Horizont geschichtlicher und gesellschaftlicher Hintergründe heraus. Dabei werden im Kontext des kulturellen pädagogischen Gedächtnisses Prinzipien einer Pädagogikethik und ihre konkreten Folgen für pädagogische Leitlinien zur Diskussion gestellt. Darüber hinaus informiert das Buch über die elementaren Bausteine inklusiver Praxis. Inklusives pädagogisches Handeln wird auf der institutionellen, professionellen, relationalen, didaktischen und bildungspolitischen Ebene erläutert. Der Anhang enthält informative Hinweise auf hilfreiche Internetquellen, Dokumentarfilme und Handouts, die Überblickswissen in kompakten Stichworten anbieten.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Autorin:
Prof. Dr. Annedore Prengel, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Potsdam im Ruhestand und Seniorprofessorin an der Goethe Universität Frankfurt/Main
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Studierende, Hochschulehrende und Lehrkräfte aller Schulformen, -stufen und -fächer, sozial- und sonderpädagogische Praxis sowie andere pädagogische Berufe
Laura Schön –
„Gleichheit ist ein Verhältnis, in dem verschiedenes zueinander steht“ (Windelband 1910 zit. nach Prengel 2022).
Seit ich mein Studium 2016 begonnen habe und mittlerweile in einer Förderschule arbeite, ist das Thema Inklusion für mich allgegenwärtig. Im Rahmen der Read&Feed Aktion ist mir dementsprechend schnell der Titel „Schulen inklusiv gestalten. Eine Einführung in Gründe und Handlungsmöglichkeiten“ ins Auge gesprungen – vielen Dank für dieses großartige Rezensionsexemplar.
Die Reihe „Pädagogische Einsichten: Praxis und Wissenschaft im Dialog“ bringt sowohl aus dem Alltag gewonnene pädagogische Erfahrungen sowie Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien im Bildungswesen zusammen.
Inklusion geht uns alle etwas an und dieses übersichtliche Werk spricht Berufsgruppen im pädagogischen Bereich, Studierende und Lehrende in Universitäten, generell pädagogisches Fachpersonal und Fachleute in der Verwaltung und Bildungspolitik an. Bereits mit dem Vorwort wird deutlich, dass „inklusive Schulentwicklung ein komplexer Mehrebenenprozess [ist], der alle Handlungsbereiche betrifft“.
Prengel (2022) greift zunächst menschenrechtliche und wissenschaftliche Grundlagen auf, die kurz, übersichtlich und vor allem verständlich vermittelt werden. Sehr gelungen ist insbesondere die Bearbeitung der Diskriminierungsformen Adultismus und Ableismus und inwieweit Widersprüchen in der Schultheorie begegnet werden kann. Die wissenschaftlichen Grundlagen zeigen mit den empirischen Befunden ganz klar, dass inklusiver Unterricht die gleichen Leistungen wie im Regelklassenunterricht hervorbringt. Zudem wird auch immer wieder darauf verwiesen, dass unser auf Leistungskonkurrenz ausgerichtetes Schulsystem dazu beiträgt, dass Schüler*innen negativ bewertet werden und keine Anerkennung für ihre individuellen Leistungen erhalten. Das Werk hat mir generell einige philosophische Denkanstöße gegeben und hält daneben noch ein sehr umfangreiches Literaturverzeichnis parat mit weiterer Literatur, Handouts, Internetseiten und Organisationen, die sich für Inklusion einsetzen. Ein rundum gelungenes Grundlagenwerk.
Hanna L. –
Als Lehrkraft an einer Integrierten Gesamtschule ist Inklusion einerseits gelebte Praxis, aber andererseits auch fortwährende „Baustelle“. Gerade Personalmangel und Mitarbeitende mit unterschiedlichen Ausbildungen und unterschiedlichem Fachwissen und Bewusstsein für Inklusion macht es mitunter schwer. So sorgt „die Inklusion“ für Überforderung und der Fachkräftemangel wird deutlich sichtbar. Wir wünschen uns mehr Zeit, kleinere Klassen und mehr Personal.
Der Band „Schulen inklusiv gestalten“ bietet für alle Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte einer Schule eine fundierte, wertvolle und mutmachende Einführung.
Besonders der Teil zu den Gründen für Inklusion hat mich in meinem Handeln bestätigt und kann Kollegien helfen, sich auf die Inklusion einzulassen und sich fortzubilden. Es ist nicht nur „sinnvoll“ inklusiv zu beschulen, sondern aus gutem Grund rechtlich so verankert worden. Die Bausteine inklusiver pädagogischer Praxis sind da nur folgerichtig.
Mit breiter Literaturgrundlage und einem wertvollen, ausführlichen Literaturverzeichnis abgerundet, ist dies ein fundiertes, gut lesbares Werk zur inklusiven Schule.
Frank B. –
„Schulen inklusiv gestalten Eine Einführung in Gründe und Handlungsmöglichkeiten“ von Annedore Prengel (2022) ist ein Grundlagenwerk zur schulischen Inklusion. In dem Überblickswerk wird auf geschichtliche Grundlagen wie die gesellschaftlichen Entwicklungen eingegangen. Für Studierende des Lehramts sowie für ausgebildete Lehrkräfte eignet sich dieses Werk, um menschenrechtliche sowie wissenschaftliche Grundlagen zu erhalten. Auch können gute Begründungsstränge hierdurch erhalten werden. Hierbei wird auf folgende Ebenen eingegangen: institutionelle, professionelle, Beziehungs-, didaktische sowie finanzielle und bildungspolitische Ebene. Für einen ersten Eindruck ist das Buch gut geeignet. Es verweist auf andere Werke (z.B. Bücher, Filme), welche einen vertieften Einblick in die verschiedenen Themen der inklusiven Schulentwicklung bieten. Zusammenfassend stellt dieses Werk eine gute Einführung für Inklusion in der Schule dar.
Sandra C. –
Das Buch „Schulen inklusiv gestalten. Eine Einführung in Gründe und Handlungsmöglichkeiten“ von Annedore Prengel ist ein gutes Überblickswerk, welches eine Einführung in das Thema inklusive Schulen bietet, wobei der Schwerpunkt auf menschenrechtlichen sowie wissenschaftlichen Grundlagen sowie historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen liegt und die inklusive Pädagogik bzw. die inklusive Schulgestaltung verhältnismäßig kurz kommt. Es eignet sich sehr gut, um einen Überblick über das sehr umfassende Thema „Schulische Inklusion“ zu geben und Begründungsstränge zu verstehen. Das fünfte Kapitel zu den Bausteinen inklusiver pädagogischer Praxis gibt Einblicke in die verschiedenen Bausteine auf den unterschiedlichen Ebenen (institutionelle Ebene, professionelle Ebene, Beziehungsebene, didaktische Ebene sowie finanzielle und bildungspolitische Ebene). Aufgrund der Komplexität des Themas können die verschiedenen Themen jeweils nur kurz angeschnitten werden. Darüber hinaus ist eine weitergehende Vertiefung notwendig. Hierfür bietet das Buch – sowohl durch die vielfältigen Quellenangaben und Verweise im Text – als auch durch die Literatur- und Filmverweise im Anhang, erste Anhaltspunkte. Insgesamt eine kurze, aber fundierte Einführung in die Thematik inklusiver Schulen.
Violetta F. –
Das Buch „Schulen inklusiv gestalten. Eine Einführung in die Gründe und Handlungsmöglichkeiten“ von Annedore Prengel bietet viele wertvolle Einblicke in das Thema der inklusiven Schule. Die Autorin beleuchtet dabei verschiedene Aspekte, wie zum Beispiel die menschenrechtliche, wissenschaftliche, historische und gesellschaftliche Entwicklung. Sehr positiv ist die angemessene Länge und treffende Auswahl der einzelnen Themenblöcke. Zudem liefert das Buch zahlreiche Verweise auf weiterführende Literatur, die es den Leserinnen und Lesern ermöglichen, sich selbstständig in verschiedene Themenkomplexe zu vertiefen. Nicht nur im schulischen Kontext, sondern auch in der Schulpädagogik sowie in der Pädagogik der vor- und außerschulischen Arbeitsfelder ist das Thema „Inklusion“ äußerst relevant und daher äußerst lesenswert.
Robert Pham Xuan –
Das Buch von Annedore Prengel „Schulen inklusiv gestalten“ ist Teil der Reihe „Pädagogische Einsichten: Praxis und Wissenschaft im Dialog“ und ist damit ein weiterer Baustein für eine inklusive Schullandschaft. Es ist eine anregende Lektüre für alle, die sich für inklusive Bildung interessieren und in pädagogischen Handlungsfeldern tätig sind. Fünf Unterkapitel gliedern das Buch. Inklusion wird ausgehend von den menschenrechtlichen Grundlagen, den wissenschaftlichen Grundlagen, den historischen Spuren und gesellschaftlichen Entwicklungen bis hin zu konkreten Bausteinen inklusiver pädagogischer Praxis beleuchtet und entfaltet. Beeindruckend ist Prengels Herangehensweise an die Herausforderungen inklusiver Bildung. Sie betont die Gegenposition zu einem „one size fits all“-Denken und fokussiert stattdessen die Bedeutung individualisierter Ansätze. Ihre Botschaft ist klar: Inklusive Bildung erfordert die Anpassung von Strukturen, Methoden und Haltungen, um den individuellen Bedürfnissen und Potentialen aller Schüler:innen gerecht zu werden. Ausgehend von den empirischen Erkenntnissen, dass seit Jahrzehnten bekannt ist, dass mehrgliedrige Schulsysteme ein erhöhtes Risiko für Ausgrenzung und Diskriminierung mit sich bringen, steht im Zentrum inklusiver Bildung das ethische Grundprinzip, genau diese ausgrenzenden Dynamiken, Strukturen und Mechanismen zu identifizieren und zu verhindern. Ein Aspekt, der möglicherweise noch stärker hätte thematisiert werden können, ist die aktuelle Belastung des Bildungs- und Schulsystems. Bildungseinrichtungen und pädagogisches Personal stehen seit mehreren Jahren vor zahlreichen (auch selbstgemachten) Herausforderungen, sei es durch gesellschaftliche Veränderungen, technologischen Fortschritt oder die stetig wachsende Wahrnehmung in die individuellen Bedürfnisse und Potentiale der Schüler:innen. Da das Buch letztlich eine inklusive Entwicklungsperspektive für Bildungseinrichtungen vorschlägt, wäre es in diesem Zusammenhang lohnenswert, die aktuellen Probleme stärker in den Blick zu nehmen, denn Bildungs- und Erziehungseinrichtungen benötigen Ressourcen und Kapazitäten, um Entwicklungsprozesse nachhaltig anstoßen und langfristig umsetzen zu können. Insgesamt ist „Schulen inklusiv gestalten“ von Annedore Prengel ein weiteres wichtiges Werk für alle, die sich für Inklusion und deren Gestaltung interessieren. Es ist anschaulich, fundiert und inspirierend. Die Autorin vermittelt nicht nur theoretische Grundlagen, sondern gibt auch praktische Einblicke und motiviert dazu, sich aktiv für eine inklusivere Bildungslandschaft einzusetzen.