Beschreibung
Individuumszentrierte Mensch-Computer-Interaktion gipfelt in Visionen wie denen der sogenannten „Companion-Systeme“. Sie sollen empathische, vertrauensvolle Begleiter ihrer NutzerInnen darstellen. Ob sie jedoch subjektiv als solche Partner erlebt werden, wird durch die Eigenschaften und Fähigkeiten bestimmt, die die NutzerInnen ihnen zuschreiben. Diesem Verständnis des Erlebens wurde anhand von Interviews nach einer Interaktion mit einem als autonom erscheinenden Dialogsystem empirisch nachgegangen.
Aus dem Inhalt:
- Potenziale informatischer Bildung
- Fundierung von Zieldimensionen auf Ebene der Kinder
- Zieldimensionen auf Ebene der Kinder
- Zieldimensionen auf Ebene der pädagogischen Fach- und Lehrkräfte
- Beispiele priorisierter Kompetenzbereiche der frühen informatischen Bildung.
- Gelingensbedingungen früher informatischer Bildung
Die Autorin:
Dr. Julia Krüger, Dipl.-Psych., Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
Zielgruppen:
Forschende der Soziologie und (Sozial-)Psychologie
Mathias Wahl –
Interaktionen mit technischen Geräten jeglicher Art sind heute für die meisten Menschen Alltagspraxis, wobei diese Geräte so selbstverständlich in alltägliche Handlungen integriert sind, dass ihre Nutzung oder sogar die zu ihnen aufgebaute Beziehung kaum noch reflektiert werden. Welche Form und welches Ausmaß Zuschreibungen gegenüber technischen Systemen jedoch annehmen können und wie diese wiederum die nutzerseitige Interaktion mit diesen Systemen beeinflussen, ist Gegenstand des Buches von Julia Krüger. Im Kontext visionärer, den Menschen stetig begleitender, sogenannter „Companion-Systeme“ untersucht die Autorin deren subjektives Erleben. In Form von 4 Idealtypen („Der Unreflektierte“, „Der Bemühte“, „Der Skeptiker“, „Der Selbstzweifler“) veranschaulicht Julia Krüger, wie unterschiedlich sich Teilnehmer eines experimentellen Individualisierungsdialogs auf ihr technisches Gegenüber einstellen, wie sehr sie bereit sind diesem ihre persönlichen Informationen preiszugeben und wie sie dabei das System sowie sich selbst erleben und bewerten. Einen besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit legt die Autorin auf die Beziehungsgestaltung zwischen Mensch und Maschine und schlägt für künftige Betrachtungen in diesem Zusammenhang das Konzept der „Beziehungsrelevanten Zuschreibungen“ vor.
Das Buch von Julia Krüger folgt einer klaren Struktur und ist aufgrund der ansprechenden sprachlichen Gestaltung sehr gut zu lesen. Das von ihr behandelte Thema ist hochaktuell und insbesondere die von ihr aufgeworfenen Fragen hinsichtlich der Wahrnehmung von und der Beziehungsgestaltung mit technischen Systemen wurden im Kontext der Mensch-Computer-Interaktion bisher weitgehend vernachlässigt. So ermöglicht es vor allem der von ihr gewählte qualitative Forschungszugang auch häufig implizit verbleibende Einstellungen gegenüber technischen Systemen zu veranschaulichen, was künftige Diskurse sehr bereichern wird.