Beschreibung
Das Buch analysiert die wichtigsten Vatertheorien und Vaterbilder auf der Grundlage von pädagogischen, psychologischen und soziologischen Beiträgen der letzten 250 Jahre.
In den meisten Diskussionen zum Thema „Vater“ wird zwar immerzu vom klassischen bzw. traditionellen Vater gesprochen, jedoch nicht hinreichend geklärt, was sich hinter diesen Vorstellungen verbirgt.
In diesem Buch wird der gesamte Diskussionsstand in einem genealogischen Gesamtzusammenhang untersucht und vorgestellt. Eine kritische Geschlechterforschung, wie sie hier durchgeführt wird, analysiert die von uns täglich verwendeten Konstruktionen, Vorstellungen und Äußerungen – so auch die der Mutter-, Vater- und Elternrollen. Dabei werden die Herstellungsprozesse bestimmter Rollenklischees rekonstruiert und deren Entstehungsbedingungen dekonstruiert.
Aus dem Inhalt:
- Zum Problem der gegenwärtigen Vaterforschung
- Die Entwicklung des traditionellen Vaterbildes
- Vatertheorien in pädagogischen Klassikern
- Die Revolte gegen den Vater: Freud, Engels, die Frankfurter Schule und die Folgen
- Vaterkonzepte im Zusammenhang gegenwärtiger Geschlechtertheorien
- Zeitgenössische Männerforschung: Klärt sich hier die Frage nach dem Vaterbild?
- Resümee: Ideologien in der Vaterforschung?
Die Autorin:
Die Arbeit von Drinck ist detailreich und ausführlich. Mit einer großen Fülle von Originalzitaten versucht die Autorin, einen umfassenden Überblick über den historischen Zusammenhang von Theorien über den Vater und die darin stattfindende Konstruktion desselben darzustellen.
Freiburger Geschlechter Studien: Geschlechter – Bewegungen – Sport 23/2009
Barbara Drinck hat zweifellos eine interessante und in ihrer Detailfülle beeindruckende Arbeit […] vorgelegt. … Hier kann die Arbeit auch für Praktiker in der Männer- und Väterarbeit … manches Erhellende und vielleicht auch Irritierende beitragen.
Mann in der Kirche, 1/2006
Barbara Drincks Buch stellt besonders aufgrund der diskursanalytischen Vorgehensweise einen wertvollen Beitrag zur gegenwärtigen Forschung dar. … Insgesamt kann die aufwändige Arbeit als eine der zahlreichen neuen Chancen zur Horizonterweiterung in einem immer noch ungenügend beachteten Bereich betrachtet werden.
Nina Hucklenbruch in Pädagogischer Blick, 3/2006
Das Verdienst des Buches liegt darin, dass es, beginnend mit einer historischen Spurensuche in den pädagogischen Klassikern, über die vergangenen 240 Jahre beschreibt, wie sich Vaterbilder entwickelt haben und Theorien gegenüberstellt – hier die 68er, die die Väter entmachten wollten, dort Alexander Mitscherlichs Warnung vor der vaterlosen Gesellschaft. Drinck wertet nicht, sondern informiert und mahnt zur Vorsicht, denn sowohl der engagierte Vater als auch der Verlierervater seien Bilder, keine realen Typen, und wenn heute der traditionelle, mächtige Vater als Leitbild neu propagiert werde, stünden dahinter Absichten und Deutungen mit Blick auf Familie und die Rolle der Geschlechter.
Andreas Hacker, Südwest Presse 31.8.2005
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