Beschreibung
In der Entwicklungsgeschichte der Kinderkrippe wird sichtbar, dass sich die pädiatrische Institution durch wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftspolitische Bestrebungen zu einer pädagogischen Bildungseinrichtung entwickelt hat. In diesem Zusammenhang gewinnen elementarpädagogische Professionalisierungsbestrebungen im Bereich der ersten drei Lebensjahre zunehmend an Bedeutung. Die Autorin macht anhand einer Fragebogenerhebung, Expert- InnenInterviews mit AusbilderInnen und einer Gruppendiskussion mit KindergartenpädagogInnen sichtbar, dass die Ausbildung den aktuellen Anforderungen in der Praxis nicht gerecht werden kann. Besonders der Bereich der ersten drei Jahre wird in der Ausbildung nur sequenziell thematisiert. Gründe dafür sind die vollzeitschulische Ausbildung, eine mangelnde Theorie-Praxis-Verschränkung und unzureichend ausgebildete Lehrpersonen. Aus diesen Erkenntnissen werden Elemente eines neuen Ausbildungsprofils abgeleitet, welche im Kontext der aktuellen Ausbildung und unter Berücksichtigung der PädagogInnenbildung NEU in Österreich diskutiert werden.
Seit der ersten PISA-Studie haben bildungspolitische und professionstheoretische Diskurse in der Elementarpädagogik Hochkonjunktur. Im Vergleich zur Entwicklungsgeschichte des Kindergartens hatte die Institution der Kinderkrippe bis in die 1990er Jahre den Ruf einer pädiatrischen Notfalleinrichtung. Die Inkludierung der Kinderkrippe in den elementarpädagogischen Professionalisierungsdiskurs verstärkt die Debatte darüber, ob elementarpädagogische Professionalität sozialer oder schulbezogener Bildung zuzuordnen ist. In diesem Zusammenhang wird die Qualifikation von KindergartenpädagogInnen verstärkt diskutiert.
Es stellt sich die Frage, wie die Ausbildung von KindergartenpädagogInnen zu einer professionellen Gestaltung des Bildungsraums Kinderkrippe beitragen kann. Auf der Basis vorhandener empirischer Untersuchungen und einer fundierten Literaturrecherche werden die Professionalisierungsstrategien und die historische Entwicklung der Institution Kinderkrippe erörtert, sowie der Bildungsraum Kinderkrippe skizziert. Anhand eines Methoden Mix wurde zuerst quantitativ erhoben, ob und in welchem Ausmaß die ersten drei Lebensjahre an den Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik (BAKIPs) thematisiert werden. Der daraus erarbeitete Interviewleitfaden wurde durch Ergebnisse einer Gruppendiskussion mit in Krippen tätigen PädagogInnen ergänzt. Daran anschließend wurden zwölf ExpertInnen-Interviews mit BAKIP-Lehrenden durchgeführt. Die Ergebnisse machen sichtbar, dass die BAKIP den aktuellen Anforderungen in der Praxis nicht gerecht werden kann. Besonders der Bereich der ersten drei Jahre wird in der Ausbildung nur sequenziell thematisiert. Gründe dafür sind die vollzeitschulische Ausbildung, eine mangelnde Theorie-Praxis-Verschränkung und unzureichend ausgebildete Lehrpersonen.
Aus diesen Erkenntnissen werden Elemente eines neuen Ausbildungsprofils abgeleitet, welche im Kontext der aktuellen Ausbildung und unter Berücksichtigung der PädagogInnenbildung NEU diskutiert werden.
Aus dem Inhalt:
- Elementarpädagogische Professionalisierungsbestrebungen
- Die Institution der Kinderkrippe – Zwischen Bildung, Pflege und Fürsorge
- Elementarpädagogische Dimension von Räumlichkeit
- Der Bildungsraum Kinderkrippe
- Forschungsmethodischer Zugang
- Zur Ausbildung von KindergartenpädagogInnen an BAKIPs
- Elemente einer innovativen elementarpädagogischen Ausbildung
- Fazit – Ein Plädoyer für eine grundlegende Reform der Ausbildung von ElementarpädagogInnen
Die Autorin:
Eva Pölzl-Stefanec, Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft, Arbeitsbereich Elementarpädagogik, Karl-Franzens-Universität Graz
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