Beschreibung
Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ist für Jugendliche zunehmend ein Thema. Wie werden Aufklärungsmaterialien diesem Bedürfnis nach einer Auseinandersetzung mit vielfältigen Lebensweisen gerecht? Eine zentrale Institution in Deutschland ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die seit 1992 dazu verpflichtet ist, bundeseinheitliche Materialien zur Sexualaufklärung zur Verfügung zu stellen. Die Studie analysiert erstmals, wie Geschlecht, Lebensweisen und Sexualpraktiken in diesen Aufklärungsmaterialien der BZgA dargestellt werden, und nimmt dabei eine vielfaltsorientierte sowie diskriminierungsreflektierte Perspektive ein.
Im Zentrum der Studie stehen Materialien zur Sexualaufklärung für Jugendliche der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). In Deutschland stellt die BZgA eine zentrale Institution dar, wenn es um das Thema Sexualaufklärung geht, denn sie ist seit dem Jahr 1992 durch das Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) dazu verpflichtet, bundeseinheitliche Materialien für unterschiedliche Zielgruppen zu konzipieren, herauszugeben und der Bevölkerung kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Gegenwärtig stellt der Untersuchungsgegenstand noch ein Forschungsdesiderat dar, denn diese Materialien sind weitestgehend unerforscht, weshalb der Studie nicht nur ein explorativer Charakter, sondern vor allem auch eine hohe Relevanz bescheinigt werden kann. Auf der Basis einer kritisch-reflexiven Sexualpädagogik der Vielfalt sowie einer poststrukturalistischen Auffassung von Sexualität, Geschlecht, Begehren und Identität werden ausgewählte BZgA-Aufklärungsmaterialien aus den Jahren 1992 bis 2021 ins Zentrum gerückt. Der Schwerpunkt der Inhaltsanalyse liegt dabei auf den unterschiedlichen Dimensionen vielfältiger Lebensweisen: Die Studie beleuchtet die Materialien besonders in einer vielfaltsorientierten sowie diskriminierungsreflektierten Perspektive, die auf die Aspekte Geschlecht, Begehrens-, Beziehungs- und Lebensweisen sowie Sexualpraktiken fokussiert ist. Ferner unterteilt sich die Untersuchung in drei verschiedene Zeitabschnitte, die sich an den jeweiligen Legislaturperioden der deutschen Bundesregierung orientieren. Insgesamt rückt die Studie die Inhalte von 32 BZgA-Materialen in den Mittelpunkt.
Online-Anhang: 10.3224/96665077A
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Autorin:
Dr. Annika Valentin, Professorin für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Kinder und Jugendliche an der Hochschule Ravensburg-Weingarten
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Die Fachbereiche:
Soziale Arbeit, Bildungsforschung, Medienforschung
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